Montag, 7. November 2011

Mountainbiking wird nicht mein neues Hobby.

Lieber Klaus-Peter,

Hier posen sogar die Tiere fürs Foto: warum
er es unbedingt feshalten wollte, hat er mir
nicht sagen wollen
der zweite Tag beginnt um 7 Uhr. Ich frühstücke und überlege mir, dass ich heute gut mit dem Fahrrad Santa Cruz erkunden könnte. Gedacht, getan! Für 8 Dollar kann ich den ganzen Tag rumradeln. (Über den Preis freue ich mich sehr, da man eigentlich 15 Dollar bezahlen muss). Nach 5 Minute auf dem Mountainbike verfluche ich dieses und rege  mich über mich selber auf. Es ist viel zu klein und alt. Dafür hat es jedoch platte und breite Reifen. (Nein Klaus-Peter, das konnte ich vorher nicht im Laden erahnen). Egal ich fahre weiter und möchte an der Küste gen Norden fahren. Geht nicht, da keine Straßen da sind, fällt mir relativ schnell auf, als ich mich im nächsten Wohngebiet direkt verfahren habe. Ich drehe um, fahre zurück und wähle die Hauptstraße. Da mein Sattel nicht gepolstert ist, gefällt mir die hügelige Straße besonders. Nach gut 2km von Puerto Ayora (meiner Stadt) entfernt, muss ich die erste Pause mache. Obwohl ich so eine Sportskanone bin, macht mir das Mountainbiking ziemlich zu schaffen. Ich ziehe mein T-Shirt aus und fahre weiter. (Ist auch viel stilsicherer ohne T-Shirt zu fahren). Nach einer halben Stunde mache ich erneut Pause, freue mich darüber dass ich 2 Liter Wasser dabei habe und werde von einer Kinderfahrradtruppe überholt.
Die sind aber ganz schnell, denke ich und wische mir den Schweiß von der Stirn.Es geht weiter und ich erreiche ein Dorf. Ich biege rechts ab, um zum Garapaterro zu gelangen. Einen weit abgelegenen Strand, der sehr schön sein soll; auch zum Pause machen (und da soll es eine Lagune mit Flamingos geben, habe ich vorher mal gelesen). Ich habe schon lange aufgehört, die Hügel hochzufahren. Ich schiebe. Bergab ist alles gut. Als ich beim fünften oder sechsten Hochschieben bin, sehe ich ein Schild, das sagt, ich soll meine Geschwindigkeit reduzieren. Blöde Penner, grinse ich in meinen Schweißbart. Nach 15min frage ich eine ältere Frau, ob ich überhaupt auf dem passenden Weg in Richtung Strand bin. Sie sagt ja und noch irgendwas mit weit (Später beim Weiterkraxeln fällt mir auf, dass sie etwa „Der Weg ist aber noch sehr weit“ gesagt hat.) Ich erreiche ein Schild, das mir mitteilt, dass es noch 7,2km sind. Ach du meine Güte. Glücklicherweise geht der Großteil der restlichen Strecke bergab und ich rase förmlich dem Strand entgegen. Ich fange an die Landschaft zu genießen. Dies war mir vorher nicht möglich, da ich genug mit mir selbst zu tun hatte. Bananenstauden, Papaya „Palmen“ und komische Tiere kreuzen und begleiten meinen Weg.  Am Ziel treffe ich auf ein Pärchen (er: Schweiz; sie: Bayern), die auch mit dem Mountainbike hierhin gefahren sind. Ihr Fahrräder sehen irgendwie besser aus als meins. Dafür habt ihr aber bestimmt viel bezahlt?, frage ich. 8Dollar jeder. Ich sage nichts mehr. Der Strand ist wunderschön. Das Wasser warm und diesmal gehe ich mit Badehose schwimmen (Gestern hatte ich keine dabei). Das Wetter wird immer besser. Nur die Lagune mit den Flamingos wurde vor einem Jahre von einem Tornado  zerstört, sagt mir der Parkwärter. Egal! Trotzdem toll. Nach drei Stunden nehmen wir drei ein Taxi (Pickup, wie alle Taxis hier) zurück. Ich war schonlange nicht mehr so kaputt, mein Rücken tut weh, meine Handflächen sind wund und ich habe Sonnenbrand vom barbusigen Radeln (Radeln ist viel zu nett, für das was ich da gemacht habe. Passt irgendwie nicht.). Nun liege ich in der Hängematte und bin froh, dass ich wenigstens die 25km lange Hinfahrt zum Strand selber gefahren bin. 
Es ist abends. Ich treffe zwei Australier und zwei Deutsche aus Unterfranken. Alle sind aus meinem Hostel. Die beiden Australier sind interessant. Klaus (name geändert), mit ihm trinke ich Bier, ist viel in der Welt rumgekommen. Wenn ich mal nach Australien komme, soll ich ihn besuchen. Vielleicht tue ich das. Gute Nacht!

2 Kommentare:

  1. Das war ja mal wieder ein Erlebnis. Richtig so, mit dem Rad lernt man die Natur wahrhaftig kennen.

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  2. du sollst auch nicht so viel saufen und schlafen. dann kannst du auch besser rad fahren

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