Lieber Klaus-Peter,
Es ist Silvester: der 31.12.2011. Wir stehen zeitig auf. Rechtzeitig fürs Frühstück. Wir gehen in die Creperia. Ich habe ein Frühstück „Completo“. Es ist sehr gut. Wir laufen Richtung Strand. Überall werden Vorbereitungen für heute Abend getroffen. Das wird bestimmt eine dicke Party, denke ich. Hier am Strand herrscht Hochbetrieb. Unzählige Menschen und noch unzähligere alkoholische Getränke. Wir gehen schwimmen, liegen und spielen Fußball. Es ist 5. Wir laufen zur „Panaderia“ (eine Art Bäckerei, aber 4mal besser). Wir gehen zum Hostel. Ich liege in der Hängematte und schaue auf das Treiben der Straße hinab. Es ist Viertel nach 8. Wir gehen schick essen: in Shorts und Badelatschen. Nach dem Mahl kaufen wir Alkohol. Die teuerste Cola und den günstigsten Rum. Wir spielen Trinkspiele. Pünktlich um zwanzig nach 11 gehen wir zum Strand. Tausende und abertausende Menschen sind schon hier. Feuerwerk, Feuer, Böller und Musik überall (Die Ecuadorianer machen riesige Lagerfeuer, um das alte Jahr zu verbrennen, werden Pappmasche-Figuren (inkl. Böllern) ins Feuer geworfen) Es ist kurz vor 12. Von weitem sehe ich wie ein langes Spalier durch die Menschenmassen gebildet wird. Zwei Dutzend Surfern spazieren hindurch, die Bretter gen Himmel tragend. Sie lassen sich feiern. Alles schreit. Es ist 12. Der Höhepunkt. Wir machen Fotos, man gratuliert sich gegenseitig. Nicht so frenetisch wie in Deutschland, aber dennoch in Ordnung. Ich mache Wunderkerze an (sie waren mein Weihnachtsgeschenk). Wir bleiben noch ein bisschen und laufen nun durch die Straßen der Stadt. Alles voll mit Menschen und überall Party. Wir trinken Cocktails. Ich werde betrunken und kann mich nicht mehr daran erinnern, wie ich hier in die Hängematte auf unserem Balkon gekommen bin. Ich schaue auf die Uhr. Es ist 5. Ich schaue hinunter. Die Musik wird leiser und die Straßen leeren sich. Endlich.