Samstag, 31. Dezember 2011

Silvester in Montanita.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist Silvester: der 31.12.2011. Wir stehen zeitig auf. Rechtzeitig fürs Frühstück. Wir gehen in die Creperia. Ich habe ein Frühstück „Completo“. Es ist sehr gut. Wir laufen Richtung Strand. Überall werden Vorbereitungen für heute Abend getroffen. Das wird bestimmt eine dicke Party, denke ich. Hier am Strand herrscht Hochbetrieb. Unzählige Menschen und noch unzähligere alkoholische Getränke. Wir gehen schwimmen, liegen und spielen Fußball. Es ist 5. Wir laufen zur „Panaderia“ (eine Art Bäckerei, aber 4mal besser). Wir gehen zum Hostel. Ich liege in der Hängematte und schaue auf das Treiben der Straße hinab. Es ist  Viertel nach 8. Wir gehen schick essen: in Shorts und Badelatschen. Nach dem Mahl kaufen wir Alkohol. Die teuerste Cola und den günstigsten Rum. Wir spielen Trinkspiele. Pünktlich um zwanzig nach 11 gehen wir zum Strand. Tausende und abertausende Menschen sind schon hier. Feuerwerk, Feuer, Böller und Musik überall (Die Ecuadorianer machen riesige Lagerfeuer, um das alte Jahr zu verbrennen, werden Pappmasche-Figuren (inkl. Böllern) ins Feuer geworfen) Es ist kurz vor 12. Von weitem sehe ich wie ein langes Spalier durch die Menschenmassen gebildet wird. Zwei Dutzend Surfern spazieren hindurch, die Bretter gen Himmel tragend. Sie lassen sich feiern. Alles schreit. Es ist 12. Der Höhepunkt. Wir machen Fotos, man gratuliert sich gegenseitig. Nicht so frenetisch wie in Deutschland, aber dennoch in Ordnung. Ich mache Wunderkerze an (sie waren mein Weihnachtsgeschenk). Wir bleiben noch ein bisschen und laufen nun durch die Straßen der Stadt. Alles voll mit Menschen und überall Party. Wir trinken Cocktails. Ich werde betrunken und kann mich nicht mehr daran erinnern, wie ich hier in die Hängematte auf unserem Balkon gekommen bin. Ich schaue auf die Uhr. Es ist 5. Ich schaue hinunter. Die Musik wird leiser und die Straßen leeren sich. Endlich. 

Freitag, 30. Dezember 2011

Fürs Frühstück zu spät.

Lieber Klaus-Peter,

Der vorletzte Tag des Jahres beginnt spät; sehr spät; zu spät fürs Frühstück. Erst bei dem dritten Laden bekommen wir noch was. Er ist ein wenig abseits des Trubels. Es schmeckt nicht besonders gut. Dafür war es aber relativ teuer. Wir laufen rum. Der Ort ist schon wach. Wir gehen an den Strand und liegen. Es ist ein wenig bewölkt. Das finde ich gut. Wir gehen schwimmen. Auch heute sind die Wellen unendlich hoch. Ich gehe nicht erneut surfen. Meinen Knien geht es nicht so gut heute. Ich beschließe einfach nichts zu tun. Schau ein wenig rum. Viele Menschen hier, denke ich. Die meisten sind aus Argentinien und Chile. Fast alle haben alkoholische Getränke in der Hand. Von überall her schallt Partymusik, daher ist sogar das Nichtstun hier ein wenig anstrengend. Gegen halb 6 verlassen wir den Strand und setzen uns in ein „Restaurant“. Ich esse Pizza. Die anderen Lasagne. Wir überlegen, was wir an Silvester machen können. Finden jedoch nichts, außer dass wir auf alle Fälle Straßenhamburger essen müssen. Jenes Essen kann der Grund für meine plötzlichen Bauchschmerzen sein. Ich muss auf die Toilette. Es ist halb 9. Wir liegen bei uns im Zimmer. Hören Musik und unterhalten uns. Unter anderem referiert Paul-Hermann über Drogen. (Paul-Hermann ist auf der Straße aufgewachsen und weiß daher über dieses Thema genau Bescheid.) Um Mitternacht schlendern wir ein wenig durch den Ortskern. Ein vertrautes Bild erwartet uns: Viele Menschen, laute Musik und Cocktails überall. Wir suchen Eis, finden aber keines. Wir kehren zurück und ich schlafe unter unserem nicht-funktionierenden Ventilator ein.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Surfen.

Lieber Klaus-Peter,

Der 29.12. beginnt. Einer der letzten Tage im Jahr. Heute stehen wir ein bisschen früher auf. Wir wollen Surfstunden nehmen. Ich bin gerade noch ein bisschen skeptisch, ob das klappt. Wir laufen Richtung Bäckerei und kaufen uns Sachen. Der nette Verkäufer will mein Geld nicht, sodass ich beschließe einfach nicht zu bezahlen. Auch gut. Nach einem kurzen SurfShop-Vergleich entscheiden wir uns für den billigsten. Ich halte mein Surfboard. Das erste Mal in meinem Leben. Es ist groß. Sehr groß. Wir laufen Richtung Strand, um abseits des Badeverkehres Stopp zumachen. Die Theoriestunde beginnt. Der Surflehrer beginnt zu erklären; auf Spanisch. Daher verstehe ich nur jedes zweite Wort. Hoffentlich reicht es aus, denke ich. Er malt Sachen auf den Boden und wirbelt mit den Armen durch die Gegend. Es geht los. Theorie vorbei, die Praxis startet. Mein erster Versuch gelingt natürlich nicht. Surfen ist schwer. Überall Wasser. Und dann noch dieses Board, auf den man sich irgendwie draufstellen muss. Die Wellen hier sind riesig. Sowas habe ich noch nie gesehen. Zum Ende klappt es bei mir einigermaßen. Ich schaffe es fast 3m stehen zu bleiben. Der Surfer-Lehrer ruft: „Ein letztes Mal!“. Ich habe keine Lust mehr und schaue Paul-Hermann zu. Er versucht eine riesige Welle zu nehmen. Dieser Versuch scheitert jedoch kläglich. Sein Board geht kaputt. Zuerst taucht die eine Hälfte auf, dann die andere, dann Paul-Hermann. Er ist aufgebracht, erzählt von Nah-Tod-Erfahrungen und dass die Reparatur 100USD kostet. Was ein Erlebnis. Mein ganzer Körper tut weh. Vor allem meine Knie. Wir gehen ins Hostel und essen Crepes. Wir sitzen am Tisch als zwei Didgeridoo-Spieler ihr Können zeigen. Ich bin begeistert. Klutilde fragt einen, ob er eine Zigarette mit einem Zug rauchen kann (aufgrund der besonderen Luftzirkulation, die man fürs Spielen benötigt). Er antwortet mit Ja, aber da er keine Zigaretten raucht, macht er es immer mit Joints. Ich muss lachen. Wir gehen ein wenig Tanzen. Es ist 3Uhr. Ich liege im Bett und lasse den Tag Revue passieren. Surfen ist cool, vielleicht wird es mein neues Hobby. Morgen mache ich es auf alle Fälle noch einmal.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Sommer im Winter.

Lieber Klaus-Peter,

Ich werde wach. Um 10 Uhr. Alles schläft. Es ist warm und die Luft ist verbraucht, erneut.  Ein Hauch von Alkohol liegt in der Luft. Ab und an eine Heuschrecke. (Die Viecher sind riesengroß und auch sonst nicht sehr ästhetisch anzuschauen). Nach und nach werden alle wach. Bis alle fertig sind und wir uns auf Richtung Frühstück machen verstreichen mehr als 1,5h. Das Frühstück vor mir ist grandios. Ich liege hier im Bett und esse. (Es stehen Betten rum, in denen man frühstücken  kann). Es ist ein Uhr. Die Stadt erwacht.  (so wie es sich für eine Partyhochburg gehört). Wir laufen umher. Die Sonne scheint. Wir gehen an den Strand. Er ist voll. Paul-Hermann und JayCee fragen argentinische Touristen, ob wir mit ihnen Fußball spielen können. Auch Arthur spielt mit. Nach mehr als einer Stunde kann ich nicht mehr. Ich bin verbrannt und meine Füße voller Blasen. Ich lege mich auf mein Handtuch und jammere ein bisschen. Wir gehen zurück und duschen. Unser Badezimmer ist nicht mehr so schön. Überall ist Sand. Es riecht streng. Gegen Abend kommen Hildegard und Gertrud an. Sie konnten nicht eher kommen, weil sie noch was in Quito regeln mussten. Die Uhr schlägt 10. Wir essen StraßenHamburger, wie immer hier eigentlich. Die Party ist mal wieder voll im Gange. Die Menschen sind überall; Genauso wie der Alkohol und die Musik. Wir gehen nach Hause und machen nichts mehr. Ich werfe mich aufs Bett und  merke dass ich dringen einen Erholungsschlaf brauche. 

Dienstag, 27. Dezember 2011

Oh du wunderschönes Montanita.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist Dienstagmogen, der 27.12.2011. Der erste ganze Tag in Montanita beginnt um 10Uhr: Ich werde wach. Das Zimmer ist stickig. Die Luft verbraucht. Wir verlassen unseren Rohbau und finden ein Frühstück für 3USD. Leider bekommen wir keinen Fruchtsaft, da das Licht in der Küche nicht funktioniert, meint die Bedienung. Morgen irgendwo anders, denke ich. Es ist 12Uhr. Wir laufen durch die Gegend, schauen uns dieses Montanita mal genauer an. Hier reiht sich Hostel an Hostel, zwischendruch ein paar Restaurants und Bars. Die Straßen sind voll von Souvenirständen, Fruchtsaftverkäufern und Straßenhamburger. Es ist warm. Wir gehen zur Bushaltestelle, um Bekannte aus Quito zu Epmfangen. Nach kurzen 40min Warterei erscheinen 2 Belgier (McGög und seine Freundin), 1 Franzose (Arthur) und 1 Bayerin (Klutilde).Wir präsentieren unsere „Unterkunft“. Komischerweise finden die anderen sie nicht so toll, wie Paul-Hermann und ich. Wir machen uns auf, um was anderes zu finden. Nach nur 2h finden wir Don.Primi. Nicht ganz so günstig, dafür zentraler und mit wunderschönen Balkon mit Hängematten. Wir essen zu Mittag für etwas mehr als einen Dollar. Gehen an den Strand. Spielen den ganzen Tag Volleyball. Der Sonnenuntergang ist schöner als frühere. Gegen 7 kommen Josephine und ihr spezieller ecuadorianischer Freund (JayCee). Wir alle sind zusammen in einem Hostel. Das wird eine gute Zeit hier, denke ich. Es ist Abend. Wir gehen aus. Trinken Cocktails und Bier, essen Pizza, hören Live-Musik (Reggea) und treffen auf einige Bekanntschaft, die wir so im Laufe der Zeit in Ecuador getroffen haben. Um 3Uhr nachts laufen wir zufrieden mit einem Straßenhamburger in der Hand nach Hause.

Montag, 26. Dezember 2011

Zeiten in Ecuador.

Lieber Klaus-Peter,

Ich stehe wieder einmal als Erster auf. Es ist 9.30Uhr. Eigentlich wollten wir (das sind Paul-Hermann, Josephine und ich) um 9 den Bus Richtung Montanita nehmen (Montanita ist ein Surferort direkt am pazifischen Ozean; er ist berühmt für seine Silvesterparties; deswegen fahren auch wir dahin) Leider ist keiner von uns aufgestanden, sodass wir nun am Frühstückstisch beschließen, bis 13Uhr zu warten. Der Pool wird gerade  noch gesäubert. Daher verbringe ich die erdrückende Hitze im Schatten, in einer hängematteliegend und lesend. Es ist kurz vor halb 1. Der Pool wird wieder freigegeben und auch sonst hat keiner Lust jetzt schon dieses tolle Hostel zu verlassen. Wir beschließen den Bus um 15Uhr zu nehmen. Ich gehe schwimmen. Wir reden viel. Josephine schläft die ganze Zeit (sie ist schon ein bisschen älter). Um halb 3 wird sie wach. Sie ist verwirrt und will unbedingt den Bus in einer halben Stunde nehmen. Ich rede mit ihr. Wir nehmen den letzten um 16.40Uhr (es gibt hier einen Aushang, der die Buszeiten angibt). Gerade kam Paul-Hermann zu mir. Der kokainabhängige DJ, erneut ziemlich drauf, läd uns  zu einer riesigen teuren Party in der Nähe Montanitas ein (150USD Eintritt). Wir können gratis reinkommen. Ich bin und bleibe skeptisch und denke nicht weiter drüber nach. Es ist 16.Uhr. Unser Taxi kommt. Josephine hat es sich in der Zwischenzeit anders überlegt, sodass Paul-Hermann und ich nun alleine sind. Pünktlich um 16:39 stehen wir vor dem Ticketverkaufsstand. Der letzte direkt Bus fuhr vor 10min. (Traue nie einem unseriösen Schild in einem Party-Hostel!) Gut, wir fragen uns durch. Finden eine Bus-verbindung mit 1Mal umsteigen. Wir kommen gegen halb 10 in Montanita an. Wir haben noch kein Hostel. Wir wollen das Billigste. Wir finden eins. Es ist eine Absteige. Mal schauen, ob die anderen (sie kommen morgen) auch hier wohnen wollen. Ich liege auf meinem Bett. Wir haben keinen Ventilator, kein Internet und der Weg zum Zimmer ist definitiv nur für Menschen bis 1.49m gebaut. Egal, dafür haben wir kein warmes Wasser in der Dusche.

Sonntag, 25. Dezember 2011

Des Weihnachtens Dritter Teil.

Lieber Klaus-Peter,


der erste Weihnachtstag.Wir stehen auf. Jayne (Chris´ Cousine, schottisch), Lucy (USA) und Brad (Australien) machen PanCakes. Für alle Leute hier, ist heute Weihnachten. Wir essen zusammen. Alle sind gut drauf. Um 2 Uhr gehen wir zusammen einkaufen. Wir wollen Burritos (eine Art Wrap) zum Mittag machen. Im Supermarkt ist viel los. (Er ist einer der wenigen Geschäfte, der auch Weihnachten auf hat). Wir brauchen lange.  Kaufen viele Sachen. Von Fleisch über Gemüse, Früchte, Eis und nicht-alkoholische Getränke. (ja, Klaupe, das haben die hier auch). Es ist 4, als wir beschließen aus dem Mittagessen ein Abendessen zu machen. Pünktlich um halb 7 sitzen wir alle gemeinsam am Tisch. (Ich habe auch mitgekocht. Vielleicht wird das mein neues Hobby). Der DJ spielt ruhige, besinnliche Musik (überraschenderweise). Wir haben zu viel zubereitet; viel ist noch übrig. Gegen halb 8 haben alle fertig gegessen, aber keiner steht auf. Ich schaue in die Runde: alle sehen satt und zufrieden aus. Auch Frank (Name geändert). Frank reist alleine. Er kommt aus Finnland. Gestern Abend war er sehr betrunken und hat sicherlich auch andere Drogen genommen. Er hat eine komische Art. Sieht traurig aus. Ich verstehe ihn nicht. Gegen halb 10 stehen wir auf und machen den Abwasch. Geschickt wie ich bin, drücke ich mich davor. Immerhin habe ich schon gekocht, denke ich mir. Wir trinken Bier und Rum mit Cola. Wir tanzen, gehen schwimmen und haben Spaß. Paul-Hermann versucht sich als DJ. Er macht sich ganz gut. (Der kokainabhängige DJ hier ist eine ecuadorianische Berühmheit und hat ein gutes Equipment. Trotz/Aufgrund Koks ist er ziemlich großartig). Gegen halb 4 gehen wir ins Bett. Welch Weihnachten. Das sag ich dir. Anders, aber dennoch schön!

Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnachten?- Ja, bitte!

Lieber Klaus-Peter,

Heiligabend. Ich stehe um halb zehn auf. Im Zimmer ist es heiß. Und es stinkt. Ich habe nicht gut geschlafen. Dafür wenig. Die Sonne scheint und das Frühstück ist schlecht. Ich springe in den Pool. Es ist 11 Uhr und wir sitzen hier alle am Pool, reden und machen Blödsinn. Gerade kam der Vorschlag uns für das heutige Weihnachts-Dinner anzumelden. Es ist ein 3-Gänge Menü und wäre heute Abend um 10. Ich stimme dafür, genauso wie die Mehrheit. Ich freue mich. Wir ruhen. Um 2 Uhre laufen wir in Guayauil rum, kaufen ein und essen Seefrüchte zum Mittag. (Ich esse frittierte Schrimps. Das Frittieren macht die ganze Angelegenheit nicht so fischig.) Am Hostel angekommen, telefoniere ich mit vielen Leuten, wünsche allen frohe Weihnachten. Dennoch kommt mir diese ganze Weihnachts-Euphorie noch ein wenig fremd vor. Es wird Abend. Das Weihnachtsessen ist unglaublich gut. Das beste Mahl was ich bisher in Ecuador gegessen habe. Wir sitzen am Tisch. Unzählige Nationen sind anwesend. Ich fühle mich geborgen; wie eine kleine große Familie. Ich schaue auf meine Uhr (eigentlich habe ich gar keine). Es ist 12, als wir mit dem Essen fertig sind. Alle liegen sich in den Armen. (Das richtigen Weihnachten beginnt erst am 25.12.) Ein DJ macht Musik. Er kann nicht verbergen, dass er mindestens eine Linie Koks pro Stunde nimmt. Er ist hibbelig und ziemlich anstrengend. Dennoch ist er lustig. Er begrüßt uns mit einem freundlich "Hurensohn" (Eines der wenigen deutschen Schimpfwörter, die er beherrscht). Ich will so sein wie er. Er ist dick, hässlich, reich und hat ein grünes "Porn Happens" T-Shirt.Wir reden viel (nicht mit dem DJ, aber mit meinen Freunden hier): über Weihnachten, Familie und Freunde. Gegen halb 3 gehe ich ins Bett. Weihnachten ist angekommen. Nun endlich auch bei mir.

Freitag, 23. Dezember 2011

Es weihnachtet sehr, fast.

Lieber Klaus-Peter,

Mein letzter Tag in Cuenca beginnt um 8 Uhr in der Früh. Ich geh zum Frühstück und bestelle Omelett. Es ist gut. Um Viertel vor neun gehe ich in mein Zimmer und packe meine Sachen. Um neun Uhr nehme ich ein Taxi  um Hildegard und Gertrud abzuholen und dann zum Busterminal zu fahren, um den Bus um 9:20Uhr nach Guayaquil (Ecuadors größte Stadt an der Küste) zu erreichen. Im Taxi labert der Taxifahrer mich voll. Ich sitze vorne und verstehe nicht viel. Passend erreichen wir den Bus. Pünktlich um 9:25. Die Fahrt ist schön. Bisher die Beste die ich hier hatte. Der Weg führt quer durch die Anden. Hier ein Wasserfall, da eine Wolkengrenze. Kurz vor Guayaquil, nimmt die Temperatur im Bus schlagartig zu. Es wird unerträglich heiss und stickig. Ein erster Vorgeschmack für mein diesjähriges Weihnachten. Es ist 13:23Uhr. Wir erreichen Guayquil. Wir stehen nun hier gerade verwirrt an dem Taxistand. Es ist heiß, ich schwitze wie blöd und alle Menschen wollen uns ein Taxi verkaufen. Nach nur einer halben Stunde entscheiden wir uns für ein Taxi. Erneut spricht der Taxifahrer sehr viel. Unhöflicherweise antworte ich auf keine seiner Fragen. Ich bin ein wenig genervt und möchte in unseren Swimmingpool (Unser Hostel hier soll einen jenen haben; ich bin gespannt). Wir kommen am Hostel an. Die Zimmer sind klein. Dafür stehen hier 7 Betten rum. Der Raum stinkt ein wenig. Der Swimmingpool macht alles wieder wett. Daher: Es ist schön hier. Chris, Paul-Hermann und Josephine (Mitbewohnerin von Paul-Hermann und auch deutsch) empfangen uns schwimmend. Die Sonne scheint und ich freunde mich schnell mit dem Swimming-Pool an. Nach und nach trudeln alle unsere Bekannten ein, sodass wir gegen sechs zusammen einkaufen gehen. Vor allem Getränke. Die Nacht wird lang. Wir sitzen am Pool und reden viel. Um halb sechs morgens schaue ich ein letztes Mal in den morgenrötlich dämmernden Himmel. Er erinnert mich an Weihnachten. 

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Cuenca: der zweite Teil.

Lieber Klaus-Peter,

ich wache auf. Es ist halb neun. Chris hat die ganze Nacht geschnarcht. Ich habe ihn während der Nacht ein paar mal angeschrien. Er hat auf nichts reagiert. Ein neues Gesicht schaut mich an, als ich verwirrt in unserem Zimmer in Boxershort rumlaufe. Es ist Dani, aus Deutschland (ungefähr jede/r zweite Reisende/r kommt aus Deutschland). Ich entschuldige mich bei ihr, dass wir letzte Nacht so laut waren und dass wir so stinken. Wir gehen zum Frühstück. Es ist wenig aber lecker. Um 10Uhr kommen Hildegard und Gertrud. Wir sitzen rum und reden. Wir beschließen heute zum Mirador zu gehen (Mirador ist eine Art Aussichtspunkt, von dem man aus Cuenca angucken kann.) Wartend am Busterminal (ein Bus soll jede halbe Stunde kommen) bekommt Chris eine Sms von seiner Cousine aus Guayaquil. Er beschließt jetzt schon dorthin zufahren, damit sie nicht mehr alleine ist. Wir restlichen 4 warten. Insgesamt über eine Stunde. Der Bus kommt natürlich nicht und wir nehmen ein Taxi um zum Mirador zu fahren. Angekommen. Die Aussicht ist schön. Wir ruhen, weil alle noch ein wenig vom Vorabend gezeichnet sind. Ich esse 2 Hamburger. Wir laufen zurück. Der Weg ist schön. Cuenca ist schön. Wir trinken Kaffee in einem deutschen Café (ein Freiburger Ehepaar hat es vor drei Jahren hier eröffnet). Es ist toll und teuer.
                   
Abends essen wir im Hostel. Ich esse Hamburger. Wir gehen aus. Eine schöne alte vergammelte alternative ecuadorianische Kneipe. Herrlich. Wir genießen die Atmosphäre und lernen ungefähr 1000 Deutsche kennen. Eine Deutsche (23 Jahre, 2 Kinder [4 und 2 Jahre] findet ihre zweite große Liebe bei einem Freund ihres Ex-Mannes) und eine weitere Deutsche (ca. 22 versucht von einem Ecuadorianer schwanger zu werden. Ihr Freund in Deutschland weiß anscheinend von ihrem Vorhaben) versüßen mir den Abend. Wir laufen zurück, diskutieren und konkludieren, dass es schon seltsame Menschen gibt. 

Cuenca.

Lieber Klaus-Peter,

Ich wache auf. Ein schrecklicher Film weckt mich. Es ist laut und es wird geschossen. Sachen explodieren. Ich schlafe wieder ein. Um kurz nach 7 erreichen wir Cuenca. Wir steigen aus, sind ein wenig verwirrt weil wir nicht am Busterminal sind, beschließen ein Taxi zu nehmen und fahren schließlich zu unserem Hostel. Es ist schön hier. Günstig, gut gelegen, sauber und warmes Wasser. Hier wird es schön, denke ich als ich vor meinem eben bestelltem Fruchtsalat sitze. Es ist halb 10, als Hildegard und Getrud (die beiden Österreicherinnen) den Essensraum betreten. Unser Plan vormittags ein Sombrero Museum (Cuenca ist berühmt für jene Hüte) zu besuchen, scheitert daran dass wir unendlich viel reden. Ich schaue auf meine Uhr. Es ist 12 Uhr als wir das Hostel verlassen. Wir laufen durch die Straße. Hier ist es schön. Groß, aber schön. Hier ein Buchladen, da 3 Elektroläden. Wir machen halt bei einem Markt. Gemüse, gebratene Tiere, Eis: man kann hier einfach alles essen. Chris und ich entscheiden uns für ein Almuerzo. 1,25Usd das Billigste was ich soweit hatte. Wir laufen weiter. Betreten ein Museum der Medizin. Es ist fast interessant, aber auch anstregend, weil wenig Schlaf. Chris und ich beschließen, uns ein wenig hinzulegen. Es ist sechs Uhr fünfzehn, als wir uns Zur Happy Hour in unserem Hostel treffen. Alles für 1,50USD: Das kann ja nicht gut gehen. Wir treffen eine Irin, eine Holländerin, einen Amerikaner. Auch Hildegard und Gertrud kommen. Um 8 ist die Happy Hour vorbei. Wir bestellen ein letztes Mal. Wir bleiben noch für eine Weile sitzen, als wir um halb 10 eine „Bier-Bar“ betreten. Ich trinke seit langem wieder ein deutsches Weizenbier. Nach dem ersten Schluck denke ich: komisch. Wir spielen lustige Spiele hier. Irgendwas mit Klatschen. Chris und ich, beide betrunken, beschließen in eine Karaoke Bar zu gehen. Warum wir das genau machen weiß ich auch nicht. Wir singen 2 Lieder von den Beatles. Ich finde wir sind gut, kann das aber auch nicht mehr so richtig beurteilen. Wir verlassen die Karaoke-Bar, merken das die Bier-Bar geschlossen ist, laufen verwirrt durch die Stadt auf der Suche nach La Mesa (eine Art Disko), finden unsere Freunde wieder und gehen 2 Stunden später wieder ins Hostel. Ich mache die Tür auf und merke, dass jemand neues da ist. Mehr aber auch nicht. Mein Bett ist bequem und ich schlafe trunken ein.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Abschiede sind doof.

Lieber Klaus-Peter,

Dienstagmorgen. Mein letzter Tag beginnt um 6:45. Mein letztes Frühstück in Quito. Ich bin ein wenig traurig, als ich am Tisch meinen Gasteltern mein Abschiedsgeschenk überreiche: Ein Foto von der gesamten Familie (inklusive mir, obwohl ich das Foto gemacht habe). Meine Familie ist begeistert und wundert sich, wer das Foto gemacht hat. Ich erzähle ihnen, dass ich das Foto bearbeitet habe und dafür nicht einmal 3 Stunden gebraucht habe. Sie freuen sich. Ich freue mich, dass sie sich freuen. Ich stehe vom Tisch auf und packe meine Tasche. Zumindest ein wenig. 5min später habe ich keine Lust mehr. Ich nehme den Bus und gehe einkaufen. Kaugummis, Taschentücher, Wasser und Essen für die Fahrt heute Abend (heute Abend geht es nach Cuenca). Ich stehe vorm Zeitschriften/Bücherregal. Ein Buch hat den Titel: Wie ich meine erste Million mache (frei aus dem Spanischen übersetzt). Ich nehme es in die Hand und denke: interessant. Jenes Interesse verliere ich schnell als ich „Wie jeder die Welt verändern kann“ in den Händen halte. Letzteres finde ich besser, kaufe es aber nicht, weil 28USD. Ich verlasse den Supermarkt und laufe zurück, weil das Wetter es zulässt. Zum  Mittag bekomme ich einen riesigen Fleischberg (Steak?), der weit über meinen Tellerhorizont hinausragt. (Gemacht wurde das Steak nebenbei in einem Sandwiche-Toaster) Ein Festmahl zum Abschied, denke ich und werde ein wenig traurig. Ich gehe auf mein Zimmer, packe fast zu ende, telefoniere und ruhe ein wenig. Zeitsprung: Abendbrot; das letzte Ma(h)l. Der Abschied ist scheiße. (Wie Flughäfen und Bahnhöfe) Ich werde unendlich traurig, genauso wie meine Gastmama. Wir beide weinen. Mein Gastpapa überreicht mir ein Abschieds-T-shirt mit der Aufschrift: Jemand der mich sehr mag, hat mir dieses T-shirt aus Ecuador mitgebracht. (wortwörtlich übersetzt). Ich ziehe die Tür hinter mir zu und laufe Richtung Straße. Traurig und nachdenklich setze ich mich in das nächstbeste Taxi, ohne zu verhandeln, und fahre Richtung Busterminal. Ich treffe Chris. Es ist 10 Uhr abends. Wir sitzen im Bus und fahren los. Vor uns: eine 10 Stunden Busfahrt. Es ist bequem. Aber ich kann nicht schlafen. Ein Film läuft. Er ist schlecht. Mal schauen, wie lange ich es hier noch aushalte.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Wenigstens Martin!

Lieber Klaus-Peter,

es ist Sonntag. Die Sonne scheint. Frühstück schonwieder verpasst. Wir räumen das Zimmer auf und packen unsere Sachen zusammen. Um Halb 1 gehen wir in die Stadt, um Rückfahrtbustickets zu kaufen. Wir frühstücken. Das Frühstück ist super. Ich habe eine Müsli-Yoghurt-Früchte Frühstück. Wie wir hier so sitzen, geht es immernoch nur um ein Thema: Puenting und wie weiblich die Männer sind und wie männlich doch eigentlich die Frauen. Martin beschließt der männlichen Schmach ein Ende zu setzen. Er will es wagen. Wir laufen Richtung San Francisco. Martin bekommt seine Sicherheitsausrüstung und steigt über das Geländer auf die Plattform. Nach nur 25min des Zögerns, Hinsetzens und Aufstehens, springt Martin. (in der Zwischenzeit hat sich eine nicht zu verachtende Anzahl an Zuschauern angesammelt) Alles applaudiert.  Da Martin länger als erwartet gebraucht hat, haben wir nun keine Zeit mehr in die Thermen zu gehen. Auch heute habe ich meine Badehose ganz umsonst angezogen. Wir laufen zum Busterminal, steigen ein und fahren los. Um 7Uhr erreichen wir das Terminal im Süden von Quito. Um 9 Uhr bin ich zuhause und freue mich, dass ich ganz viele Brötchen essen kann. Nun sitze ich auf meinem Bett und resümiere Banos: Ein toller Ort mit vielen Unternehmungsmöglichkeiten. Sehr touristisch (vielleicht ein wenig zu touristisch), tolles Wetter, und tolle Wasserfälle. Aber nun freue ich mich auf die letzten beiden Tage im regnerischen Quito. Auf bald!


Samstag, 17. Dezember 2011

Warum soll man nochmal von einer Brücke springen?

Lieber Klaus-Peter,

Ich werde von einem Schnarchen um 9:52Uhr geweckt. Das ist letzte Nacht häufiger vorgekommen. Ich gehe dusche und versuche nun die beiden anderen Trunkenbolde auf zu wecken. Klappt nur suboptimal. Ich finde die Flasche Rum von gestern Nacht. Sie ist leer. Dies erklärt nicht nur den chaotischen Zustand unseres Zimmers, sondern auch den Gestank hier. Ich mache lustige Müll-Bilder mit Chris und Martin, die immernoch komaartig in ihrem Ehebett liegen. Fast pünktlich um viertel vor 11, treffen wir die Mädels im Aufenthaltsraum. Da wir das inkludierte Frühstück leider verpasst habe, warten wir dafür ca. 40min auf einen Kaffee. Irgendwie haben die uns vergessen. WIr laufen in die Stadt, um ein Mittagessen zu essen. Die Mädchen machen eine Bustour durch die Berge von Banos. Chris, Martin und ich laufen nach San Francisco, höchste Brücke in Banos (min. 120km),  von der man „puenting“ machen kann (Puenting ist so ähnlich wie Bungee Jumping, nur ohne gummi). So wie ich hier nun grade stehe und nach unten schaue, beschließe ich das nicht zu machen. Ist auch eh viel zu teuer. Chris, immernoch betrunken, will es probieren, steigt über das Geländer auf die Plattform. Der Wind und die Höhe überreden ihn schließlich doch nicht zu springen. Wir gehen zurück, beschließen doch lieber in die heißen Thermen zu gehen und kommen überein den Mädchen zu erzählen, dass wir alle drei glorreich gesprungen sind. Wir sind langsam unterwegs. Wir erreichen die Thermen 50min vor Sperrstunde, gehen nicht hinein und essen stattdessen. Es ist 5Uhr. Wir leihen uns Baggies (30km/h) aus. Führerscheine müssen wir nicht vorzeigen und auch dass Chris vorhin Whisky getrunken hat, scheint hier keinen zu interessieren.. Wir fahren eine Stunde lang wild durch Banos, verunsichern den übrigen Straßenverkehr und sind auch sonst schnell und wild unterwegs. Nach der Tour essen wir was und gehen zum Hostel. Wir treffen die Mädchen. Die kriegen schnell raus, dass wir alle drei ziemlich Pussies sind (sie haben Puenting gemacht). Wir gehen in die Stadt, feiern, essen Burger und gehen wieder nach Hause.

Freitag, 16. Dezember 2011

Die Freuden des Miteinanders.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist Freitagmorgen. „16.12. 6:45Uhr“, antwortet meine Uhr, als ich sie nach der Uhrzeit frage.  Ich stehe auf, mache mich fertig und gehe zum Frühstückstisch. Meine Gastmutter erzählt mir, dass in 2 Stunden eine Veranstaltung im Kindergarten meiner Gastschwester (sie ist Kindergärtnerin) ist. (Ihr Kinderkarten im Norden, reich, hat zwei andere Kindergärten aus dem Süden, arm, zu sich eingeladen um eine Art Vorweihnachtsfest zu zelebrieren.) Sie fragt mich, ob ich Lust hätte mitzukommen. „Natürlich, habe ich Lust“ antworte ich. Ich gehe auf mein Zimmer und lese ein bisschen.Uum zehn Uhr steht mein Gatspapa vor der Tür, um mich abzuholen. Im Kindergarten angekommen, finde ich ca. 100 Kinder vor. Sie spielen, lachen, essen und haben einfach eine gute Zeit. Nachdem ich ein bisschen mitgeholfen habe, Kuchen und andere Sachen zu verteilen, kommt nun der Höhepunkt des Tages: Es werden Geschenke ausgetauscht. Die reichen Eltern des nördlichen Kindergartens haben für jedes Gastkind aus den südich Gefilden ein großes Geschenk gekauft. Dafür vergeben die ärmeren Kinder selbstgebastelte Weihnachtskarten. Ich sitze hier nun auf dem Rasen, esse einen Schokokuchen, merke das meine Hose grün ist (egal) und freue mich, dass es Menschen gibt, die wissen, dass es nicht allen Menschen gleich gut geht. Ich fahre nach Hause, esse zu Mittag und bin begeistert von der Musik (Nirvana), die hier gerade im Bus gespielt wird. Ich befinde mich auf dem Weg Richtung Innenstadt, um mit Chris und anderen Freunden nach Banos zu fahren (Banos ist ein touristischer Ort, etwas südlich von Quito; es soll schön sein mit Bergen und Wasserfällen). Pünktlich, mit einer Verspätung von einer knappen Stunde, fahren wir los. Die Stimmung ist gut, wir erzählen viel Blödsinn. 3,5h später erreichen wir Banos um 22:19. Wir laufen los Richtung dem Hostel, indem eine von uns schon ist. Die Leute hier sind nett. Ich bin mit Chris und Martin, dänischer Wikinger, auf einem Zimmer. Der Aufenthaltsraum ist groß, das Bier ist günstig und man kann Billiard spielen. Also, wenn man das kann. Ich kann es nicht, habe ich soeben bemerken müssen. 
Um Mitternacht verlassen wir das Hostel, um die Innenstadt unsicher zu machen. Wir gehen in die erste Bar, trinken günstige Cocktails. Wechsel. Nun befinden wir uns in einer Art Discoteca mit Außenbereich. Hier draußen gibt’s ein Lagerfeuer. Trotz der hohen Preise, gefällt es mir hier. 2Uhr werden wir rausgeworfen. Alles schließt hier um 2 und man darf dann auch kein Alkohol mehr konsumieren. Die Straßen werden schnell leer, weil Polizisten sich darum kümmern, dass sie leer werden. Egal, wir bleiben hier in dem Essenslokal sitzen, essen Hamburger und kaufen illegaler Weise Rum von einem eigentlich geschlossen Spirituosenladen von gegenüber. (Ein Frauenkopf schaut dort durch eine kleine Luke. Er verschwindet, wenn die Polizei kommt, und taucht kurze Zeit später immer wieder auf.) Wir laufen Richtung Hostel, Chris und Martin spielen Karten und trinken Rum. Ich liege im Bett und höre Musik. Ich bin im Eimer. Gute Nacht, Klaupe! Abermals Entschuldigung, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. 





Montag, 5. Dezember 2011

Weihnachten?

Lieber Klaus-Peter,

Heute ist Montag, der 5.6.. Morgen ist der letzte Tag der "Fiestas de Quito". (Feiertage; eine Woche lang, zur Gründung von Quito,glaub ich). Ich verlasse mein Zimmer um kurz nach sieben. Angekommen im Essenszimmer, fällt mir sofort ein imposanter Weihnachtsbaum, Plastik, auf. Zum Frühstück hören wir Weihnachtslieder. Zeitsprung. Abends hören wir Weihnachtslieder. Nun ist der Baum komplett. Alles blinkt und strahlt. Irgendwie kitischig, aber auch schön. Im Laufe des Tages wurden auch die selbsgebastelten klitzernden Dinger drangehähngt. Auch eine Krippe steht. Beim Abendbrot erzählt mir meine Gastmama, dass für sie Weihnachten immer zu dieser Zeit beginnt. Ich finde Weihnachten toll, auch wenn ich noch nicht in der Stimmung bin. Egal, dann schlafe ich eben ein.

Montag, 28. November 2011

..und zurück!

Lieber Klaus-Peter,


der zweite Tag Canao fängt spät an: Als ich aufstehe, ist es schon 11:30 und ich merke, dass der gestrige Abend mich doch ganz schön fertig gemacht hat. Wir hätten vor genau einer halben Stunde das Hostel verlassen müssen. Ist aber nicht so schlimm. Frühstück wird übersprungen und wir beginnen den Tag mit einem fettigen Mittagessen für 3,50 (sprich: drei fuzsch). Wir setzen uns an eine Strandbar und trinken einen Batido mit Kokosnuss (Eine Art MilchmixGetränk, nur viel besser). Hildegard und Paul-Hermann legen sich an den Strand. (Paul-Hermann geht es nicht so gut. Er muss häufiger auf Toilette.) Gertrud, Chris und ich laufen los, um auf einen Berg zu steigen, wo man eine schöne Aussicht hat. Wir nehmen einen Umweg, sehen einen Frosch, tot, und kommen zeitlich in Verzug, weil Gertrud in einer Stunde wieder fahren muss. Am Fuße des Hügels angekommen, drehen wir wieder um. Wir erreichen das Hostel, trinken Batidos (diesmal mit Himbeere), gehen schwimmen, essen zu Abend und warten in hängematteliegend, dass die Uhr zehn schlägt. Die Uhr schlägt zehn und wir laufen Richtung Bushaltestelle. Ich steige ein, schlafe ein, wache auf und steige um 3:37Uhr am Montagmorgen in Quito aus. Ich nehme ein Taxi und falle um kurz nach 4 tot müde ins Bett. Meine abschließende Gedanken sind: "Canoa, welch wunderschöner Fleck" und "Schlafen im Bus ist nicht erholsam!"

Samstag, 26. November 2011

Einmal Pazifik...

Lieber Klaus-Peter,

eine Woche ist vergangen und grade hat mir mein Telefon gesagt, dass es Freitag 17:00Uhr ist. Vorhin bin ich aufgewacht. Ich sitze im Bus um Richtung Innenstadt zu fahren. Ich habe meinen Rucksack dabei und Gepäck für mind. 2 Tage. Ich treffe mich mit Chris (dem Schotten), wir kaufen Bustickets um heute Abend um 11Uhr nach Canoa zu fahren. Insgesamt 9 Stück, andere Leute fahren auch noch mit. (Canoa liegt an Ecuadors Küste und soll wirklich schön sein). Wir verlaufen uns ein bisschen, ein Polizist erklärt uns den Weg und sagt, es sei gefährlich hier. Ich schaue mich um und denke, geht doch noch. Office gefunden, Tickets gekauft, zurück zu dem Chris sein Hostel und wir kochen; bzw. Chris kocht. Die Nudeln sind gut. Wir kaufen Bier, schauen etwas am Fernseher und warten, dass die Uhr 10 Uhr schlägt. Um kurz nach 10 verlassen das Hostel und treffen direkt vor der Tür 6 Mädchen. Alles Bekannte von Chris, die auch mit nach Canoa fahren. Wir nehmen ein Taxi, um zur Bushaltestelle zu fahren. Angekommen, warten wir auf Paul-Herman (Name nicht geändert), ein Deutscher, der auch mit will. Ich habe ihn vorher mal irgendwo getroffen. Der Bus ist bequem. Dennoch kann ich nicht so toll schlafen und bin daher fast die kompletten sechs Stunden wach und höre irgendeinen Blödsinn mit meinem Handy. Wir erreichen Canoa. Es ist 5Uhr in der früh, dunkel und warm. Das Hostel ist nich weit weg. Wir laufen, setzen uns in den Vorgarten, belagern Hängematte und warten, dass wir ein Zimmer bekommen. Wir gehen doch in ein anderes Hostel, weil voll. Dieses hier ist eh schöner und besser. Wir drei Jungs (chris, Paul-Hermann und ich) haben ein fünfer Zimmer zu viert und fast warmes Wasser in der Dusche. Es ist neun Uhr. Wir frühstücken und legen uns an den Strand. Wir liegen und auf einmal treffen wir Hildegard und Gertrud, die zur Zeit eine halbe Stunde von Canoa entfernt volontieren. Was ein Zufall, denke ich, und freue mich sie zu sehen. Wir liegen weiter. Es ist 1Uhr und wir essen zu Mittag. Nach dem Mittagessen laufen wir ein wenig rum. Hier ist alles schön und touristisch. Nur ein wenig außerhalb liegt Müll rum. Wir kaufen einen Volleyball und versuchen zu spielen. Ich beschließe mich in die Wellen zu stürzen (die sind richtig hoch hier), tue dies auch und lege mich wieder hin. Es ist 6:30: wir essen zu Abend, trinken Bier und bestaunen den unglaublich schönen Sonnenuntergang. Wir gehen ins „Shak Turf“ (Anmerkung der Redaktion: oder so ähnlich), eine amerikanische Bar, und trinken Cocktails zwei zum Preis von einem. Wir gehen zurück zum Hostel und trinken weiter. Es ist 10Uhr. Wir laufen los, um in  einer der Strand Bars mit überdimensionalen Boxen abzuzappeln. Der ganze Strand wird beschallt. Wir zappeln lange. Es ist 3:30 als ich das letzte Mal auf meine Uhr schaue.

Samstag, 19. November 2011

Tschüss Paradis!

Lieber Klaus-Peter,

fast überhöre ich meinen Wecker. Das wäre auch besser gewesen, denke ich. Langsam stehe ich auf und merke direkt, dass ich Kopfschmerzen habe. Glücklicherweise passt das Frühstück noch zeitlich in meinen Plan. Ich esse, packe meine Tasche, nehme ein Taxi zum Busterminal, nehme den Bus zum Dock, fahre Fähre, steige erneut in einen Bus und erreiche gegen zehn Uhr den Flughafen; genau 3h zu früh. Sogar hier ist alles voll mit Souvenirstände. Vielleicht finde ich ja hier was. Ich gucke, finde nichts und widme mich dem kleinen hölzernen Flughafen. Hier macht das Warten Spaß. Das „Gate“ ist offen gehalten und man hat einen herrlichen Blick in die Landschaft. Mein Flug geht los und nach 3,3h erreiche ich Quito Flughafen, fast pünktlich um 17Uhr. Mein Gastpapa freut sich micht wieder zusehen, genauso meine Gastmama. Wir essen selbstgemachte Borittos. Seit einer Woche wohnt Anna hier. Eine deutsch-kanadierin. Sie redet sehr viel; auch meinem Cesar fällt das auf. Mir ist es egal, ich bin müde. In meinem Zimmer schmeiße ich mich ziemlich fertig aufs Bett, freue mich auf das was kommt und lasse die Galapgos Insel Revue passieren. Es war wunderschön, ziemlich touristisch, aber in Ordnung und man muss keine überteuerte Bootstour buchen, damit man schöne Ecken der Inseln findet. Denen habe ich es gezeigt! denke ich und schlafe höchstzufrieden ein.

Freitag, 18. November 2011

Von Socken, Meerjungfrauen und Betrunkensein.

Lieber Klaus-Peter,


Es ist Freitag. Mein vorletzter Tag bricht an. Mein heutiges Tagesprogramm: Nichtstun, Strand und Souvenirs kaufen. Das Wetter ist hervorragend und so starte ich recht früh, um zum Tortuga Bay zu laufen. 40min später, die Uhr hat soeben 10:13Uhr geschlagen, erreiche ich den wunderschönen Strand. Ich mache 5 Stunden lang nichts, außer liegen und schwimmen. Ich sehe schwimmende Schildkröte, kleine Haie und eine halbe Meerjungfrau (was mit dem Oberkörper passiert ist, weiß ich nicht. Ich konnte ihn auch nicht finden). Es ist halb 5 und ich beginne den Rückweg. Ich finde einen Socken und  drei kleine Mädchen fragen mich, ob sie mit mir ein Foto machen dürfen. Ich bejahe. (Es liegt an meiner unglaublich coolen Sonnenbrille, da bin ich mir nun sicher). In der Stadt angekommen, suche ich nach was Essbarem. Fürs Abendessen bin  ich zufrüh, aber ich habe jetzt schon Hunger. Daher kaufe ich erneut bei den Straßenverkäufern ein. Humanita, salzig und drei Empanadas, von denen ich nur zwei schaffe und die mit Käse aufbewahre für schwere Zeiten. Alle Verkäuferinnen freuen sich mich wieder zu sehen. Das freut mich auch. Nun will ich Souvenire kaufen. Ich finde nichts Gescheites. Eine Viertelstunde später, beende ich das Einkaufen. (Immerhin habe ich zwei der drei heute geplanten Sachen gemacht) Um halb 8 gehe ich zu Kaileens Hotel, um mit ihr und Emma für den heutigen Abend vorzutrinken. Ihr Hotel ist schön. Sie trinken Tetra-Pack Wein und sind begeistert von dem günstigen Preis (7USD). Ich kann das nicht verstehe und trinke Bier. Der Abend wird gut. Ich werde betrunken und wir enden im Bongo, einer Art Bar und Disco. Gegen halb 3 liege ich auf meinem Bett, esse die letzte Empanda und freu mich darüber. Gerade fällt mir ein, dass ich um 7Uhr aufstehen muss. Mist.

Donnerstag, 17. November 2011

Essen.

Lieber Klaus-Peter,

es ist Donnerstagmorgen. Ich stehe um 6, packe meine Tasche, esse kein Frühstück und nehme das Boot um 7 um nach Santa Cruz zu fahren. Hier sitzen aber viele Leute. Das Boot ist wieder einmal überfüllt. Glücklicherweise sind diesmal keine Engländer dabei. Es ist halb zehn. Ich erreiche den Hafen von Puerto Ayora und beschließe erst einmal was zu essen, weil Hunger. Ich gehe ins gleiche Hotel in das ich schon einmal war. Ist doch gut hier. Ich bringe meine Tasche weg, liefere meine schmutzige Wäsche in der Reinigung ab und treffe mich um 11 zum Cafe mit Emma, einer Engländerin die ich nicht kenne, aber die Chris (der Schotte) kennt. Somit soll ich sie nun auch kennenlernen. Emma ist lustig und wir verstehen uns prächtig. Gegen halb 1 kommt Kaileen. Eine Amerikanerin, die ich nicht kenne. Aber auch sie ist lustig. Wir beenden gegen halb 2 unsere illustre Kaffeerunde und beschließen heute Abend einen Straßen-Essen-Marathon zu machen. Ich esse zu Mittag, lege mich an den Strand und mache nichts bis 18Uhr. Wir starten unseren Essens-Marathon pünktlich um halb 7 mit einer frittierten (hier wird einfach alles frittiert) Banane mit Käse und irgendwas aus Fleisch am Spieß. Es geht weiter. Wir essen Humitas, süß und salzig, und laufen durch die Gegend, um einen Markt zu finden. Hier ist es prächtig. Wir probieren ein typisches Abendessen von der Straße, essen göttliche Empanadas und kaufen keine Portion, probieren aber, gegrillten Kuhdarm (man kann es nicht kauen; hat was von Gummi). Wir machen ein Gruppenfoto mit einigen Leuten hier und verlassen den Markt um den Abend vollgefressen mit einer, bzw ich kaufe zwei, wobei eine auch gereicht hätte, Schokobananen (mit bunten Streuseln) ausklingen zu lassen.

Mittwoch, 16. November 2011

Herumliegen ist auch Sport.

Lieber Klaus-Peter,

der letzte Tag Cristóbal fängt um Punkt 7 Uhr an. Ich stehe auf, suche einen Frühstücksort, finde einen und bezahle einen Dollar mehr als gestern. Dafür ist es aber auch nicht so gut. Das Wetter ist hervorragend und Ich beschließe mich an den Strand zu legen um den ganzen Tag nichts zu tun. Nur ein zwischenzeitliches Mittagessen und ein zweistündiger Besuch des „Interpretacions Centers“ (hier wird erklärt was die Galagpos Insel überhaupt sind) am Nachmittag unterbrechen mein sandiges Treffen mit den Seehunden. Meine Hauptaufgabe für den gesamten Tag besteht wiederholt darin, mich mit Sonnencreme einzuschmieren. Sonst liege ich nur rum. Gegen fünf Uhr laufe ich Richtung Innenhafen, trinke einen Kaffee und esse ein wenig. Am Hostel angekommen, freue ich mich nun, dass der Fernseher nicht funktioniert. Ich schlafe zeitig ein, denn den ganzen Tag nichts zu tun kann auch sehr anstrengend sein.

Dienstag, 15. November 2011

Zucker hat nicht so funktioniert.

Lieber Klaus-Peter,

es ist fünf Uhr. Ich wache auf, weil die Sonne in mein Zimmer scheint. Ich schlafe weiter. Es ist halb 8, ich stehe auf. Bei der all morgendlichen Frühstückssuche werde ich schnell fündig. Um neun Uhr sitze ich draußen in einem Cafe und genieße ein königliches Essen. Während ich hier so sitze, beschließe ich auch den heutigen Tag rumzuwandern, und zwar nach El Progreso, einem Ort, 8km von der Hafenstadt entfernt. Ich laufe los, kaufe 2 Liter Wasser und ausreichend Brötchen für den gar nicht mal so unwahrscheinlichen Fall, dass ich wieder einmal nirgendwo was zu essen finde. Nach gut 1h40min erreiche ich El Perogreso. Der Ort liegt am Fuße einer kleinen bergigen Gegend. Hier ist alles nach dem Urvater Cobos benannt. (Cobos hat damals die erste Stadt auf Cristóbal gegründet, El Progreso, eine Zuckerraffinerie gebaut und wollte seine eigene Währung einführen. Doof, dass er kurz später von seinen eigenen Leute getötet wurde, weil das alles nicht so geklappt hat, wie gewünscht) Die hoch angepriesenen Ruinen (laut Führer) der Zuckerfabriken sind klein und schnell erkundet. Schnell erkundet ist sowieso ganz El Progreso. Ich laufe zu einem Restaurant, das in dem ältesten Baum der Galapgos Inseln liegt und ich möchte was essen. Geht nicht. Heute ist geschlossen. Ich setze mich in eine schattige Haltestelle, esse Brötchen und trinke Wasser, während ich überlege was ich tun kann. Schnell habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet weiter zuwandern in Richtung El Junco; auch wenn dieser Ort weitere 10km und 725m Höhenunterschied bedeutet. (El Junco ist ein Süßwasser See, der einzige der gesamten Inseln in einem Krater eines ehemaligen Vulkans.) 
Ich beginne das Wandern, laufe länger als erwartet, komme nach 2,5h Stunden an und genieße die unbeschreibliche Sicht. Es hat sich gelohnt. Hier oben ist es sehr windig. Ich will auf große Steine, windgeschützt Pause machen. Bei dem Versuch von einem auf den anderen Stein zu hüpfen, stürze ich. In der einen Hand die Kamera, in der anderen Hand nichts, aber hier ist es auch der Ellenbogen, auf den ich knalle. Der ist mindestens gebrochen, denke ich, wenn nicht sogar verstaucht. Ich kuriere eine Weile, steige den Berg wieder hinab und laufe Richtung El Progreso. Ich habe keine Lust mehr zu laufen und außerdem tuen mir meine Füße weh und Sonnenbrand habe ich auch schon wieder. Ich beschließe maximal 5USD für ein Taxi (wenn denn mal eins kommt) zu bezahlen oder zu trampen. Ich höre ein Auto, halte den Daumen raus, es ist ein Taxi, mist, mit einer Frau drin. Sie wollen Richtung Hafen, so wie ich und der Fahrer will 1Dollar: optimal! Am Hafen angekommen, gehe ich in ein Cafe, trinke Café, schaue das Länderspiel Ecuador:Peru (3:0, olé), laufe noch ein wenig rum, es riecht nach Fisch, ich esse zu Abend und gehe ins Hostel, wo ich mich mal wieder über das Fernsehprogramm aufrege und erneut frage, wie man so einen Blödsinn senden kann. 

Montag, 14. November 2011

Wandern ist mein Leben.

Lieber Klaus-Peter,

um halb 8 werde ich von Cristóbal geweckt: Sie will von mir erkundet werden. Nun gut. Ohne Frühstück aus dem Haus (Diesmal ist es nicht mit dabei), mache ich auf die Suche nach was Essbarem. Ich finde ein kleines lokales Restaurant und bekomme ein tolles Frühstück mit Kaffee und Fruchtsaft. Nach dem Essen, schaue ich mir „Puerto Baquerizo Moreno“ an. Die Stadt ist nicht so groß, wie die auf Santa Cruz und nicht so verschlafen wie auf Isabela. Irgendwie eine gute Mischung, denke ich. Das Wetter ist bombastisch. Ich mach mich auf, um den Nordosten von Cristobal zu entdecken. Rucksack dabei, Wasser eingekauft, Wanderschuhe an und Nacken eingecremt. Brötchen brauche ich nicht, denn ich will zum Mittagessen wieder in der Stadt sein. Am Anfang, in der Zivilisation,  komme ich an vielen dicken, lauten, stark riechenden Seehunden vorbei, die ich dennoch irgendwie marg. Einfach überall sind die. Nach knapp 2km hört der gut verarbeitete Wanderweg auf. Ich stehe miten auf einem Berg, kann über die ganze Stadt schauen und habe auch sonst wirklich gute Luft hier oben. Ich stapfe weiter: Der kleinsteinige Kiesweg beginnt. Er hört auch nach 100m wieder auf. Der Abenteuerweg beginnt. Glücklicherweise ist der Weg ausgeschildert, sodass man sich fast nicht verlaufen kann. (Also ausgeschildert heißt, dass Holzstäbe in der Gegend rumstehen und jeder für sich selbst entscheiden muss, ob man rechts oder links läuft.) Nach einer weiteren Stunde, fällt mir auf, dass ich keinen Wegweiser mehr sehe: Ich bin vom Wanderweg abgekommen. Egal, ich beschließe einfach über das Vulkangeröll direkt an der Küste zu laufen, bis ich irgendwann irgendwas spannendes finde. Was genau, weiß ich gerade auch noch nicht. Während ich so laufe, kommen mir ganz obskure Lieder in den Sinn. Das liegt bestimmt an der Sonne. Ich trinke und bemerke, dass ich nur 2l Wasser mitgenommen hatte. Als seelische Vorbereitung, rede ich mir immer wieder ein, dass ich bestimmt mindestens einmal von einem Stein runterfalle. Dann tuts bestimmt nicht so weh. Es ist 12Uhr. Ich mache Pause und esse „zu Mittag“. 2 kleine Päckchen Pizza-Kekse (Sie schmecken glücklicherweise wirklich nach Pizza und suggerieren dementsprechende Mittagessen). Es ist alles, außer ausreichend. Ich stehe, schaue auf die Karte, wo ich bin (keine Ahnung, wo ich bin) und überlege, ob ich noch eine Bucht weiterkraxeln soll. Nach einer Weile des Zögerns, rede ich mir ein, dass hinter dieser Steinküste, bestimmt ein wunderbarer Strand ist. Ich gehe, mist, hier ist auch wieder nix. Das passiert mir unglücklicherweise noch zwei oder drei Mal, bis ich endlich die langersehnten Shity Islands finde (Die Steine hier sind alle vollgekackt, weiß, und wenn sie einen Namen haben, heißen sie bestimmt „Shity Islands“). Ich entdecke einen von den „blue-footed Boobies“ (ein berühmter Vogel von hier mit blauen Füßen. Im deutschen heißt er „Tölpel“, im englischen „Booby“ wie die weibliche Brust; daher laufen hier einige Touristen mit T-Shirts durch die Gegend, die mitteilen: „ I love Boobies“). Ich mache ein Foto und drehe wieder um. 
Der Rückweg ist lang. Kurz vor Ende, finde ich den Wanderweg wieder. Ich bin froh und verlasse ihn direkt wieder, um ein STOP-Schild zu übergehen und eine Abkürzung zu nehmen, um nicht über diesen dämlich Berg zu gehen. Ich hangele mich regelrecht den Klippen entlang, rutsche ab und zu aus, falle fast hin. Nun ist mein rechter Schuh nass und ich bin hingefallen. Nichts passiert. Ich erfrische mich an einer Schwimmstelle, laufe zurück in die Stadt und esse Hamburger mit Pommes, um meinen großen Hunger zu stillen (es ist drei Uhr und traditionelle Mittagessen gibt es nicht mehr; die gibt es nur bis zwei Uhr, aber Hamburger ist auch gut). Nach dem Mittag, gehe ich einen Kaffee trinken, sonne mich am Strand mit vielen Seehunden und treffe dort zwei Kanadierinnen aus meinem Hostel von Isabela wieder. Wir trinken Bier und schauen den Sonnenuntergang. Die reden ganz schön wirres Zeugs, denke ich und verabrede mich nicht mit ihnen zum Abendessen. Im Hostel angekommen, mache ich meine Zimmertür auf und freue mich, als ich sehe, dass ich eine dickere Bettdecke habe, weil die nette Rezeptionsfrau gemerkt hat, dass ich mir letzte Nacht ein zweites Laken, der Wärme wegen, stibitzt hatte.

Sonntag, 13. November 2011

San Cristóbal. Oder auch: Seelöwen-Island

Lieber Klaus-Peter,

Ich wache auf. Es ist fünf Uhr, ich stehe auf und packe meine Tasche. Mein Boot nach Santa Cruz geht um 6, es regnet ein wenig, aber die Bootsfahrt ist entspannt. Ich schlafe die meiste Zeit. Es ist Viertel nach 8 und ich steige vom Boot. Ich warte am Hafen bis 14Uhr. Das Boot nach San Cristóbal kommt. Das Wetter ist prima, die Fahrt ist sehr rau und viel aktionsreicher als sonst. Wir bekommen ironischerweise keine Schwimmwesten (wie sonst immer). Wenn wir umfallen, fallen wir bestimmt so stark um, dass wir eh nicht mehr schwimmen können, denke ich. Die Fahrt ist nervenzerrend. Wir sind 24 Leute, wobei maximal 22 zugelassen sind und betrunkene Engländer machen es mir hier gerade nicht leichter. Nach guten zwei Stunden erreichen wir den Hafen von Cristóbal. Alles liegt hier voll mit Seehunden. Das erste Mal fällt mir auf, dass sie nicht nur lustig und dick sind, sondern auch stinken wie die Hölle. (Egal, meine Lieblingstiere dürfen stinken). Ich laufe los und suche eine Unterkunft. Erstes empfohlenes Hotel (nach meinem Führer) ist voll, bei dem zweiten gibt es keine Rezeption und  bei dem dritten (ich laufe ein wenig viel zu weit) müsste ich zu viel bezahlen. Mit dem letzten Hostel bin ich sehr zufrieden, es ist recht günstig und nachdem ich mein Zimmer dreimal getauscht habe, ist dieses auch wunderbar. Nach über 4 Stunden Bootsfahrt und einer Stunde Hotelsuche, liege ich nun auf meinem Bett und schaue einen grässlich synchronisierten spanischen Spiderman-Film.

Samstag, 12. November 2011

Isabela wächst durch Seehunde.

Lieber Klaus-Peter,

heute ist mein letzter Tag auf Isabela. Ich stehe auf, frühstücke und beschließe heute nichts Anstrengendes zu unternehmen. Gegen 10Uhr mache ich mich auf, um die Strände ein wenig genauer zu untersuchen. Es ist elf Uhr und ich denke, dass ich vielleicht noch günstig eine Vulkan Tour machen könnte. Ohne Gruppe und Guide versteh sich. Deswegen frage ich bei einer Touristen-Stelle nach, ob das geht. Nein! Bekomme ich zuhören, es kosten mindestens 45 Dollar. Ich laufe weiter und frage bei dem Tourismus Ministerium nach: Alleine geht’s nicht, aber für 35 Dollar. Egal! Die Vulkane hier sind eh doof und auf dem Festland viel cooler. Daher laufe ich weiter zum Hafen und entdecke gefühlte 1000 Seehunde rumliegen (gezählt waren es 739 Stück). Die meisten sind faul und dick. Ich beschließe nicht nur Schildröten, sondern auch Seehunde zu antworten, wenn mich jemand in Zukunft nach meinem Lieblingstier fragt. 

Ich lege mich an einen kleinen, abseitsliegenden Strand, unterschätze das Hochwasser und breche nach einer knappen halben Stunde wieder auf, um einen anderen Strand zu suchen, wo ich den restlichen Tag einfach nichts machen muss. Schnell fündig geworden, lausche ich dem Hörbuch „In 80Tagen um die Welt“ und finde, dass der Typ ziemlich knorke ist und auch ich sowas mal machen will. Ich wechsle zum Buch „Historias de Franz“. Total im Buch vertieft, spricht mich ein Mädchen und ein Mann an. Sie möchte ein Foto mit mir machen. (Das liegt bestimmt an meiner unglaublich coolen Sonnenbrille). Ich lese weiter und beende die Lektüre nach einer knappen Stunde. Mein erstes spanisches Buch und ich habe fast mehr als die Hälfte verstanden (Dass das Buch für 7jährige ist verschweige ich lieber und erzähle es auch sonst keinem). Ich gehe Richtung Hostel, kaufe mein Bootticket für morgen früh, kaufe Brötchen, gehe in einen Internet-Shop (hier das Internet funktioniert nur, gelinde ausgedrückt, suboptimal), kaufe Inca Cola und frage mich sogleich, was Inca Cola überhaupt ist. Nun liege ich in meiner Hängematte, höre spanische Tanzmusik von Julio und trinke Inca Cola. Ich glaube so muss Gummibären-Saft schmecken. Auf bald!

Freitag, 11. November 2011

Des Fahrradfahrens zweiter Teil.

Lieber Klaus-Peter,

heute stehe ich spät auf. Meine Uhr sagt 7:30Uhr. Ich gehe zum Frühstück und bekomme erneut ein großes Essen. Für wirklich alle Geschmäcker ist etwas dabei. Nach dem Mahl, beschließe ich erst einmal nichts zu machen. Um 10 breche ich auf, um mir Schnorchelausrüstung und ein Mountainbike auszuleihen. Diesmal soll es aber ein gutes werden. Nach einer gewissen Zeit des Rumirrens, kaufe ich Brötchen (nicht bei meiner Stammbäckerei, daher teuer und doof) und finde einen kleinen Laden der sowohl das eine als auch das andere anbietet. Mir wird schnell klar, dass ich ohne Kontaktlinsen und nur mit Brille nicht optimal schnorcheln gehen kann. Daher leihe ich nur ein Mountainbike aus. Diesmal ist es ein gutes. Ich fahre zu einer kleinen Bucht, wo ich hätte schnorcheln gehen können, aber da kann bestimmt auch so schwimmen. Hier treffe ich auf eine russische Familie, die gerade dabei ist in voller Montur zu schnorcheln. Das sind bestimmt reiche Öloligarchen. Der Junge kann nicht schwimmen, ist anstrengend und die Schwester auch. Doofe Brille denke ich und gehe einfach so schwimmen. Nach einer kurzen Zeit des Trocknen fällt mir eine unbemannte Tauchausrüstung auf. Den Russen gehört diese nicht, daher nehme ich nur die Brille und fange an die Fischwelt zu erkunden (auch als Kurzsichtiger ist dies möglich). Ich schwimme mit einem Seelöwen und freue mich.
Nach 1h fahre ich weiter und mache mich auf Richtung „Santo Tomas“. eine Stadt, die ein gutes Stück von meinem Fischerort entfernt ist (19km). Ich fahre und fahre. Es ist sehr anstrengend, weil alles total hügelig hier ist von den ganzen Vulkanen, die hier so rumstehen. Der Mountainbike-Ausleiher hatte mir gesagt, es wäre besser auf dem Hinweg ein Taxi zu nehmen und nur auf dem Rückweg mit dem Fahrrad zu fahren, weil zu hügelig. Ich habe nicht drauf gehört und mache bei einem schönen Aussichtspunkt kurz vor Santo Tomas total erschöpft eine Pause. Nach einer Brotzeit geht es weiter und ich schiebe. Während ich so herumlaufe, entdecke ich einen  Papaya-Baum. Ich ernte eine und packe sie in meinen Rucksack. Hier ist alles voll mit exotischen Fruchtbäumen. Ich kraxele weiter, verfahre mich und drehe um, um bergab die Geschwindigkeiten zu genießen. Ich erreiche mein Dorf gegen halb und bin total kaputt. Ich bringe mein Mountainbike weg (es war definitiv besser, als das andere), kaufe bei meiner Stammbäckerei ein (wunderbar, günstig und es riecht nach frischem Gebäck). Im Hostel erzählt mir Juliio, dass Santo Tomas keine Stadt ist, sondern der Name des Volkangebietes. Hätte ich das gewusst, wäre ich trotzdem hingefahren, resümiere ich. Nun liege ich draußen in der Hängematte, trinke ecuadorianisches Bier, höre Bob Marley und denke, dass das Mountainbike-Fahren eigentlich doch ganz cool ist.

Donnerstag, 10. November 2011

Esel, Flamingo, Banane

Lieber Klaus-Peter,

der erste volle Tag Isabela. Ich stehe spät gegen 7 Uhr auf, dusche warm und gehe um kurz vor 8 zum Frühstück. Ich bin der einzige. Neben dem üblichen Essen gibt es vorab einen Früchteteller und Erdnussbutter. Essen gut, die Sonne scheint, der Tag kann nur gut werden, denke ich und laufe los, um mir die Stellen anzugucken, die mein Reiseführer mir vorschlägt. Nach knapp zwei Stunden Rumlauferei, gehe ich an den Strand. Ich ziehe meine Badehose an, creme mich ein und lege mich auf mein Handbuch, als ich bemerke, dass gar keine Sonne mehr da ist. Egal, warm und bewölkt ist auch gut. Gegen viertel nach 12 laufe ich Richtung „Innenstadt“ und finde ein lokales Essstübchen, wo ich für 3Dollar Mittagessen kann. Da ich beim Essen nicht besonders anspruchsvoll bin, ist es wie immer gut.
 Nach dem Essen laufe ich weiter und erkunde so alles in diesem Ort, was man zu Fuß erkunden kann. Die örtliche Schildkrötenaufzugsstation finde ich besser als die erste auf der anderen Insel. Ich  laufe weiter. Am „Playa del Amor“ bekomme ich einen Ohrwurm von Bob Marleys „No woman no cry“ und fange an zu grübeln.  Anschließend wandere ich  zur 8,32km entfernten „mauer der Tränen“, eine von ehemaligen Gefangen auf ehemaligen US-Stützpunkt erbaute Mauer. Ab zu stolpere ich über herumliegende Schildkröten. Als ich zurückgehen will, beschließe ich ein Taxi zu nehmen, da ich schon ziemlich im Eimer bin. Leider fährt hier in der Gegend keins, soadass doch zurücklaufe. Gegen 6 erreiche ich meinen Hauptort, kaufe ein in meiner Stammbäckerei, gehe ins Hostel und dusche. Ich beschließe ein Bier trinken zu gehen. Dies tue ich in einer Strandbar direkt am Meer. Es läuft Bluesmusik und ich fühle mich wohl. Ein älterer surfender Kalifornier spricht mich an und erzählt aus seinem Leben, obwohl ich ihn gar nicht kenne. Ich soll aufpassen, dass ich mir keine Geschlechtskrankheiten auf den Inseln hier einfange, er habe letzte  Jahr hier schlechte Erfahrungen gemacht. Nunja,  Ich gehe zum Hostel, um schlafe zugehen, weil mir wieder einfällt, dass ich ziemlich kaputt bin. Nun liege ich hier in der Hängematte draußen im „Dschungel“ und denke über den Tag nach. Vor etwa 12min ist das Licht ausgegangen und ich sitze im Dunklen. Ein Mann in der anderen Hängematte spricht mich an (aus dem Hostel). Es ist dunkel und ich verstehe nicht alles. Egal, im Hintergrund höre ich das Meer rauschen.



Mittwoch, 9. November 2011

Inseltausch.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist Mittwochmorgen. Heute ist der letzte Tag auf Santa Cruz. Mein Boot nach Isabela geht um 2Uhr. Ich stehe auf, packe meine Tasche und gehe zum Frühstück. Um 10 bin ich mit Elisabeth (Name geändert) zum Kaffee trinken verabredet. Ich habe sie gestern beim Wandern und schwimmen kennengelernt (genauso wie die kleinen Haie, die ich traf). Sie kommt aus Österreich und kennt zufälligerweise Hildegard und Gertrud. Was en Ding. Sie kauft Kaffee, ich kauf nix. Ich esse wieder einmal für 3,50USD königlich zu Mittag. Es ist halb 2 und ich laufe zum Treffpunkt. Bei der Anlegestelle treffe ich zwei Deutsche, die gerade von der Insel Isabela wiederkommen. Sie empfehlen mir ein Hostel. Soll wunderschön sein und 20USD inkl. reichhaltigem Frühstück kosten. Mal schauen, ob ich dahin gehe, denke ich. Das Boot ist eine Art Speedboot und es hätte Platz für 20. Wir sind 9. Ich gehe weit ins Boot hinein und wundere mich nicht, warum alle lieber hinten bei den Außenbordmotoren sitzen wollen. Wir fahren los. Mit Schwimmwesten, weil es heute sehr unruhig werden kann, so wird verlautet. Nach den ersten Wellen, wird auch mir nun endlich klar, warum keiner soweit vorneseitzen wollte. Ich wackle wie blöd auf und ab und nehmen bei jeder neuen Welle, die volle Höhe mit. (Da die Motoren hinten sitzen, geht das Boot vorne hoch beim Fahren. Wenn eine Welle kommt, ist es doof für alle, aber besonders für die, die weiter vorne sitzen). Egal, denke ich, sind ja eh nur zwei Stunden. Ich fange an die Leute zu bewundern, die schon im Sitzen am schlafen sind und versuche weiterhin meinen Magen mit gutem Zureden zu beruhigen.Nun schlafe ich auch. Um viertel vor 4 wache ich auf und wundere mich über mich selbst, dass ich geschlafen habe. 

Wir erreichen Isla Isabela, bezahlen 5USD Eintritt und laufen wie beim Flughafen über ein Desinfektions-Ding für die Schuhe. Ich laufe los Richtung Stadt und fange an das empfohlene Hostel zu suchen. Isabela ist sehr verschlafen, wie ein kleines Fischerdorf. Es gibt keine richtige Straßen nur Sandwege. Eine Kirche wird gerade erst gebaut. Genauso wie ein Supermarkt. Das Hostal, es heißt übersetzt „Der Dschungel“, liegt ein wenig außerhalb. Das finde ich gut. Und dass es direkt am Strand liegt und ich aus meinem Doppelzimmer direkt aufs Meer schauen kann, finde ich auch gut. Das Hostel kostet regulär 15Usd plus 5USD Frühstück. Ich erzähle den Besitzern dass mein Reiseführer mir sagt, es kostet nur 10Dollar pro Nacht. Er findet keine Erklärung dafür und wir einigen uns auf 14USD (inkl. Frühstück). Das es hierfür richtig günstig ist, bestätigt sich 9 min später, als ich zufällig mitbekomme, wie Besitzer A sich telefonisch bei Besitzer B rechtfertigen muss (Die Begründung habe ich nicht verstanden). Nun habe ich ein schlechtes Gewissen. Sollen doch die reichen Touristen mehr bezahlen. Jawohl! Nun habe ich kein schlechtes Gewissen mehr. Dann kann ich ja nun vielleicht so eine eintägige teure Touristen-Tour mal mitmachen, überlege ich und schlafe mit Meeresrauschen auf meinem bequemen Doppelbett zufrieden ein.
                                           

Montag, 7. November 2011

Mountainbiking wird nicht mein neues Hobby.

Lieber Klaus-Peter,

Hier posen sogar die Tiere fürs Foto: warum
er es unbedingt feshalten wollte, hat er mir
nicht sagen wollen
der zweite Tag beginnt um 7 Uhr. Ich frühstücke und überlege mir, dass ich heute gut mit dem Fahrrad Santa Cruz erkunden könnte. Gedacht, getan! Für 8 Dollar kann ich den ganzen Tag rumradeln. (Über den Preis freue ich mich sehr, da man eigentlich 15 Dollar bezahlen muss). Nach 5 Minute auf dem Mountainbike verfluche ich dieses und rege  mich über mich selber auf. Es ist viel zu klein und alt. Dafür hat es jedoch platte und breite Reifen. (Nein Klaus-Peter, das konnte ich vorher nicht im Laden erahnen). Egal ich fahre weiter und möchte an der Küste gen Norden fahren. Geht nicht, da keine Straßen da sind, fällt mir relativ schnell auf, als ich mich im nächsten Wohngebiet direkt verfahren habe. Ich drehe um, fahre zurück und wähle die Hauptstraße. Da mein Sattel nicht gepolstert ist, gefällt mir die hügelige Straße besonders. Nach gut 2km von Puerto Ayora (meiner Stadt) entfernt, muss ich die erste Pause mache. Obwohl ich so eine Sportskanone bin, macht mir das Mountainbiking ziemlich zu schaffen. Ich ziehe mein T-Shirt aus und fahre weiter. (Ist auch viel stilsicherer ohne T-Shirt zu fahren). Nach einer halben Stunde mache ich erneut Pause, freue mich darüber dass ich 2 Liter Wasser dabei habe und werde von einer Kinderfahrradtruppe überholt.
Die sind aber ganz schnell, denke ich und wische mir den Schweiß von der Stirn.Es geht weiter und ich erreiche ein Dorf. Ich biege rechts ab, um zum Garapaterro zu gelangen. Einen weit abgelegenen Strand, der sehr schön sein soll; auch zum Pause machen (und da soll es eine Lagune mit Flamingos geben, habe ich vorher mal gelesen). Ich habe schon lange aufgehört, die Hügel hochzufahren. Ich schiebe. Bergab ist alles gut. Als ich beim fünften oder sechsten Hochschieben bin, sehe ich ein Schild, das sagt, ich soll meine Geschwindigkeit reduzieren. Blöde Penner, grinse ich in meinen Schweißbart. Nach 15min frage ich eine ältere Frau, ob ich überhaupt auf dem passenden Weg in Richtung Strand bin. Sie sagt ja und noch irgendwas mit weit (Später beim Weiterkraxeln fällt mir auf, dass sie etwa „Der Weg ist aber noch sehr weit“ gesagt hat.) Ich erreiche ein Schild, das mir mitteilt, dass es noch 7,2km sind. Ach du meine Güte. Glücklicherweise geht der Großteil der restlichen Strecke bergab und ich rase förmlich dem Strand entgegen. Ich fange an die Landschaft zu genießen. Dies war mir vorher nicht möglich, da ich genug mit mir selbst zu tun hatte. Bananenstauden, Papaya „Palmen“ und komische Tiere kreuzen und begleiten meinen Weg.  Am Ziel treffe ich auf ein Pärchen (er: Schweiz; sie: Bayern), die auch mit dem Mountainbike hierhin gefahren sind. Ihr Fahrräder sehen irgendwie besser aus als meins. Dafür habt ihr aber bestimmt viel bezahlt?, frage ich. 8Dollar jeder. Ich sage nichts mehr. Der Strand ist wunderschön. Das Wasser warm und diesmal gehe ich mit Badehose schwimmen (Gestern hatte ich keine dabei). Das Wetter wird immer besser. Nur die Lagune mit den Flamingos wurde vor einem Jahre von einem Tornado  zerstört, sagt mir der Parkwärter. Egal! Trotzdem toll. Nach drei Stunden nehmen wir drei ein Taxi (Pickup, wie alle Taxis hier) zurück. Ich war schonlange nicht mehr so kaputt, mein Rücken tut weh, meine Handflächen sind wund und ich habe Sonnenbrand vom barbusigen Radeln (Radeln ist viel zu nett, für das was ich da gemacht habe. Passt irgendwie nicht.). Nun liege ich in der Hängematte und bin froh, dass ich wenigstens die 25km lange Hinfahrt zum Strand selber gefahren bin. 
Es ist abends. Ich treffe zwei Australier und zwei Deutsche aus Unterfranken. Alle sind aus meinem Hostel. Die beiden Australier sind interessant. Klaus (name geändert), mit ihm trinke ich Bier, ist viel in der Welt rumgekommen. Wenn ich mal nach Australien komme, soll ich ihn besuchen. Vielleicht tue ich das. Gute Nacht!