Dienstag, 10. Januar 2012

Salkantay, der dritte Tag.

Lieber Klaus-Peter,

der dritte Tag beginnt ein wenig später. Der Koch-Assistent klopft um 6 Uhr an unser Zelt. Der Tee ist gut. Wir stehen auf und packen unsere Sachen. Ich wasche mich (Es gibt kaltes Wasser; aus einem Schlauch). Wir frühstücken. Es ist kurz vor 6.33Uhr. Henry erklärt uns  den Tagesablauf. Ich muss auf Toilette, will aber nicht, weil ekelig. Ich gehe trotzdem. Wir brechen auf. Heute werden wir nur vormittags laufen. Nachmittags werden wir einen Van zu unserer dritten Campingstelle nehmen. Der Weg ist nicht so anstrengend, wie gestern. Es ist hügelig. (13km Entfernung im Hügeligen reicht finde aus, ich auch aus). Sonnenschein und Regen wechseln sich regelmäßig ab (als wäre es abgesprochen und keiner von beiden den andern übervorteilen will).Wir machen Pause. Es ist 10.30, als wir einen fußballähnlichen Gegenstand in der Nähe einer Hütte im bergigen Nirgendwo finden. (wir finden ihn nicht nur, sondern spielen auch ein bisschen). Wir laufen weiter. Ich fange das Sinnieren an (liegt vielleicht am Sonnenschein): Wandern ist wie das richtig Leben: Es gibt Pausen, Etappenzielen und ein Endziel. Was das Endziel im richtigen Leben ist, weiß ich gerade nicht, habe aber auch nicht genügend Lust und Luft weiter darüber nachzudenken. Der Weg ist schön und abenteuerlich. Es recht jetzt gerade. Es ist kurz vor halb 12. Wir können auf diesem, dem unseren, Weg nicht weiterwandern. Steine versperren den Weg. Wir müssen eine Holzseilwinde über den Fluss nehmen, um auf der anderen Seit weiterzulaufen. (ca. 100m Entfernung, zwei Leute können gleichzeitig mitfahren) Ich sitze im „Vehikel“. Es wackelt sehr, ist nicht sehr sicher. Dennoch ist es großartig übers Tal hinweg zu „fahren“. Es dauert lange, bis alle drüben sind. Es geht weiter. 
Es ist 1.30Uhr. Wir erreichen unseren Essensplatz. Das Essen ist gut (unser Koch ist der Beste). Wir hören ua. DJ Bobo. Ich frage mich, was das soll und muss lachen. In der Zwischenzeit bemerke ich, dass fast unsere ganze Gruppe Drogen nimmt (Drogen nehmen hört sich irgendwie gefährlicher an, als Marihuana Rauchen). Nun sitzen wir alle im Van nach Santa Teresa, unserer Schlafstätte. Angekommen, bauen wir unsere Zelte auf und fahren direkt zu den „Hot Springs“ (eine Art Thermalbäder, aufgeheizt durch Vulkane). Es ist schön hier, schön warm und das erste Mal heißes Wasser seit knapp 4 Tagen. Es ist 6.32. Wir fahren zurück zum Camp. Wir essen, machen ein Lagerfeuer, trinken ein bisschen Alkoholisches („Pisco Sour“, peruanisches Nationalgetränk) und hören (und machen auch) keine typische Lagerfeuer Musik. (Unter anderem hören wir „Modern Talking“). Es ist Viertel nach zehn. Wir gehen in eine „Disco“. Es ist heiß, stickig und voll hier. Es läuft anstrengende Salsa-Musik. Ich habe nicht so viel Lust hier zu sein, aber ein 60jähriger Brasilianer (aus unserer Gruppe) verbessert meine Stimmung mit seinen Tanzeinlagen. Dennoch bin ich froh, als wir gegen Mitternacht unseren Campingplatz erreichen. Begleitet vom Lichte unzähliger Glühwürmchen finde ich den Weg zu unserem Zelt und freue mich schon auf den morgigen Tag.

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