Dienstag, 19. Juni 2012

Der dritte Tag: Das Paradies direkt vor Ort.


Lieber Klaus-Peter,

es ist Dienstag. Der dritte Tag auf dem Boot beginnt gegen halb neun. Wir sind soeben losgefahren und ich werde sanft hart aus dem Schlaf gerissen. Ich schwitze und gehe an Deck. Die Sonne scheint wieder. Einige unserer Gruppe schlafen hier oben noch. Ich creme mich ein und genieße die Aussicht. Es ist 11.30Uhr. Wir erreichen unser zweites Nachtlager. Es sind viele kleine Inseln hier. Auch andere Boote legen Anker. (Glücklicherweise haben wir keinen Kontakt zu den anderen Menschen). Wir schnorcheln los. Das Wasser ist noch klarer als gestern und ich bereue es stolzer Brillenträger zu sein. (Aber ich kann mir vorstellen, wie klar die Sicht wäre). Die Sonne scheint und meine Schultern verbrennen, erneut. Wir erreichen den gemalt weißen Strand. Ich unterhalte mich mit der Engländerin (sie und die beiden anderen Engländer, Tom und Charlie, haben gerade ihren Schulabschluss gemacht). Ich erzähle ihr, dass ich alleine reise. Das könnte ich nicht, ohne Charlie könnte sie nichts. Sie wäre unbrauchbar, sagt sie mir wortwörtlich. Das denke ich auch, sage ich ihr nicht. Scheiß verwöhnte Londoner Oberschicht, denke ich weiter. Wir schwimmen zurück zum Boot (Da wir kein kleines begleitendes Motorboot haben, müssen wir immer schwimmen.) Es ist 13.30Uhr. Ich steige die Treppe hinauf. Genau zur gleichen Zeit, wird das Mittagessen serviert: Zwei Hamburger und Salat. Was eine Absprache, denke ich und bin hoch erfreut. Ich esse, creme mich ein, decke meine Schultern zu und ruhe ein wenig. 2 Stunden später: Todd fragt mich, ob ich mit zu der großen weiter entfernten Inseln schwimme will. Da liegt auch das große Boot mit den vielen Frauen Anker, das soeben angekommen ist, berichtet er mir euphorisch. Ja super, lass uns gehen, heuchle ich ein wenig. Es dauert länger als gedacht. Ich komme an und sehe viele große Seesterne. Dafür hat es sich gelohnt. Es sind nicht viele Menschen hier und die Insel ist der Superlativ des Begriffes „Paradies“ (Die anderen Inseln waren nur das Paradies). Ich gehe zur anderen Seite, sehe ein großes Schiffswrack und genieße meine Einsamkeit. Todd redet mit einer Australierin. Sie philosophieren über Kokain. Ich bin raus, sage ich und schwimme zurück zum Boot. 
Es ist 18.30Uhr. Ich gehe aufs Boot und trockne mich ab. Pierre (Kapitän) raucht mal wieder eine Tüte (Marihuana; Er raucht mehr Gras, als normale Zigaretten). Wir haben uns wieder hinten auf dem Deck versammelt und essen. Es gibt gute Burritos mit Bohnen. Die Engländerin wirft eineinhalb ihrer zwei Burritos über Board, weil Olli sie mit einem seiner Nippel berührt haben soll (wie auch immer). Ich rege mich auf. Glücklicherweise sagt ihr ihr Schulfreund Tom seine Meinung. Es ist 20.30Uhr. Die anderen schauen einen Film. Ich lege mich oben aufs Deck und genieße den klaren Sternenhimmel. Ich zähle Sternschnuppen, schlafe darüber ein und freue mich wie glücklich ich bin.

1 Kommentar:

  1. tolle Fotos, herrlich, deine Augen müssen ja übergelaufen sein; genieße die letzten Wochen. Viel Spaß weiterhin. Ma

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