Freitag, 11. November 2011

Des Fahrradfahrens zweiter Teil.

Lieber Klaus-Peter,

heute stehe ich spät auf. Meine Uhr sagt 7:30Uhr. Ich gehe zum Frühstück und bekomme erneut ein großes Essen. Für wirklich alle Geschmäcker ist etwas dabei. Nach dem Mahl, beschließe ich erst einmal nichts zu machen. Um 10 breche ich auf, um mir Schnorchelausrüstung und ein Mountainbike auszuleihen. Diesmal soll es aber ein gutes werden. Nach einer gewissen Zeit des Rumirrens, kaufe ich Brötchen (nicht bei meiner Stammbäckerei, daher teuer und doof) und finde einen kleinen Laden der sowohl das eine als auch das andere anbietet. Mir wird schnell klar, dass ich ohne Kontaktlinsen und nur mit Brille nicht optimal schnorcheln gehen kann. Daher leihe ich nur ein Mountainbike aus. Diesmal ist es ein gutes. Ich fahre zu einer kleinen Bucht, wo ich hätte schnorcheln gehen können, aber da kann bestimmt auch so schwimmen. Hier treffe ich auf eine russische Familie, die gerade dabei ist in voller Montur zu schnorcheln. Das sind bestimmt reiche Öloligarchen. Der Junge kann nicht schwimmen, ist anstrengend und die Schwester auch. Doofe Brille denke ich und gehe einfach so schwimmen. Nach einer kurzen Zeit des Trocknen fällt mir eine unbemannte Tauchausrüstung auf. Den Russen gehört diese nicht, daher nehme ich nur die Brille und fange an die Fischwelt zu erkunden (auch als Kurzsichtiger ist dies möglich). Ich schwimme mit einem Seelöwen und freue mich.
Nach 1h fahre ich weiter und mache mich auf Richtung „Santo Tomas“. eine Stadt, die ein gutes Stück von meinem Fischerort entfernt ist (19km). Ich fahre und fahre. Es ist sehr anstrengend, weil alles total hügelig hier ist von den ganzen Vulkanen, die hier so rumstehen. Der Mountainbike-Ausleiher hatte mir gesagt, es wäre besser auf dem Hinweg ein Taxi zu nehmen und nur auf dem Rückweg mit dem Fahrrad zu fahren, weil zu hügelig. Ich habe nicht drauf gehört und mache bei einem schönen Aussichtspunkt kurz vor Santo Tomas total erschöpft eine Pause. Nach einer Brotzeit geht es weiter und ich schiebe. Während ich so herumlaufe, entdecke ich einen  Papaya-Baum. Ich ernte eine und packe sie in meinen Rucksack. Hier ist alles voll mit exotischen Fruchtbäumen. Ich kraxele weiter, verfahre mich und drehe um, um bergab die Geschwindigkeiten zu genießen. Ich erreiche mein Dorf gegen halb und bin total kaputt. Ich bringe mein Mountainbike weg (es war definitiv besser, als das andere), kaufe bei meiner Stammbäckerei ein (wunderbar, günstig und es riecht nach frischem Gebäck). Im Hostel erzählt mir Juliio, dass Santo Tomas keine Stadt ist, sondern der Name des Volkangebietes. Hätte ich das gewusst, wäre ich trotzdem hingefahren, resümiere ich. Nun liege ich draußen in der Hängematte, trinke ecuadorianisches Bier, höre Bob Marley und denke, dass das Mountainbike-Fahren eigentlich doch ganz cool ist.

2 Kommentare:

  1. demnächst steht hier noch ein colles Mountainbike
    im Schafzimmer :)

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  2. Papa Flavio hat gesagt: Colle ist multilinguistisch olle mit tendenz Cool

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