Lieber Klaus-Peter,
es ist 4:30 in der Früh. Wir erreichen Puno. Die Busfahrt war lang. Ich habe die richtige Liegeposition nicht finden können. Folglich habe ich sehr unregelmäßig geschlafen. Ich steige aus. Ich bin müde. Es ist kalt. Wir betreten das Busterminal. Ein Mann labert uns voll. Er bietet uns ein Hostel und den Besuch der „Floating Islands“ an. (Die „Schwimmenden Inseln“ sind berühmt für den Titikakasee. Ein indigenisches Volk namens Uros wohnt auf selbsthergestellten Inseln) Er telefoniert, wir bejahen und sitzen nun im Taxi Richtung Hostel. Eine Frau macht die Tür auf. Dies Nacht brauchen wir nicht bezahlen, können aber trotzdem auf unser Zimmer. Wir schlafen ein bisschen. Es ist 9 Uhr. Ein Taxi holt uns ab, um uns zu den „Floating Islands“ zu bringen. Nach ca. 3min sind wir am Hafen. Unser Boot ist klein und schön. Unseren englischsprachigen Guide verstehe ich besser wenn er Spanisch redet. Wir fahren los. Wir bekommen erklärt, was die Uros auf den Inseln so machen. Fast alles ist aus Schilf gemacht. Neben den Inseln auch die Boote und Häuser. Es gibt einen Kindergarten und 2 Grundschulen. Alles miten auf dem Titikakasee. Ich bin begeistert und frage mich sogleich, wie die Leute Geld verdienen (eine Antwort bekomme ich später). Wir legen an einer Insel an. Auf jeder Insel wohnt eine Familie. Wir setzen uns und unser Guide erzählt uns wie die Inseln gebaut werden (kurz: mit Schilf). Dann startet der touristische Teil der Fahrt. Wir sollen Sachen kaufen (Tücher oä) oder eine Fahrt mit dem „Mercedes Benz“ machen (ein Boot aus Schilf). Ich mache die Fahrt nicht mit, warte stattdessen auf der Insel. Wir fahren mit unserem Boot weiter, machen halt auf verschiedenen Inseln, wo es Restaurants, Bars und Verkaufsstände gibt. Mit der Antwort auf die Frage des Geldverdienens im Gepäck fahren wir wieder zurück zum Festland.
Es ist halb 1. Wir suchen einen günstigen Essenplatz, werden fündig und gehen wieder zurück zum Hostel, um zu ruhen. Ich ruhe nicht lange, weil ich ein wenig Puno angucken will. Die beiden anderen bleiben im Hostel, ich laufe los. Nach 3min des Gehens spricht mich ein Rikscha-Fahrer an, ob ich nicht irgendwohin fahren möchte. Ich verneine. Er fragt, woher ich komme, ich antworte: Deutschland. Er freut sich wie blöd und umarmt mich. Er ist sturzbetrunken; wäre bestimmt eine lustige Fahrt geworden, denke ich. Ich laufe weiter. Am Hafen sind viele kleine Boote. Ich sehe viele nicht fertig gebaute Häuser, schmutzige Straßen und ein festgebundenes auf dem bürgersteigliegendes Schwein. Es ist halb 6. Ich kehre zum Hostel zurück, wir trinken Café und laufen in die Stadt, weil da etwas aufgeführt wird. Wir essen Straßenessen, trinken ein Straßenbier und gucken ein bisschen das Schauspiel an, was die Peruaner hier auf dem „Plaza Grande“ so machen. Es ist halb 10. Ich liege im Bett und bin müde. Ich resümiere: Puno ist keine besondere schöne Stadt. Sie ist in Ordnung und versucht sich am Tourismus. Sie hat den Titikakasee und eine schlafendes Schwein, mehr aber auch nicht. Ich freue mich auf morgen früh, da geht es weiter nach Bolivien.

Das ist aber keine artgerechte Haltung, das arme Schwein.
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