Donnerstag, 12. Januar 2012

Das Ziel: Machu Picchu.

Lieber Klaus-Peter,

Es klopft an der Tür. Es ist 4Uhr. Wir lassen uns wecken, weil ja bekanntlich keiner eine Uhr oder ähnliches hat. In einer halben Stunde ist treffen. Heute ist der letzte Tag. Wir gehen endlich zu Machu Picchu. Natürlich sind wir zu spät. Genauso wie drei Brasilianer. Die andern sind schon gegangen. Egal, wir laufen los. Es ist dunkel und kalt. Glücklicherweise habe ich warme Sachen an und meine Regenjacke dabei (sie ist fast immer dabei). Der Weg zur Inka-Stätte ist schwieriger als ich gedacht habe. Es sind unzählige Treppen hier. Der Aufstieg ist hart, ich schwitze ohne Ende, es wird warm. Warum habe ich nur so dämlich warme Sachen an. Es ist 5:50Uhr, ich erreiche den Gipfel und treffe auf die anderen, die auf uns warten (Treffen ist 6:15, einige sind mit dem Bus hoch, weil anders zu anstregend). Wir betreten den Nationalpark. Ich „schmungele“ meinen Rucksack auf meinen Rücken hinein. Er beinhaltet Essen und Trinken; das darf man eigentlich nicht hier (tut aber jeder). Die ersten zwei Stunden führt uns Henry durch das Gebiet. Es ist nebelig, wolkig und kalt. Man kann nicht so richtig und viel sehen. Gerade erzählt Henry, dass hier vor knapp 550 Jahren mal 1200Menschen gelebt haben soll. Wo die wohl alle unter gekommen sind, frage ich mich. Es ist kurz vor neun. Henry verabschiedet sich. Wir geben ihm eTrinkgeld und verabreden uns alle  an einem geheimen Ort, um zu essen und zu trinken (viele aus unserer Gruppe auch um zu kiffen. Auch das Kiffen ist hier im Nationalpark Machu Picchu verboten.) 
Wir laufen rum. Einige besteigen den WaynaPicchu-Berg. Ich tue das nicht, weil ich eh schon ziemlich kaputt bin. (außerdem habe ich kein Ticket dafür). Es ist halb 11. Das Wetter wird besser. Wir laufen zu dem Punkt an dem das klassische Machu Picchu Bild entsteht. Wir warten eine Weile. Viele Leute warten mit uns. Die Sonne kommt. Ich mache ein Foto.  Ich mache sicherheitshalber noch ein Foto, denke ich. (Diesen Gedanken habe ich noch des öfteren, sodass 100 Fotos vom gleichen Punkt entstehen). Wir ruhen ein wenig und essen heimlich Kekse. Die Aussicht ist unbeschreiblich. Die Sonne scheint und ich merke, wie ich einen Sonnenbrand kriege. Wir schauen uns alles an; auch die Inka Brücke (ist aber nichts besonderes). Wir machen immer mehr Fotos. Es ist Viertel vor 1. Wir treffen uns am Ausgang mit den anderen, um gemeinsam hinunter zu kraxeln (und 8USD für die Busfahrt hinunter zu sparen). 
1h später sitzen wir nun total kaputt im Restaurant und essen Hamburger mit frittierten Kartoffel (es sind nicht wirklich Pommes Frites). Wir holen unserer Sachen aus dem Hostel und laufen zum Zug. Wir warten. Es ist 4 Uhr. Der Zug kommt und wir gehen hinein. (Es ist der beste Zug, in dem ich jemals saß.). Wir fahren los. (Es ist der langsamste Zug in dem  ich jemals saß) Die Fahrt ist schön; mit Panorama. Wir erreichen einen Ort, werden mit Namensschild abgeholt (Die Namen sind falsch geschrieben, ist aber vielleicht beabsichtigt; der Privatsphäre wegen). Wir fahren Van, erreichen Cusco und geben unsere geliehene Schlafsäcke zurück. Es ist halb 12. Ich sitze im Hostel und denke über die letzten 5 Tage nach. 64km „gewandert“ (zwischendurch  des öfteren gestorben), 12 verschiedene Mikroklimazonen bezwungen (was immer das heißen mag), hygienische Hindernisse überwunden und dennoch am Leben. Was ein Erlebnis, ich würde es jederzeit wieder tun.

2 Kommentare:

  1. Klaupe du geiler Typ. Ich will auch mal sowas machen. Das ist ja einfach eine Sache wovon man nur träumen kann...nimm alles mit was du kannst und genieße es :-)

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  2. Klaupe, du bist zubeneiden, sowas hätte ich auch gern in jungen Jahren gemacht-du weißt das ich mit Vorliebe Pfadfinder war und an vielen Zeltlagertn teilgenommen habe - aber so ein großes Ding. Klaupe ich bin so froh das du deinen Traum lebst. deine Ma

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