Lieber Klaus-Peter,
es ist Donnerstagmorgen
11Uhr. Vor einer Stunde ist die Klimaanlage ausgegangen. Ich schwitze. Ich
stehe auf und gehe duschen. Es ist 12Uhr. Ich habe keinen Hunger und beschließe
nach einem Keks und ausreichend Wasser los zulaufen, um mir die Strandgegend in
Cartagena anzugucken. Ich bin lange unterwegs bis ich den ersten Strand entdecke.
Der Sand ist nicht besonders weiß, aber das Wasser ist das wärmste Wasser, was
ich bisher gefühlt habe. Überall werde ich angequatscht, ob ich nicht Sonnenbrillen,
Früchte, Bier oder Essen kaufen möchte. Ich lege mich nicht hin; denn es gibt
keine Sonne, sondern nur 100% Luftfechtigkeit. Ich laufe bis zum Ende des
Strandes und bin nun im Hotelviertel. Rein gar nichts erinnert hier an
Kolumbien, vielmehr sieht es wie Miami (USA) aus. Es ist 15Uhr. Ich habe mich
verlaufen und frage einen Mann wo ich hinmuss. Nun bin ich wieder auf dem
richtigen Weg. Eine halbe Stunde später erreiche ich mein Hostel. Der Besitzer
spricht mich an und teilt mir mit, dass mein Boot nach Panama (5 Tage auf dem
Boot, um von Cartagena nach Panama zu kommen) anstatt Samstag, schon morgen Abend geht. Du musst dein großen Rucksack schon heute um 18Uhr zum Boot
bringen, damit die Kapitäne ihn verstauen können, sagt er mir. Ich frage verwundert
nach, ob es normal sei. Ja, sagt der Hostelbesitzer und grinst. Ich packe meine
Sachen, die ich während des Boot-Trips brauche, in einen kleinen separaten
Rucksack. Den Rest in den Großen.

Es ist 16.40Uhr. Ich mache Würstchen in der
Pfanne und gehe nun Geld abheben. Ich muss in Bar bezahlen. So dick war mein Portmonee
noch nie. Ich ein echter Millionär (1 USD ca. 2000 kolumbianische Pesos). Es ist 17.45Uhr. Guido, Mannfred
(die beiden haben nichts zu tun) und ich fahren zum Hafen. Wir kommen an. Die Kapitäne
sind 2 Franzosen und ein US-Amerikaner (Jeff). Sie sehen lustig aus und sehen
ihr Boot als ihr Zuhause. Ich finde es gut. Sie erklären mir alles. Ich gebe
meine Sachen ab und bekomme gerade mitgeteilt, dass sie meinen Reisepass
brauchen, um den Migrationsprozess morgen in der Früh machen zu können. Mist, habe
ich vergessen. Ich nehme ein Taxi zurück zum Hostel, hole meinen Reisepass und
nehme ein Taxi zurück zum Hafen. Nun habt ihr wirklich alles von mir, teile ich
Jeff mit. Er lacht. Ich auch, aber zugleich geht es mir zu denken. Ich soll in
2 Stunden nochmal anrufen, ob alles auch wirklich morgen klappt. Es ist
19.30Uhr. Ich laufe zurück zum Hostel und esse nun zu Abend. Ich ruhe. Um 22Uhr
ruft der Hostelbesitzer Jeff an. Wir können nicht morgen fahren, sagt dieser. 2
andere Briten konnten in der kurzen Zeit nicht soviel Geld auftreiben.
Stattdessen wird es nun wie normal geplant Samstagabend (16.6.). Scheiß Briten,
denke ich. Naja macht nix, dann gehe ich halt morgen an den Strand und bleibe noch einen Tag in Cartagena.

Klaupe, dass ist aber alles sehr sonderbar,pass auf dich auf bitte...
AntwortenLöschenDie sind clever. Planen sich noch nen extra tag ein damit sie abhauen können, bevor sie Pässe und Gepäck verkaufen :-)
AntwortenLöschenNaja, immerhin westliche Kapitäne. Wird schon schiefgehen.
Pass auf dich auf Reisender. Bin voll neidisch auf die Tour!!!!
lg chris