Samstag, 30. Juni 2012

Puerto Viejo auf dem Fahrrad.


Lieber Klaus-Peter,

es ist der letzte Tag im Monat Juni 9Uhr. Ich wach und stehe auf; gehe duschen. (Die beste Dusche seit an Beginn der Reise). Sie ist kalt. Ich bin begeistert, da es schon wieder sehr warm und schwül ist. Ich frühstücke die zweite Hälfte vom gestern gekauftem Brot mit Avocado. Es ist 10 Uhr. Todd und Olli kommen nicht aus dem Quark. Ich beschließe alleine loszugehen, um mir ein Fahrrad auszuleihen und ein bisschen rumzufahren. Ich kaufe eine Türe Nachos und Wasser (sehr teuer hier) im Supermarkt und finde schnell einen Fahrradverleiher. Mein zweirädriger Begleiter ist stilecht und sieht besser aus als sein Pendant aus Bocas del Tore. Ich ziehe mein T-Shirt aus, creme mich ein, setze meine Sonnenbrille auf und fahre los. Ich radle die Küste entlang und will mir die Nachbarstädte angucken. (Die Strände dort sollen besser sein als in Puerto Viejo) Der Weg nach Manzanillo ist atemberauend gut. Ich fahre durch Regenwälder entlang der Küste, sehe ab und an einsame Strände und schwitze. Es ist 12Uhr. 12km und ein Liter Wasser später komme ich an. Der Strand ist schön, lang und voll mit Menschen. (relative gesehen; Verglichen mit einsamen verlassenen Stränden). Ich lege mich hin, esse die Tüte Nachos, schlafe, schwimme und höre Musik (nicht alles gleichzeitig) Es ist 14Uhr. Ich fahre zurück in Richtung Puerto VIejo. Nach 5km bin ich sehr kaputt. Ich finde einen Strand, springe ins Meer und ruhe erneut. Es ist 16.30Uhr. Ich erreiche Puerto VIejo und gebe das Fahrrad zurück. Ich kaufe Nudeln, Tomaten-Sauce und mehr ein. (Ich möchte nicht auswärts essen, da es sehr teuer ist). 

Es ist 17.30Uhr. Ich kehre zurück zum Hostel und merke, dass ich Kopfschmerzen vor Hunger habe. Ich koche schnell und esse alles auf. Nun liege ich in der Hängematte und verdaue. Es ist 20.30Uhr. Todd, Olli und ich fangen das Trinken an. Es ist 23Uhr. Wir gehen aus. Es sind nicht viele Menschen unterwegs. Wir trinken lange und viel. Dennoch lasse ich die Zeit nicht aus den Augen. Morgen früh will ich nach San Jose (Hauptstadt Costa Ricas) fahren. Auf einmal ist es 4Uhr in der Früh. Zusammen mit Olli torkle ich zurück zum Hostel. Ich finde fremdes Essen in der Küche, esse es und bin froh, dass ich schnell einschlafe.

Freitag, 29. Juni 2012

Costa Rica: Reiche Küste und reich an Bananen.


Lieber Klaus-Peter,

es ist Freitag, der 29.6. 9Uhr. Ich wach auf und befinde mich immer noch in Bocas del Toro, Panama. (Das Hostel ist gut, die Menschen nett und viel Party) Heute will ich nach Puerto Viejo in Costa Rica ("Reiche Küste") fahren. Ich stehe auf, gehe duschen, packe meine Sachen und mache mir Frühstück. Die Sonne scheint und es ist sehr heiß. Ich ruhe ein wenig. Es ist 12Uhr. Ich nehme meine Sachen, verabschiede mich von meinen neuen Hostel-Freunden und gehe nun zu einem anderen Hostel, um von da aus gemeinsam mit Todd und Olli nach Costa Rica zu fahren. Die beiden sind gerade dabei ihre restlichen Sachen zusammenzupacken. Sie haben noch nicht gegessen. Dann fahren wir eben ein bisschen später los, sagt der Mann der uns fahren wird.  Es fängt wie wild an zu regnen (Die Wetterumschwünge hier sind sehr extrem) Gut das wir unter einem Dach sitzen, denke ich und trinke meinen Fruchtsaft. 

Es ist kurz vor 13Uhr. Wir fahren zum Boot und gehen hinein. Todd und ich sitzen vorne, direkt neben dem Fahrer. Es ist eng und es gibt viele Menschen. (Größenteils Israelis. Sie reisen gerne in Gruppen und sind auch sonst gerne unter sich.) Das Wetter ist immer noch schlecht. Die Fahrt ist rau und ich kann nicht schlafen. Wir kommen an und nehmen einen kleinen Bus, um zur Grenze zu fahren. Wir kommen an, bezahlen um Panama verlassen zu können, eine Gebühr von 3 USD (sehr seltsam) und überqueren nun mit all unseren Sachen zu Fuß eine Brücke, die Panama von Costa Rica trennt. Wir warten an dem costa-ricanischem Migrations-Büro. Ich bin an der Reihe. Sie wollen mich nicht reinlassen, weil ich keine Ausreise-Flugticket vorzeigen kann. Scheiße, sowas hatte ich doch schon einmal, fluche ich. Ich gehe zu einem Internet-Laden, um das Ticket auszudrucken (Ich habe schon eins. Ich werde von San Jose, Hauptstadt, Costa Rica verlassen). Eine Frau sagt mir soeben, dass der Service drei Dollar kostet. Ich will das nicht bezahlen und drehe um. Ich spreche erneut mit dem Migrations-Beamten und zeige ihm mein Rückflug Ticket nach Deutschland auf meinen Computer. Er segnet es ab. Ich bin froh und schwitze.
Es ist 16Uhr. Wir fahren weiter. Ich bin müde, kann und will aber nicht schlafen, weil die Landschaft hier zu interessant ist. Alles ist voll mit Bananen-Stauden und Plantagen. Ich schlafe ein. Es ist 17Uhr. Wir kommen an und bekommen ein gutes Hostel. Ich drehe meine Uhr eine Stunde zurück. Es ist 16.30Uhr. Ich laufe alleine los (Todd und Olli bleiben im Hostel). Puerto Viejo ist schön. Der Ort liegt inmitten eines Regenwaldes und hat einige Strände zu bieten. Ich laufe die „Hauptstrasse“ entlang und bin froh, dass ich in der Nebensaison hier bin. Es ist ruhig und die ganzen touristischen Plätze sind nicht voll. Es ist 19Uhr. Ich kehre zurück zum Hostel, schlafe ein bisschen, esse was und bin nun auf meinem Bett und frage mich, warum der Ventilator so schlecht ist.

Montag, 25. Juni 2012

Bananenrepublik Panama (Bocas del Toro).


Lieber Klaus-Peter,

Es ist Montagmorgen (25.Juni) 3 Minuten nach Mitternacht. Ich werde wach und befinde mich im Bus nach „Bocas del Toro“ (Eine Inselgruppe im Norden Panamas mit tropischen Temperaturen, da Regenwald). Ich fahre schon seit 4 Stunden und kann nicht schlafen. Ich habe keinen Platz und die Fahrt ist sehr holperig. Ich höre Musik und schlafe ein. Plötzlich werde ich wach. Ein Mann tippt mir auf die Schulter und sagt mir, dass wir da sind. Ich schau auf mein Handy (Meine bolivianische Uhr, die mir teilweise immer treue Dienste geleistet hat, habe ich auf dem Boot nach Panama vergessen). Es ist kurz vor 5. Wir waren schneller als üblicherweise, erklärt mir der Mann weiter. Ich steige aus und hole meine Sachen. Es ist dunkel und verschiedene Taxifahrer labern mich voll. Die Menschen hier reden fast alle Englisch (Es gibt viele Immigranten hier, aufgrund der Bananen-Industrie). Ich muss zum Hafen, um dann im Boot zu den Inseln zu fahren. Ich will kein Taxi nehmen. Eine Frau spricht mich an und sagt es sei besser eines zu nehmen, da der Weg zum Hafen gefährlich sei. Ein Taxifahrer bietet an für 1USD zu fahren. Ich schmeiß meine Sachen auf die Ladefläche und fahre los. Keine 5min später komme ich an. Ich kaufe ein Bootsticket und muss nun warten. Das erste Boot geht in einer Stunde. Ich warte und schlafe. Es ist 6Uhr. Ich gehe aufs Boot, genieße die Fahrt, sehe einen großen Bananen-Frachter, schlafe und komme gegen 6.40Uhr auf der Insel Colon an. Ich laufe zum Hostel, gehe hinein und liege nun hier wartend in der Hängematte bis eine verantwortliche Person kommt. Es ist 8.30Uhr. Ich bekomme ein Zimmer (2 Betten, keine Klimaanlage, aber dafür einen Ventilator) und schlafe erst einmal eine Runde. Es ist 12Uhr. Ich werde wach und schwitze. Ich gehe duschen und bin nun auf der Suche nach Mittagessen in der Stadt. Die Stadt ist schön und touristisch. Es ist warm. Ich finde lokales Essen. 
Es ist 13.15Uhr .Ich will mir ein Fahrradausleihen und finde einen Verleiher, der sich als Deutscher sieht (Er kommt aus Panama, favorisiert die deutsche Fußballmannschaft und redet in der „Wir“-Form, wenn er von der Europameisterschaft spricht). Ich muss lachen und radle los. Mein Fahrrad ist klein und nicht im Besten Zustand. Ich sehe Kühe, bin verwundert und mache ein Foto. Ich fahre weiter zu einem abgelegenen Strand (8km vom Zentrum). Es ist heiß und anstregender als gedacht. Ich komme an und ruhe im Schatten. Die Wellen sind stark, das Wasser blau und der Sand weiß. Ich ertappe mich dabei, wie ich die Szenerie als gegeben und normal abstempele. Es ist 16.30Uhr. Ich fahre zurück in die Stadt, gebe das Fahrrad zurück und abendesse eine Tüte Nachos und eine Packung salzige Kekse. Es ist 20Uhr. Ich gehe zurück in mein Zimmer und erschrecke mich. Kakerlaken haben sich über meine geschlossene Kekspackungen und die Mülltüte hergemacht. Auch eine Maus (sitzend auf dem Boden) wohnt der illustren Runde bei. Ich bin schockiert, ekele mich, gehe hinunter und frage nach, was zu tun sei. Ach das ist normal, bekomme ich von den anderen Gästen als Antwort. Na gut, denke ich, schmeiße die Kekse und den Müll in den Müll und hoffe doch sehr, dass ich heute Nacht in Ruhe schlafen kann.

Samstag, 23. Juni 2012

Oh wie schön voll ist Panama.


Lieber Klaus-Peter,

es ist Samstag, der 23.6.2012 8.30Uhr. Ich wache auf, da die Klimaanlage soeben ausgegangen ist. Ich bin in Panama-Stadt (Ich bin hier gestern Abend angekommen. Mein Hostel  ist gut). Ich stehe auf, gehe duschen und mache Frühstück. Ich esse einen Riesenberg süße Pfannenkuchen (ich muss sie selber machen). Nun habe ich Bauchschmerzen. Es ist 9.40Uhr. Ich verlasse das Hostel, um mir Panama-Stadt genauer anzugucken. Es ist heiß und ich schwitze. Zuerst laufe ich in östlicher Richtung in das neue und moderne Hochhausviertel. Ich komme an und schaue mich um. Ich sehe nichts außer hohe Häuser. Ich versuche den Pazifik zu erspähen und laufe an einem Wohnkomplex vorbei auf eine Terasse. Die Aussicht ist schlecht. Dafür ist die Terrasse schön. Sie hat mehrere Schwimmbecken mit Kinder drin, die ihre Sachen noch an haben. Ein Sicherheits-Mann kommt zu mir und fragt mich wie er helfen kann. Gar nicht, ich schaue nur, antworte ich und gehe. Ich kaufe Wasser ein, trinke es direkt und bin nun auf dem Weg in den alten Teil der Stadt zu gehen. (Er befindet sich im Westen.) Ich laufe ungefähr 3km am Pazifik entlang. Die Promenade und die Sicht lässt mich an Miami (USA) erinnern: Überall sind Palmen und es gibt Fußgänger- und Fahrradwege. Es ist 12Uhr. Die Altstadt ist wirklich alt. Es gibt alte Gebäude und sehr alte Gebäude, die renoviert werden. Hier wird fast alles re- und restauriert. Ich lauf auf dem Schutzwall entlang und haben sowohl einen Blick auf die Hochhaus-Silhouette  als auch auf die „Americas“-Brücke, die über den Panama-Kanal geht. Ich setze mich und lese ein wenig über Panama (Die erschreckendes Information für mich: Obwohl der Kanal Panama-Stadt zur wohlhabendsten Stadt Mittelamerikas gemacht hat, sind bei dem Bau (Jahr 1903) traurigerweise über 20000 arbeitende Menschen ums Leben gekommen). 

Es ist 13Uhr. Ich laufe weiter, gehe was essen und will nun zum Kanal gehen, als mich 3 Personen ansprechen. Hier solltestest du nicht weitergehen, sagt der eine Mann, es ist zu gefährlich; auch tagsüber. Ok, nehme ich halte ein Taxi, sage ich und drehe um. Ich irre ein wenig durch die Gegend. Es gibt viele Autos und der Verkehr ist das totale Chaos. Ich nehme ein Taxi, fahre über die Brücke zum Kanal und mache Fotos. Der Kanal ist groß, aber nichts besonderes toll, denke ich. Ich beschließe über die Americas-Brücke zurück zur anderen Seite zu laufen. Sie ist nicht für Spaziergänge konzipiert, fällt mir schnell auf. Auch hier gibt es viele Autos, die viel Lärm und Schmutz machen. Ich laufe weiter, mache einen Zwischenstopp auf einem Damm, finde eine Mango (sie lag unter einem Mango-Baum), nehme sie mit und bin nun im Taxi zurück zum Hostel. Es ist 17.30Uhr. Ich seige aus, gehe nichts in Hostel, sondern einkaufen, kaufe Bier und Früchte und machen nun einen Fruchtsalat bei mir in der Hostel-Küche. Es ist 19.40Uhr. Ich gehe duschen und laufe nun zu Todd und Oli (von der Bootstour). Sie residieren (im wörtlichen Sinne) in einem Hotel (5 Sterne, inkl. Kasino), das sie günstig bewohnen können. Wir trinken ein paar Bier und gehen zu den andern Engländern (von der Bootstour) in eine Dachterrassenwohnung im 20. Und 21. Stock von einem ihrer Bekannten. So eine krasse Wohnung, habe ich noch nie gesehen, denke und sage ich und trinke einen selbstgemachten Cocktail. 

Es ist Mitternacht. Wir gehen aus, finden nach etwas Suchen einen Nachtclub und haben Spaß. Es ist 3Uhr. Todd ist auf einen Glas-Tisch gefallen. Nun ist er kaputt. Er soll 300USD bezahlen. Ich will das die Polizei kommt. Nun soll er 15USD bezahlen. Ich beharre auf Polizei. Nun muss er nichts bezahlen und wir gehen. Jetzt sitzen wir an der Kasino-Bar in Todd’s Hotel und essen Hamburgen und Pommes. Hier gibt es viele Prostituierte und Männer, die denken sie seien toll. Es ist 5Uhr. Ich nehme ein Taxi zurück zum Hostel und bin nun froh, dass ich noch für 3,5 Stunden die Klimaanlage habe.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Ein Boot nach Panama: Der letzte Tag.


Lieber Klaus-Peter,

ich werde wach. Mir ist heiß. Ich lauf ein Runde auf dem Boot herum. Alles schläft. Ich lege mich wieder hin. Ich werde erneut wach. Es regnet wie wild. Alle anderen, die oben an Board geschlafen haben, kommen nun Unterdeck. Sie schlafen nun überall hier verteilt. Ich schlafe wieder ein. Es ist 8.30Uhr. Ich werde wach und kann nicht mehr schlafen. Ich stehe auf und springe ins Wasser (Seit 5 Tagen meine morgendliche Dusche. Ich rieche schon ein bisschen streng.). Ich ruhe an Deck. Das Wetter ist gut auszuhalten. Es gibt keine Sonne und es ist bewölkt. Es gibt Frühstück. Es ist 11Uhr. Ich gehe schnorcheln und sehe bunte Fische. Ich gehe wieder an Board, Wir warten, dass wir losfahren. Geff und Pierre kommen von der Insel und gehen an Board. Wir lichten den Anker und starten in Richtung unser eigentliches Endziel „El Porvenir“ (Die Inselhauptstadt der San Blas Inselgruppe. Hier wohnen viele der Kuna-Insel-Bewohner, eine von Panama unabhängige autokratische indigene Volksgruppe). Die Fahrt ist rauer als sonst. Es ist windig. Dafür sehen wir Delphine, die eine Weile mit uns schwimmen. Wir essen zu Mittag. Es ist 14.45Uhr. Wir erreichen El Porvenir. Die Kapitäne kümmern sich um den Migrationsprozess. Wir müssen bei der Stempelvergabe nicht einmal anwesend sein. Wir überlegen wie wir am besten nach Panama-Stadt kommen und beschließen mit der Boots-Crew noch weitere 12 Stunden zu „Portobelo“ (Hafenstadt 2 Stunden von Panama-Stadt entfernt) zu fahren. 
Es ist 17.40Uhr. Wir gehen wieder an Board. Einheimische Frauen wollen uns per Boot Zigaretten, riesen Krebse und Souvenire verkaufen. Darunter befinden sich auch Armbänder mit einem Hakenkreuz. Ich bin empört und spreche eine Frau an. Das ist das Zeichen der Kuna, beruhigt sie mich. Auf einer Nachbarinsel kaufen wir Alkohol für die letzte Nach ein. Wir setzen uns an Deck und reden. Ich bin müde. Die einen unterhalten sich über Waffen, die anderen über Sex. Nicht besonders meine Gesprächsthemen, denke ich und schaue in den Sternenhimmel. Glücklicherweise rettet mich das Abendessen. Es gibt Pasta mit Hummer (Jenen Hummer habe ich vorher noch hier in einem Eimer rumstehen sehen). Trotz Hummer, schmeckt das Mahl feurig gut. Ich trinke ein Bier und genieße die warme Brise, die Fahrt und den Sternenhimmel. Es ist 23.15Uhr. Ich gehe unter Deck und nehme eine letzte Seekrankheits-Tablette. Die Fahrt wird rau, aber morgen werde ich schon in Panama-Stadt sein.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Von Hummern und Feuern: Der vierte Tag.


Lieber Klaus-Peter, 

Es ist Mittwoch, der 20.6.2012.. Der vierte Tag auf dem Boot beginnt. Es ist 8.30Uhr. Ich stehe auf, weil ich nicht mehr schlafen kann, gehe an Deck und springe sofort ins kühle Nass (Ich trage Tag und Nacht meine Badehose) Ich gehe wieder an Deck und trockne. Einer der beiden Franzosen lichtet den Anker und wir fahren weiter. Es ist 10.30Uhr. Es gibt Ananas, Toast und Eier-Omelett zum Frühstück. Wir erreichen unsere nächste Übernachtungsstelle eine Stunde später. Wir legen Anker und ich gehe sofort schnorcheln. Die Amerikanerin und die Kanadierin kommen mit. Wir sind lange unterwegs. Ich genieße die Ruhe unter Wasser. Soeben habe ich eine Schildkröte (groß und schnell) gesehen. Ich tauche ihr hinterher, aber sie ist schneller. Ich bleibe zurück. Es muss so gegen 13Uhr (Ich schwimme ohne Uhr). Wir kehren zurück zum Boot und warten ein bisschen. Die anderen kommen nach einer Weile. Es gibt Hot-Dog mit Salat zu Mittag. Ich bin begeistert und ruhe nach dem Mahl ein wenig an Deck. Die Sonne scheint erneut sehr stark. Ich decke meine Schultern mit meinem Handtuch zu, lese ein wenig und schwitze. Es ist 16Uhr. Ich gehe erneut schwimmen und wir lernen Menschen von einem anderen Boot kennen. Nun schwimmen wir zur Hauptinsel. Die Kapitäne fahren mit dem Boot. Ich gebe ihnen mein Handtuch, meine Sonnenbrille (mit Stärke), ein wenige Geld fürs Abendbrot und meinen Fotoapparat. Wir erreichen die Insel und werden schon von Einheimischen erwartet (Jene Einheimische sind eine Ersatz-Familie für unsere drei Piraten-Kapitäne. Sie kommen hierher so oft sie können.) Wir setzen uns an den Tisch und warten aufs Abendbrot. Einige koksen und freuen sich. Es wird dunkel. Ich trage meine Sonnenbrille, da ich meine normale auf dem Boot vergessen habe. 

Es ist 19.30Uhr. Ich esse zum ersten Mal in meinem Leben Hummer. Obwohl alles sagen, dass es super schmeckt, finde ich ihn geht so und bevorzuge mir seine leblose Schale genauer anzugucken (Anmerkung: Ich bin kein großer Fan von Meeressachen (außer sie sind frittiert)), den ganzen Teller Kokosnuss-Reis aufzuessen und dabei Kokosnuss-Milch zu trinken. Wir laufen los und wollen ein Lagerfeuer machen. Das Feuer ist riesig groß. Neben unserem ist ein weiteres unbewohntes Feuer. Soeben erklärt mir Geff, wie Lagerfeuer Liebe machen und nur deswegen ein zweites Lagerfeuer entfacht wurde. Er hat wieder irgendwelche Droge genommen, nehme ich an. Es ist 21.30Uhr. Wir stehen am Strand und schauen aufs Boot. Ich kann nicht viel sehen. Alle außer Tom, die Amerikanerin und ich nehmen ein kleinen Kahn (und bezahlen) um zu unserem eigentlichen Boot zu kommen (sie finden schwimmen zu gefährlich). Der ersten Versuch von den anderen, in den Kahn einzusteigen, scheitert. Sie gehen unter. Bei dem Malheur verliert Todd auf unerklärlicherweise mein Handtuch. Glücklicherweise hat die Kanadierin (nicht auf dem Kahn) den Beutel mit meiner Kamera und Sonnenbrille. Wir schwimmen los und sehen ein super Unterwasser-Lichtshow. (fluoreszierende Algen leuchten auf, sobald man sie stört.) Wir erreichen das Boot: Gleich gehe ich ins Bett, aber noch genieße ich ein wenige die Stille oben an Deck in der rechten Hängematte.

Dienstag, 19. Juni 2012

Der dritte Tag: Das Paradies direkt vor Ort.


Lieber Klaus-Peter,

es ist Dienstag. Der dritte Tag auf dem Boot beginnt gegen halb neun. Wir sind soeben losgefahren und ich werde sanft hart aus dem Schlaf gerissen. Ich schwitze und gehe an Deck. Die Sonne scheint wieder. Einige unserer Gruppe schlafen hier oben noch. Ich creme mich ein und genieße die Aussicht. Es ist 11.30Uhr. Wir erreichen unser zweites Nachtlager. Es sind viele kleine Inseln hier. Auch andere Boote legen Anker. (Glücklicherweise haben wir keinen Kontakt zu den anderen Menschen). Wir schnorcheln los. Das Wasser ist noch klarer als gestern und ich bereue es stolzer Brillenträger zu sein. (Aber ich kann mir vorstellen, wie klar die Sicht wäre). Die Sonne scheint und meine Schultern verbrennen, erneut. Wir erreichen den gemalt weißen Strand. Ich unterhalte mich mit der Engländerin (sie und die beiden anderen Engländer, Tom und Charlie, haben gerade ihren Schulabschluss gemacht). Ich erzähle ihr, dass ich alleine reise. Das könnte ich nicht, ohne Charlie könnte sie nichts. Sie wäre unbrauchbar, sagt sie mir wortwörtlich. Das denke ich auch, sage ich ihr nicht. Scheiß verwöhnte Londoner Oberschicht, denke ich weiter. Wir schwimmen zurück zum Boot (Da wir kein kleines begleitendes Motorboot haben, müssen wir immer schwimmen.) Es ist 13.30Uhr. Ich steige die Treppe hinauf. Genau zur gleichen Zeit, wird das Mittagessen serviert: Zwei Hamburger und Salat. Was eine Absprache, denke ich und bin hoch erfreut. Ich esse, creme mich ein, decke meine Schultern zu und ruhe ein wenig. 2 Stunden später: Todd fragt mich, ob ich mit zu der großen weiter entfernten Inseln schwimme will. Da liegt auch das große Boot mit den vielen Frauen Anker, das soeben angekommen ist, berichtet er mir euphorisch. Ja super, lass uns gehen, heuchle ich ein wenig. Es dauert länger als gedacht. Ich komme an und sehe viele große Seesterne. Dafür hat es sich gelohnt. Es sind nicht viele Menschen hier und die Insel ist der Superlativ des Begriffes „Paradies“ (Die anderen Inseln waren nur das Paradies). Ich gehe zur anderen Seite, sehe ein großes Schiffswrack und genieße meine Einsamkeit. Todd redet mit einer Australierin. Sie philosophieren über Kokain. Ich bin raus, sage ich und schwimme zurück zum Boot. 
Es ist 18.30Uhr. Ich gehe aufs Boot und trockne mich ab. Pierre (Kapitän) raucht mal wieder eine Tüte (Marihuana; Er raucht mehr Gras, als normale Zigaretten). Wir haben uns wieder hinten auf dem Deck versammelt und essen. Es gibt gute Burritos mit Bohnen. Die Engländerin wirft eineinhalb ihrer zwei Burritos über Board, weil Olli sie mit einem seiner Nippel berührt haben soll (wie auch immer). Ich rege mich auf. Glücklicherweise sagt ihr ihr Schulfreund Tom seine Meinung. Es ist 20.30Uhr. Die anderen schauen einen Film. Ich lege mich oben aufs Deck und genieße den klaren Sternenhimmel. Ich zähle Sternschnuppen, schlafe darüber ein und freue mich wie glücklich ich bin.

Montag, 18. Juni 2012

Anker legen am zweiten Tag.


Lieber Klaus-Peter, 

Es ist Montag, 18. Juni 2012 8.30Uhr und heiß. Ich muss hier raus, denke ich. Ich stehe auf und gehe an Deck. Die Sonne scheint stark. Ich schmiere mich mit Sonnenmilch ein, lege mich in die Sonne und lese. Es ist 10Uhr. Es gibt Frühstück: Rührei mit Toastbrot. Die See ist ruhig. Ich lege mich in den Schatten und schlafe eine Runde. Es ist 11.30. Gerade ist unser Motorausgefallen. Keine große Sache, sagt einer der beiden französischen Kapitäne. Ich frage, ob wir kurz ins Wasser springen dürfen. (Es wäre das erste Mal) Ja, sagt der andere Franzose. Ich trinke mein Bier leer und springe vom Boot. Das Wasser ist warm. Da das Boot nun keine Wellen mehr schlägt, sieht man erst wie klar das Wasser wirklich ist. Ich gehe wieder an Board. Wir fahren weiter. Ich trockne mich ab, schmiere mich ein und lege mich wieder in die Sonne. Es ist 13 Uhr. Ich kann Land sehen (Panama). Es wird mir zu heiß. Ich suche Schatten, habe aber nur teilweise Erfolg. Es ist 14.30Uhr. Wir erreichen unser erstes Ziel: eine der „San Blas“-Inselgruppe (Es gibt unzählige viele kleine Inseln jener Gruppe vor Panama). Wir legen Anker vor zwei kleinen Inseln. Das erste Mal seit 2 Tagen wackelt es hier nicht mehr wie blöd und man kann recht gut herumlaufen. Wir essen zu Mittag und bekommen nun unsere Schnorchelausrüstung. Ich bin begeistert, ziehe alles recht schnell an und springe ins warme Nass. (Ich kann meine Brille nicht unter der Schnorchel-Maske tragen, sodass meine Sicht aufgrund meiner Sehschwäche eingeschränkt ist. Dennoch genieße ich das, was ich sehe kann.) Ich schwimme zu einer der nahgelegenen Inseln. Mit den anderen der Gruppe erreiche ich den Sandstrand. Es ist schön hier. Ich ziehe meine Flossen aus und laufe auf der Insel rum. Ich schwimme zurück zum Boot und gehe an Board. 

Es ist 17.30Uhr. Wir sitzen zusammen und unterhalten uns. Die Amerikanerin fragt nach einen Rasiere, springt ins Wasser und fängt an sich zu rasieren. Naja auch nicht schlecht, denke ich. Nun liege ich in einer von zwei Hängematten (, die ein Franzose in der Zwischenzeit aufgebaut hat,) und genieße den malerischen Sonnenuntergang. Ich höre Musik und schlafe ein. Es ist 22Uhr. Es gibt Essen. Ich bekomme ein Riesen-Steak mit ein wenig Kartoffelpüree und gebratenem Gemüse. Leider ist es das Fleisch für mich zu roh und gebe es der Amerikanerin. Es ist 23.30Uhr. Es ist heiß. Ich habe mein Bett aufgebaut und liege unter Deck. Ich versuche zu schlafen.

Sonntag, 17. Juni 2012

Ein Boot nach Panama: Der erste Tag.


Lieber Klaus-Peter,

es ist Sonntag 9Uhr. Ich werde wach. Die Nacht war schauklig (wir waren die ganze Nacht unterwegs. Der Auto-Pilot übernimmt zu 98% das Kommando), aber soweit ich mich erinnern kann eigentlich in Ordnung. Ich stehe auf und baue das Bett zusammen. Ich warte am Tisch und schaue aus dem Fenster. Es regnet. Ich frühstücke: Müsli mit Joghurt und Ananas. Dann gibt es gebratene Banane in Rum und Butter. (Unsere Kapitäne sind gleichzeitig auch unsere Köche). Ich gehe an Deck. Wir fahren (Segel plus Motor) immer noch. Wir sind miten auf dem Ozean (Atlantik) und ich kann kein Land sehen. Ein wenig beängstigend, aber irgendwie auch cool, denke ich. Es erinnert mich an karibische Seeräuber. An Seeräuber denke ich auch, wenn ich unsere drei Kapitäne anschaue. Sie haben Kopfschmuck, Tätowierungen, lackierte Fuß- und Zehennägel und nehmen Drogen (wobei beim Vorletzten ich mir nicht so sicher bin, ob Piraten es hatten). Geff erzählt uns, dass wir allen Müll (außer Plastik) über Board werfen können. Auf meine Frage nach dem Grund antwortet er: Das machen alle so. Es ist wie mit dem Müll an Land. Der wird ja auch vergraben. Ich find es komisch und zweifele. Es klart auf und ich lege mich aufs Deck. Ich lese. Ich schlafe ein. Nun höre ich Musik (das waren auch schon meine zwei Beschäftigungsmöglichkeiten) Es ist 14Uhr. Es gibt Mittagessen und die Sonne kommt raus. Es wird heiß. Ich liege rum und schwitze. Es ist 15Uhr. Nun schaue ich herum und genieße die Sicht. Das Wasser ist blau und unendlich klar. Ich sehe fliegende Fische und eine Walflosse, wie sie gerade wieder abtaucht. Es ist 19.30Uhr. Nun sitzen wir gemeinsam hinten auf dem Deck zusammen und reden. Viel eher reden die anderen alle. Ich halte mich zurück. (Ich komme nicht so wirklich mit ihnen klar. Die meisten sind Engländer. Abgesehen davon, dass ich sie schwer verstehe, reisen sie alle zusammen in Gruppen, haben eine seltsamen Humor, verstehen keine Ironie und reden über seltsame Dinge, wie Lieblingsalkohol) Dennoch fühle ich mich ab und an unterhalten. 

Es ist 22.30Uhr. Nach dem Essen will die Kanadierin auf ihrer Gitarre spielen und eins ihrer drei Lieder preisgeben, die sie kennt. Der Rüpel Engländer (Olli) aus Manchester durchquert ihre Einlage immer wieder aufs Neue und erzählt Blödsinn. Olli, hör auf damit. Das hier ist mein Beitrag zur Abendgestaltung, sagt die Kanadierin empört. Ich muss schmunzeln, schaue gen Sternenhimmel und genieße die Sicht (Man kann unzählige Sterne und viele Galaxien (weiße Nebel-Dinger) sehen). Es ist kurz vor Mitternacht. Ich nehme zwei Pillen und gehe auf meine Couch. Es ist heiß und das Boot ist am Schaukeln. Bestimmt schlafe ich gleich ein, hoffe ich. 

Samstag, 16. Juni 2012

Der letzte Tag in Kolumbien.


Lieber Klaus-Peter,

es ist Samstag der 16. Juni. (Heute Abend geht mein Boot nach Panama. Gestern war spitzen Wetter. Ich war den ganzen Tag mit Guido, Manfred und einer Schweizerin am Strand.) Es ist 9.30Uhr. Ich stehe auf, gehe nicht duschen, putze mir nicht die Zähne, sondern gehe sofort zum Frühstücken eine Straße weiter. Das Essen war in Ordnung. Es ist 11Uhr. Ich packe meine restlichen Sachen  zusammen und ruhe nun ein wenig bei uns im Hof des Hostels. Ich erledige einige Dinge, die ich in der virtuellen Parallelwelt als wichtig empfinde. Es ist 12.30Uhr. Die Schweizerin und ihr amerikanischer Reisfreund Will kommen zu mir. Sie wollen zu Mittag essen. Ich habe keinen Hunger. Sie gehen essen. Ich gehe duschen. Es ist 13.15. Die beiden kommen erneut. Will will uns ein bisschen die Altstadt von Cartagena zeigen. Wir laufen los. Auf halben Weg, treffe ich eine Bekannte aus Medellin. Sie begleitet uns. Nun sind wir in der Altstadt und laufen rum. Ich mache viele Fotos. Wir verlassen die Innenstadt und laufen nun die Schutzmauern der Stadt entlang. Erneut mache ich viele Fotos. Es ist 15Uhr. Wir gehen in einen Bäckerei/Fruchtladen. Ich esse viel und trinke einen Rote Beete Saft, der gar nicht mal so gut schmeckt. Die Bekannte verabschiedet sich. Die Schweizerin, Will und ich beschließen ein Taxi zu nehmen, um zu einer nahgelegenen Burg zu fahren. Wir kommen an. Der Eintritt ist horrend. Für so eine blöde Burg bezahle ich nix, denke ich; die anderen anscheinend auch. Wir laufen zurück in die Stadt. Es ist heiß und wie so oft schwitze ich viel. Es ist 17Uhr. Ich hebe Geld ab, kaufe Bier und Snacks (für den Boot-Trip) und tausche mein restliches kolumbianisches Geld gegen US-Dollar (das haben die in Panama).

Es ist 18Uhr. Ich treffe Will und die Schweizerin wieder. Durch Zufall sehen wir die Bekannte in einer Pizzeria. Nun essen wir alle Pizza. Es ist 19Uhr. Ich gehe zurück zum Hostel, da mich die drei Kapitäne hier abholen wollten. Ne, die waren vor einer Stunde schon hier, sagt mir dir Rezeptions-Frau. Was ne Idioten, denke ich. Ich rufe sie an. Ich soll um 9 Uhr zum Hafen kommen. Ich gehe zurück zu den anderen drei und trinke mit ihnen ein paar Biere. Es ist halb neun. Ich gehe zurück zum Hostel, nehme meine Sachen und ein Taxi in Richtung Hafen. Ich komme an. Es ist warm und ruhig. Ich setze mich und genieße die Stille. Nach 10min kommen Pierre und Pablo (die beiden französischen Kapitäne, Brüder). Wir setzen uns in ein kleines Schlauchboot und fahren zum Richtigen. Angekommen, werde ich schon von 5 Engländern, 1 Kanadierin, 1 US-Amerikanerin, Geff (der dritte Kapitän) und einem kolumbianischen Pseudo-Kapitän (den braucht man, um aus dem Hafen zu kommen. Er macht nichts, außer sich zu betrinken) erwartet. Das Boot ist nicht groß, aber es reicht. Es ist 9.30Uhr. Wir schippern los, sitzen auf dem Deck und trinken Bier. Ich nehme zwei Anti-Seekrankheits-Tabletten und werde müde. Es ist Mitternacht. Wir bauen unser Bett auf. Ich teile mir die Schlafcouch im „Wohnzimmer“ mit Tom (Engländer). Ich habe genügend Platz und werde hart in den Schlaf geschaukelt.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Ein Hin und Her: Ohne Rucksack und Reisepass in Cartagena.


Lieber Klaus-Peter,

es ist Donnerstagmorgen 11Uhr. Vor einer Stunde ist die Klimaanlage ausgegangen. Ich schwitze. Ich stehe auf und gehe duschen. Es ist 12Uhr. Ich habe keinen Hunger und beschließe nach einem Keks und ausreichend Wasser los zulaufen, um mir die Strandgegend in Cartagena anzugucken. Ich bin lange unterwegs bis ich den ersten Strand entdecke. Der Sand ist nicht besonders weiß, aber das Wasser ist das wärmste Wasser, was ich bisher gefühlt habe. Überall werde ich angequatscht, ob ich nicht Sonnenbrillen, Früchte, Bier oder Essen kaufen möchte. Ich lege mich nicht hin; denn es gibt keine Sonne, sondern nur 100% Luftfechtigkeit. Ich laufe bis zum Ende des Strandes und bin nun im Hotelviertel. Rein gar nichts erinnert hier an Kolumbien, vielmehr sieht es wie Miami (USA) aus. Es ist 15Uhr. Ich habe mich verlaufen und frage einen Mann wo ich hinmuss. Nun bin ich wieder auf dem richtigen Weg. Eine halbe Stunde später erreiche ich mein Hostel. Der Besitzer spricht mich an und teilt mir mit, dass mein Boot nach Panama (5 Tage auf dem Boot, um von Cartagena nach Panama zu kommen) anstatt Samstag, schon morgen Abend geht. Du musst dein großen Rucksack schon heute um 18Uhr zum Boot bringen, damit die Kapitäne ihn verstauen können, sagt er mir. Ich frage verwundert nach, ob es normal sei. Ja, sagt der Hostelbesitzer und grinst. Ich packe meine Sachen, die ich während des Boot-Trips brauche, in einen kleinen separaten Rucksack. Den Rest in den Großen. 
Es ist 16.40Uhr. Ich mache Würstchen in der Pfanne und gehe nun Geld abheben. Ich muss in Bar bezahlen. So dick war mein Portmonee noch nie. Ich ein echter Millionär (1 USD ca. 2000 kolumbianische Pesos). Es ist 17.45Uhr. Guido, Mannfred (die beiden haben nichts zu tun) und ich fahren zum Hafen. Wir kommen an. Die Kapitäne sind 2 Franzosen und ein US-Amerikaner (Jeff). Sie sehen lustig aus und sehen ihr Boot als ihr Zuhause. Ich finde es gut. Sie erklären mir alles. Ich gebe meine Sachen ab und bekomme gerade mitgeteilt, dass sie meinen Reisepass brauchen, um den Migrationsprozess morgen in der Früh machen zu können. Mist, habe ich vergessen. Ich nehme ein Taxi zurück zum Hostel, hole meinen Reisepass und nehme ein Taxi zurück zum Hafen. Nun habt ihr wirklich alles von mir, teile ich Jeff mit. Er lacht. Ich auch, aber zugleich geht es mir zu denken. Ich soll in 2 Stunden nochmal anrufen, ob alles auch wirklich morgen klappt. Es ist 19.30Uhr. Ich laufe zurück zum Hostel und esse nun zu Abend. Ich ruhe. Um 22Uhr ruft der Hostelbesitzer Jeff an. Wir können nicht morgen fahren, sagt dieser. 2 andere Briten konnten in der kurzen Zeit nicht soviel Geld auftreiben. Stattdessen wird es nun wie normal geplant Samstagabend (16.6.). Scheiß Briten, denke ich. Naja macht nix, dann gehe ich halt morgen an den Strand und bleibe noch einen Tag in Cartagena.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Cartagena: alt und heiß.


Lieber Klaus-Peter,

Es ist Mittwochmorgen 7.45Uhr in Cartagena. Ich steige aus dem Bus und mich trifft der Schlag: Es ist unendlich heiß und schwül. Die Busfahrt war kalt. Ich finde einen kleinen Bus, der in die Innenstadt fährt. 50min später: Ich steige aus und bin immer noch am Schwitzen. Ich laufe los und finde nach weiteren 20 Minuten endlich das Hostel, was ich mir im Vorfeld rausgesucht habe. Das Zimmer ist schlecht. (Eines der schlechtesten Zimmer soweit). Die Wände sind alt und das Badezimmer ist mehr oder weniger erfolgreich vom Rest des Raumes abgetrennt. (Die Badezimmer-Tür ist ein Vorhang). Egal, denke ich. Ich bleibe eh nicht so lange hier. Ich schmeiße meine Sachen in die Ecke und gehe Duschen. Es ist 11Uhr. Ich laufe los, um mir Cartagena anzuschauen und um etwas zu Essen zu finden. Ich laufe durch die Altstadt. Schnell verstehe ich, warum Cartagena als die koloniale Hauptstadt Südamerika zählt: Alles ist voll mit alten Häusern und Kathedralen. Dennoch bin ich nicht zu sehr imponiert. Ich wundere mich über mich selbst und schiebe die Schuld auf die Hitze. Es ist 12Uhr. Ich finde einen Supermarkt und kaufe ein. Ich gehe zurück zum Hostel und mache Rührei. Ich sitze am Tisch. Ich habe keinen Hunger und esse dennoch. Ich treffe zwei Nord-Deutsche: Guido und Mannfred (Namen geändert). (Guido fährt seit einem halben Jahr mit seinem Motorrad durch Südamerika. Mannfred reist alleine und ist ein richtiger vielredender Norddeutscher). Ich gehe erneut duschen. Es ist 13.15. Wir gehen, gemeinsam mit einem Holländer, in eine deutsche Kneipe, um Fußball zu gucken (Deutschland-Niederlande). Wir kommen an. Alles ist voll mit Deutschen und man kann deutsches Bier kaufen. Ein Sieg und drei Biere später fühle ich mich sehr betrunken. Wir gehen indisch essen. Es ist 17.30Uhr. Nun liege ich auf mein Bett und schlafe eine Runde. Es ist 19.15Uhr. Ich wache auf und fühle mich immer noch ein wenig schummrig. Wir sitzen im Innenhof und fangen erneut das Trinken an. Es ist 23Uhr. Wir gehen in ein Hostel auf der anderen Straßenseite. Dort ist eine Party. Alles ist voll mit Touristen. Ich trinke ein paar Bier. Ich find es langweilig. Es ist 3Uhr in der Früh. Ich gehe zurück zum Hostel und  treffe einen alten verrückten Schotten. Ich frage ihn, was er hier macht und ob er Drogen verkauft, um zu leben. Er rastet aus und flucht. Und wenn, was wäre dabei, antwortet er mir sehr erbost. Ich gehe schnell weiter, bevor er mich noch tötet. Nun liege ich im Bett und bin froh, dass unser Zimmer wenigstens eine Klimaanlage hat.


Dienstag, 12. Juni 2012

Wenn Pablo geht und nicht viel bleibt.


Lieber Klaus-Peter,

Es Dienstag der 12.6.2012. Mein zweiter Tag in Medellín beginnt um 10Uhr. Ich stehe auf, packe meine Sachen und esse was. Ich verlasse das Hostel (Heute will ich mir das Grab von Pablo Escobar angucken), nehme die Metro, fahr 4 Stationen und steige aus. Nun bin ich verwirrt. Ich weiß, dass ich richtig ausgestiegen bin. Nur wo ich hin muss, weiß ich nicht. Ich gehe in ein Einkaufszentrum und laufe hier ein wenig rum. Alles ist im Angebot. Es ist 11.30Uhr. Ich frage eine Informations-Frau wie ich zum Grab von Pablo Escobar kommen kann. Sie zeigt mir die grobe Richtung. Ich verlasse das Einkaufszentrum und sehe eine Uhr. Sie sagt 12.15Uhr. Ich schaue auf meine Uhr: Sie sagt nicht 12.15Uhr. Ich stelle sie nach. (Und das obwohl sie 3,50USD in Bolivien gekostet hat.) Ich muss schmunzeln und laufe in die Richtung, wie mir geheißen. Es gibt viele Autos hier. Ich muss eine lange Straße entlang laufen. Es fängt an zu regnen. Ich nehme ein Taxi. 5 Minuten später komme ich auf dem Friedhof an. Es erinnert mehr an einen Park. Es gibt keine wirklichen Grabsteine, sondern nur Grünflächen und Bäume. Ich gehe in eine Kapelle und schaue mich um. Soeben spricht mich eine ältere Frau an. Sie freut sich, gibt mir ein hölzernes Armband als Geschenk und wünscht mir alles Gute. Ich gehe hinaus und bin nun auf der Suche nach Pablos Grab. Nach einmal Nachfrage finde ich es. Es liegt ein wenig versteckt neben einer weiteren Kapelle. Es ist weder groß noch pompös (Ich hatte eigentlich was größeres erwartet). Ich setze mich ein wenig auf eine Bank. Es ist 13.30Uhr. Ich gehe wieder. Ich laufe zurück zur Metro-Station, gehe erneut in das Einkaufszentrum und suche nun ein Supermarkt hier. Ich irre umher, frage 3 Menschen und finde den Supermarkt schlussendlich nicht. Ich nehme die Metro und kaufe bei dem Hostel in der Nähe ein. Es ist 15Uhr. Ich habe Spaghetti mit Tomeaten-Sauce (viel zu scharf) gegessen. Ich entspanne und bin nun auf den Weg zum Busbahnhof um einen Nachtbus (13 Stunden) nach Cartagena (an der Karibik-Küste Kolumbiens) zu nehmen. Es ist 18.15Uhr. Ich komme an und finde eine Bus-Gesellschaft, die in 15min losfährt. Ich kaufe ein Ticket und sitze nun im Bus. Ich habe ausreichend Platz. Die Klimaanlage ist voll aufgedreht und es läuft schreckliche kolumbianische Folklore-Musik. Das wird eine lange Nacht.

Montag, 11. Juni 2012

Von Freude und Polizisten in Medellin.


Lieber Klaus-Peter,

es ist 8.30Uhr. Mir ist heiß. Ich stehe auf, gehe frühstücken und creme mich mit Sonnenmilch ein. Es ist halb 10. Ich verlasse das Hostel und will mir Medellin angucken. Ich wohne in „El Poblado“ (das schönste Viertel von Medellin). Ich laufe durch die Straßen und Parks. Alles ist grün und ruhig (liegt vielleicht daran, dass heute Feiertag ist). Ich überquere einen Fluss und erreiche nun die Hauptstraße. Eine Richtung ist abgesperrt. Sie wird von Läufern, Fahrradfahrern und Eisverkäufern genutzt. Ich bin begeistert und setze mich erst einmal hin um zu gucken. Es ist 11.45Uhr. Nun sitze ich in einer offengehaltenen Bar und schaue Fußball (Frankreich gegen England). Die Bar heißt „Die Börse“ und alles erinnert an Börsengeschehen. (Die Menü-Karte ist eine Börsen-Zeitung) Das Fußballspiel ist zu Ende und ich gehe weiter. Ich sehe ein „Hard-Rock-Café“, laufe, esse zwei ekelige Hot-Dogs und sitze nun in der Metro gen Norden der Stadt (die einzige Metro in Kolumbien). Nach 20min Fahrt komme ich an und wechsele in eine Seilbahn um einen Hügel hochzufahren, von wo man einen schönen Blick über die Stadt haben soll. Die Gondel fährt über ärmere Nachbarschaften. (Nur die großen fortschrittlichen Haltestellen-Gebäude der Gondel-Gesellschaften stechen aus dem Gebiet hervor) Ich habe ein schummriges Gefühl. Ich komme oben an, steige aus, laufe ein wenig herum und bin nun bei der Spanischen Bibliothek. (Zwei große schwarze Beton-Klötze gesponsert von den Spaniern) Innendrin sitzen Studenten. Ich finds gut, mache Fotos und bin nun in einer Ausstellung im vierten Stock. Hier hängen Bilder von Spaniern, die in Lateinamerika Arbeit suchen (und andersherum, aber weniger) Eine Frau erzählt mir, dass gerade 4 Nationen in diesem Raum sind: Kolumbien, Deutschland, China und England. Sie ist glücklich. Ich bin es auch. Ich gehe hinaus und fahre mit der Gondel wieder hinunter. 
Es ist 15.40Uhr. Ich beschließe nicht den ganzen Weg mit der Metro zurückzufahren, sondern auf halber Strecke auszusteigen, um zu laufen und zu gucken. Ich steige aus, kaufe eine Tüte Nachos und bin nun in dem Skulpturen-Park, der mir empfohlen wurde. (Die kolumbianische Definition „Park“ unterscheidet sich enorm von der der deutschen. Es ist ein riesiger asphaltierter Platz mit ein paar Figuren). Ich setze mich, esse meine Nachos und bewundere die unzähligen Blumen, die hier rumstehen. Genauso unzählig sind die Polizisten, die hier rumstehen. Sie stehen unter einem Baum und werfen immer wieder einen Schlagstock hoch. Ich wundere mich. Nun ist er im Baum hängengeblieben. Ich lache. Ich esse zu Ende und frage, die Polizisten, ob ich den Stock mit meiner Wasserflasche runter holen soll. Beim 4. Versuch klappt es. Sie sind begeistert. Einer fragt mich, ob ich auch eine Mango „werfen“ kann. Beim 1. Versuch klappt es. Sie wollen mir die Mango schenken. Ich sage ihnen, sie sei für sie. Sie freuen sich. Ich freue mich und gehe weiter. Es ist 16.15 Uhr. Ich laufe durch eine nicht so touristische leere Gegend und fühle mich nicht mehr so sicher, wie ich es in „EL Poblado“ tue. 1,5 Stunden und 40 Blocks später erreiche ich mein Hostel. Ich esse und meine Füße tuen weh und riechen streng. Ich unterhalte mich mit meinen Zimmerkollegen (alles Schweizer) und bin froh, dass ich bald schlafen gehen kann.

Sonntag, 10. Juni 2012

Medellín: Gefährlich (a.D.) und Grün!


Lieber Klaus-Peter,

es ist Sonntag, der 10.06. Ich werde mit einem Schrecken wach. Ich schaue auf die Uhr. Es ist 9. Mein Wecker hat nicht funktioniert. (eigentlich wollte ich um 8 Uhr aufstehen). Ich stehe auf. Ich fühle mich ein wenig schlecht (Ich war gestern mit Bärbel und Onnar und zwei Kolumbianern feiern) aber ich möchte heute nach Medellin (Stadt weiter nördlich von Bogota. Sie war vor ungefähr zwei Jahrzenten noch die gefährlichste Stadt der Welt (u. a. aufgrund von Pablo Escobars Medellin-Kartell)). Ich dusche, packe meine Sachen und frühstücke. Es ist 9.45Uhr. Nun sitze ich im Taxi in Richtung Flughafen. Ich habe noch kein Flugticket, aber ich bin optimistisch. (Eine kolumbianische Bekannte hat mir erzählt, dass es einfach und günstiger ist, in der letzten Minute am Schalter direkt ein Flugticket zu kaufen). Ich komme an. Die Taxifahrt war länger und teurer als gedacht. Ich gehe in den Flughafen. Schnell wird mir klar, dass meine kolumbianische Bekannte gelogen hat. Es gibt Letzte-Minute Flüge und die normalen Preise sind sehr teuer. Scheiße was mache ich jetzt bloß, denke ich. Es ist 11Uhr. Ich finde eine Billig-Fluggesellschaft, werde nett von den Menschen beraten, bezahlen einen stolzen, aber OK-Preis und warte nun am Flugsteig, dass es losgeht. Es ist 12.36Uhr. Vor einer Minute sollte das Flugzeug gestartet sein. Ich sitze immer noch hier und warte. Es ist 13.15Uhr. Wir wechseln den Flugsteig. Ich setze mich, esse ein Sandwich und warte weiter. Es ist 13.50Uhr. Wir sollen erneut den Flugsteig wechseln. Alle um mich herum lachen. Auch ich tu es. 30 Minuten und mit einer Verzögerung von 2Stunden später, sitze ich nun im Flugzeug. Ich bin müde. Ich schlafe ein. Ich wache auf. Es ist 16Uhr. Das Flugzeug landet in Medellin. Ich steige aus. Es ist heiß und ich schwitze. Ich nehme einen Bus in Richtung Innenstadt, fahre 40min, nehme ein Taxi zum Hostel. Es sind viele Touristen hier. Es ist 17.30Uhr. Ich tausche meine Anziehsachen und gehe Einkaufen. Der Weg ist schön. Alles ist grün und ruhig. Ich sehe ein erstes Schönheitsoperations-Haus (auch dafür ist Medellin berühmt) Ich kehre zum Hostel zurück, esse, dusche und schwitze erneut. Es ist 21.30Uhr. Nun sitze ich auf meinem Bett und bin im Begriff einzuschlafen.

Samstag, 9. Juni 2012

Kultur in Bogota.


Lieber Klaus-Peter,

es ist Freitagmorgen 8 Uhr. Mein Wecker klingelt. Ich dusche, ziehe mich an und sitze nun am Frühstückstisch im Hostel. Gegenüber von mir sitzt eine etwas ältere Frau aus Las Vegas (USA). Sie sieht plastisch überarbeitet aus. Sie erzählt mir wie toll Kolumbien ist. Auf meine Frage, was sie denn hier mache, gibt sie nur eine schwammige Antwort. Ich denke meinen Teil. (Sie ist der kolumbianischen Schönheitschirurgie wegen hier.) Es ist 9.10Uhr. Ich beende das Frühstück und laufe nun in Richtung Polizei-Museum. Ich stehe vor der Tür. Ich brauche einen Führer, sagt mir ein netter Mann soeben. Mist, denke ich. Ich werde einer Schulklasse (ungefähr 25Kinder im Alter von 10) hinzugefügt. Der Führer ist nett und hat mit der Gruppe viel zu tun. Es ist 11Uhr. Das Museum ist interessant. Die Kinder sind mehr daran interessiert mir Fragen zu stellen und mich anzustarren als die Ausstellung anzugucken (Es wird die kolumbianische Polizei-Geschichte gezeigt). Nun bin ich in dem Pablo Escobar-Raum (Pablo Escboar war Kolumbiens größter Drogen-Boss) Ein andere Führer führt mich herum und zeigt unterschiedliche Dinge kurz vor Escboars Tod. Ist Escobar so etwas wie eine Ikone, frage ich den Mann. Nein, Er ist mehr wie Hitler, antwortet dieser mir. (Na gut, dass ich diese Auskunft von einem Polizisten bekomme, wundert mich jetzt nicht) . Es ist 12Uhr. Ich kehre zurück zum Hostel und ruhe nun ein wenig. Es ist 13.30Uhr. Ich treffe die beiden Schweizerinnen. (Soeben haben sie mir ihre Namen verraten: Bärbel und Onnar /Namen geändert) Wir gehen los, um uns das Goldmuseum anzuschauen (es soll berühmt sein). Wir gehen was essen und sind nun im Goldmuseum. Es ist ziemlich langweilig und sehr überladen mit verschiedensten Goldsachen. Es ist 16Uhr. Wir verlassen das Museum. Bärbel und Onnar gehen shoppen. Ich watschle mit.
Es ist 17.40Uhr. Ich bin wieder zurück im Hostel. Ich verabrede mich mit Petra und einigen ihrer Bekannten außerhalb der Innenstadt. 1 Busfahrtsstunde später treffe ich mich mit Petra um 20.45Uhr. Wir laufen los und treffen Dietrich und Harald (2 Kolumbianer mit sehr deutsch-klingenden Namen). Wir sitzen in einem Straßenkaffee, hören Livemusik und trinken. Es ist 2Uhr. Nun laufen wir zu Dietrichs Wohnung. Wir kaufen Alkohol in einem Laden. Leider stellt sich soeben heraus, dass der Bruder in der Wohnung schläft, sodass wir nicht hinein können. Wir setzen uns ins Auto von Dietrich, hören Musik und trinken weiter. Ich langweile mich. Ich bin müde. Es ist 4.30Uhr. Nach einem Versuch bei Dietrich auf dem Wohnzimmerboden zu schlafen (Kläglich gescheitert, da mich Schmatzgeräusche neben mir auf der Couch wachgehalten haben), laufe ich nun mit Petra zur Bushaltestelle. Es ist 6Uhr in der Früh. Ich bin auf dem Weg zum Hostel. Es ist hell. Welche ein langer Tag.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Bogota, ich bleibe.


Lieber Klaus-Peter,


Es ist 11Uhr. Ich habe Kopfschmerzen. Ich packe meine Sachen (Heute Nacht will ich mit dem Bus nach Medellin, Stadt im Norden Kolumbiens, fahren) und schreibe mich aus dem Hostel aus. Nun muss ich bezahlen. Ich habe kein Geld und laufe zu einem Automaten. Er funktioniert nicht. Es ist 12.15Uhr. Ich habe Hunger und Durst. Mir geht es nicht gut. Es ist warm, ich schwitze und ich habe immernoch kein Geld. Ich laufe in Richtung Hauptstraße, sehe einen Ananas-Dönerspieß, mache ein Foto, finde einen Geldautomaten und bin nun wieder im Hostel. Ich mittagsstücke meine letzten 3 Eier, Avocado, Zwiebeln und Käse. Es ist 14.30Uhr. Ich treffe mich mit Petra. Wir wollen auf den Berg, der direkt neben Bogota ist. (Von da aus soll man eine schöne Sicht haben.) Wir erreichen den Fuß. Wir kaufen ein Ticket um mit der Bergbahn hinauf zu fahren. Wir kommen oben an, nehmen einen anderen Weg als die anderen Menschen, gehen in eine Kirche und haben nun eine wunderbare Sicht über Bogota. Bogota ist riesengroß. Ich halte inne und genieße die Sicht. Unten ist alles voller Armut und Gewalt, aber hier oben ist alles gut, scherzt Petra. Ich überlege. Nebel zieht auf und frisst sich durch die Stadt. Es ist 16Uhr. Wir fahren hinunter und sitzen nun in der Nähe des Universitätsgeländes und trinken Kaffee. Es ist 18Uhr. Wir verabschieden uns. Ich gehe zurück zum Hostel. Ich ruhe und schaue eine Dokumentation über eine berühmte kolumbianische willenlösende Droge. Es ist 20Uhr. Ich treffe die beiden Schweizerinnen wieder. Sie sitzen mit einem Kolumbianer im Hof. (Der Kolumbianer ist lustig) Ich vergesse, dass ich eigentlich weiter nach Medellin wollte (Bogota ist einfach zu spannend) Wir gehen Pizzaessen. (Eine Empfehlung vom Kolumbianer). Es ist lecker. Die Stimmung ist gut. Der Besitzer ist ein Italiener. Er ist verrückt. Es ist 23.15Uhr. Wir kehren zurück zum Hostel und sitzen nun im Hof. Wir sollen leise sein, wird uns soeben gesagt. Langweile Franzosen, denke ich und gehe gleich schlafen.


Mittwoch, 6. Juni 2012

Reichsein in Kolumbien.


Lieber Klaus-Peter,

ich wache auf. Es ist Mittwoch 10Uhr. Ich habe gut geschlafen. (Die Bettdecken hier sind groß) Ich stehe auf und gehe duschen. Nun bin ich in der Küche und mache mein Mittagsstück (Mischung aus Frühstück und Mittagessen). Ich esse Rührei, Früchte, Brot und Kaffee. Es ist 12Uhr. Ich verlasse das Hostel. (Ich möchte mich mit Petra, einer Bekannten aus Deutschland treffen, die hier in Bogota seit 1 Woche ein Praktikum macht). Ich laufe ein wenig und erreiche die Bushaltestelle, die ich mir rausgesucht hatte. Ich frage wie ich zur Calle 100 kommen kann (Calle=Straße. Es gibt keine Straßennamen, sondern nur „Calle“ mit der entsprechenden Nummer). Ich finde den richtigen Bus und fahre gen Norden der Stadt. (Bogota ist riesen groß). 40min später: Ich erreiche Calle 100. Hier sind viele Menschen. Ich laufe los. Es ist 13Uhr. Ich erreiche den Treffpunkt. Ich freue mich Petra zu sehen. Petra kennt sich noch nicht so gut aus. Wir laufen los, weil Petra Hunger hat. Hier im Norden der Stadt erinnert nichts an das abenteuerliche Kolumbien. Hier sind die ganzen Geschäftsleute, erzählt mir Petra. Wir gehen was essen und Petra bestellt hier in einem sehr modernen Einkaufszentrum ein total überteuertes Menü. Es ist 14.15Uhr. Wir gehen wieder nach draußen und laufen weiter. Die Sonne scheint. Wir laufen durch das Reichenviertel. Ich mache viele Fotos, denn so etwas habe ich auf meiner bisherigen Reise noch nicht gesehen. Die Häuser sind riesen groß, Gärten sind nicht eingezäunt, es gibt Kuh-Skulpturen und Familien haben eigene Sicherheitsleute im Garten sitzen. Wir kaufen Bier (6 Dosen) und setzen uns in einen kleinen Park an einem kleinen Kanal in einer der reichen Nachbarschaften. Wir reden viel. Es ist 17Uhr. Soeben kommen 6 Sicherheitsleute an. Ich verstehe sie nicht. Ich frage nach, ob wir gehen müssen. Ein Mann bejaht. Na gut, denke ich, ich habe eh Kopfschmerzen. (Die Sonne war ziemlich stark). Wir laufen zu einer etwas größeren Straße. 
Es ist 17.30Uhr. Ich nehme einen kleinen Bus Richtung Innenstadt. Vor mir sitzt ein altes kolumbianisches Ehepaar. Sie albern herum. So möchte ich später auch mal sein, denke ich. Es ist 19Uhr. Ich erreiche das Hostel. Ich bin müde und esse den Rest meiner Nudeln. Ich treffe die 2 Schweizerinnen und wir kaufen Bier. Wir trinken und spielen Spiele. Es ist 23Uhr. Wir nehmen ein Taxi zu einer Diskothek. Wir gehen hinein. Ich habe eigentlich keine Lust. Die Musik ist gut. Soeben kommt ein alter Mann (ca. 75Jahre) mit langem Bart hinein. Er geht richtig steil und wirbelt herum. Ich bin mir sicher, dass er eine Menge Kokain konsumiert hat. Der Mann hat meinen Abend gemacht. Es ist 2.30Uhr. Wir fahren mit dem Taxi zurück zum Hostel und ich schlafe direkt ein.

Dienstag, 5. Juni 2012

Kolumbien mit Startschwierigkeiten.


Lieber Klaus-Peter,

Es ist Dienstag der 5. Juni 0:01Uhr. Ich sitze hier am Flughafen und kann nicht nach Bogota (Hauptstadt Kolumbiens) einchecken (Die netten Frauen von der Fluggesellschaft haben mir vorhin gesagt, ich brauche ein Ausflugticket aus Kolumbien, um zu zeigen, dass ich nicht für immer da bleiben will. Ich verstand die Situation nicht, sprach Visa-Nutzen an und bekam keine Antwort.) Nun muss ich ein weiteres Ticket hier am Schalter kaufen mit Kolumbien als Abflugs-Land. Ich gehe zum Schalter und rede erneut viel. Ich kaufe ein teures Ticket, das ich direkt in Bogota stornieren kann. Direkt und zu 100% mit allen Kosten, sagt mir die nette in blau-gekleidete Frau. Ich kaufe es, da keine andere Möglichkeit, gehe in den Flieger und bin nach 11Stunden Flug in Bogota angekommen. Es ist 9.35Uhr. Ich habe mein komplettes Gepäck, habe den Migrationsprozess überstanden (mit einem seltsamen Polizei-Menschen, der mir seine private E-Mail-Adresse gegeben hat. Warum, weiß ich nicht), musste das neu-in Rio-gekaufte-Ticket kein einziges Mal vorzeigen und stehe nun vor dem Schalter um jenes Ticket umzutauschen. Ich werde nicht verstanden. Nach 10minütigem Erklären, bekomme ich folgende Antwort: Ne, geht nicht. Die Leute in Brasilien haben gelogen. So einfach geht das nicht. Sie müssen eine E-Mail schreiben. Es dauert bis zu einen Monat. Na toll, denke ich. Ich rege mich auf, bleibe jedoch ruhig. Es ist 11.15Uhr. Ich bin immer noch hier, ich gebe auf und suche nun den lokalen Bus in Richtung Zentrum (Taxis sind zu teuer). Ich finde ihn recht schnell, steige ein und spreche mit - und werde willkommen geheißen von- Kolumbianern. 30min später steige ich da aus, wo ich es wollte. Ich laufe los in Richtung Hostel und verlaufe mich. Ein netter Mann zeigt mir den Weg zu einem anderen neu-eröffneten Hostel. Ich komme an, es ist super schön, neu, günstig und wird von 3 Franzosen geführt. Ich schmeiße meine Sachen in die Ecke und gehe einkaufen. (Ich bin froh wieder in einem günstigerem Land zu sein). 
Es ist 13.30Uhr. Ich kehre zurück zum Hostel, koche Nudeln, esse mit Messer und Gabel (sehr aldente) und ruhe nun. Es ist 16Uhr. Ich verlasse das Hostel, um mir Bogota anzuschauen. Ich laufe durch die Altstadt und bin von den ganzen alten Gebäuden begeistert. Die Sonne scheint und es nicht kalt. Nur die ganzen Militär-Polizisten verwundern mich. Vielleicht ist das der Preis den ein Land, wie Kolumbien zahlen muss, um die in der Vergangenheit unüberschaubare Anzahl von Guerilla-und Bürgerkriegen in den Griff zu bekommen, denke ich und mache ein Foto. Es ist 17.40Uhr. Ich kehre zurück zum Hostel und treffe zwei Schweizerinnen (nett und lustig, reisen schon seit 6 Monaten) und einen Holländer. Wir sitzen draußen im schönen Innenhof und trinken jeder genau ein Bier. Es ist 22.30Uhr. Ich liege nun im Bett. Kolumbien wird toll. Ich schlafe ein.

Montag, 4. Juni 2012

Christo: Der zweite Versuch.


Lieber Klaus-Peter,

Es ist Montag der 4. Juni. Mein letzter Tag in Rio beginnt um 7.30Uhr. Lucy weckt mich und verabschiedet sich (sie fährt mit einer Freundin für einige Tage in den Süden von Brasilien). Ich schlafe wieder ein. Es ist halb zehn Uhr. Ich stehe auf und dusche. Es ist 11Uhr. Ich verlasse das Haus. Die Sonne scheint, es ist warm und es gibt fast keine Wolken. Ich beschließe, erneut zu versuchen die Christo-Statue anzugucken. Ich laufe los, nehme den Bus und komme am Fuße des Berges an. Es ist 11.45Uhr. Ich laufe zu jener Stelle, die mir ein Führer vorgestern gezeigt hat umd zu verdeutlichen, dass man nichts außer Nebel sieht. Heute sehe ich die Christo-Statue jedoch. Ich freue mich und sage "Jawohl". Ich kaufe ein Ticket. (Man fährt mit einem etwas älteren Zug hinauf und auch wieder hinab) Es ist 12Uhr. Ich warte. Ich sitze im Park Bananen- und Brötchen-essend. Eine halbe Stunde später sitze ich im Zug. Ich erreiche die Spitze gegen zehn vor 13Uhr. Das Wetter ist immer noch gut. Nun stehe ich direkt vor der Statue. Es sieht so aus, als wolle Christo mich umarmen (oder er möchte Rio segnen). Ich bin begeistert. (Die Statue ist detaillierter als ihr Replikat in Bolivien). Ich laufe herum. Man hat von hier oben einen atemberaubenden Blick über ganz Rio. Nur die ganzen Menschen stören mich. Es ist 13.30Uhr. Ich genießen gerade die Aussicht als eine ganze Horde Kinder auf mich zukommt. (Sie haben alle rote T-Shirts an. Es müssen bestimmt 150 sind.) Sie wollen ein Foto mit mir machen. Ich bin einverstanden und die Kinder sind glücklich (Ich trage meine Sonnenbrille). Es ist 13.45Uhr. Ich gehe in Richtung Bahn-Halteselle, beschließe dann doch noch einmal die Aussicht genießen zu wollen. Ich drängele mich durch viele Menschen und habe nun die gleiche Sicht auf Rio, wie Christo sie hat. Ich weile einen Augenblick, mache ein Foto wie die anderen Menschen Fotos machen und gehe zur Bahn. 
Es ist 14.30Uhr. Nachdem ich die Bahnfahrt überlebt habe (Es war sehr warm und ich saße zwischen zwei dicken Brasilianerinnen), bin ich nun wieder im Bus zurück. Ich erreiche die Wohnung, frage Roberto ob er mit zum Strand will und wir gehen gemeinsam los. Es ist 15.30Uhr. Wir erreichen Impanema. Das Wetter ist immer noch gut. Wir legen uns an den schönen Strand und ruhen. Ich gehe schwimmen und genieße es im kühlen Nass zu baden (die Wellen hier töten nicht wie sie es in Copacabana tuen). Das Wasser ist sehr klar. Es ist 16.45Uhr. Wir verlassen den Strand und gehen in ein mexikansiches Restaurant, um einen Riesen-Portion mexikanische Nachos zu essen und mexikanisches Bier (Michelada, sauer) zu trinken. Wir fahren zurück. Nun ist es 20 Uhr. Ich habe meine Sachen schon gepackt. Mein Flieger nach Bogota in Kolumbien geht in einigen Stunden. Ich freue mich und bin dennoch ein wenig traurig.