Freitag, 27. Januar 2012

Die erste Nacht in Cocha!

Lieber Klaus-Peter,

Es ist Freitagmorgen. Mein zweiter Arbeitstag beginnt um 7 Uhr. Ich habe schlecht geschlafen und zerre mich in die Dusche. Hier ist es schön. Es ist warm. Ich putze die Zähne und laufe los, um eine Bäckerei zu finden. Verschiedene Bolivianer schicken mich in verschiedene Richtungen, als ich nach dem Weg frage. Nach einer Weile das Herumirrens, finde ich schließlich eine und kaufe ein paar Brötchen. Es ist halb 9. Ich halte ein Trufi-Taxi an und fahre Richtung Büro. Es ist kurz vor zehn  vor neun. Ich bin der zweite hier. Nur David ist schon da. Hier im neuen Büro (vielmehr ist es ein Haus) steht alles voll mit dem alten Krempel den wir hinüber getragen haben. Ich fange die verstaubten Tische zu entstauben und frage mich andauernd, warum die Menschen hier nicht vorher die alten Sachen aussortiert haben. Ich versuche meine Zeit bestmöglich zu nutzen und lese Sachen über Bolivien. Wir tragen alle Sachen, mitunter schwer, aus dem einen Raum in einen anderen. Der andere ist im Garten weiter hinten. Nun ist er voll. In Zukunft wird hier wohl keiner mehr hineinschauen. Hier ist nichts sehenswert, denke ich. Es ist zwanzig nach 12. Ich fahre Richtung Hostel, esse in der Stadt in meinem Stammlokal (es ist das zweite Mal in Folge, dass ich hier zu mittagesse. Ich finde es hat den Ausdruck verdient) und ruhe ein wenig. Ich bin müde und habe eigentlich kein Bock mehr zu arbeiten. Dennoch fahre ich zurück. Es ist halb 3. Die erste Stunde vertrödle ich. Wir schließen einige Computer an. Es ist halb 5. James und ich bauen einen Ofen hinten im Garten auf. (ein „Nachhaltiger Ofen“, macht wenig Qualm, verbraucht fast kein Holz und kann als Herd verwendet werden.) Es ist viertel nach fünf. Wir machen Pause, kochen Wasser auf und machen Humitas warm. Nach der Pause, bleibe ich noch 20 Minuten im „Büro“ und fahre um 18Uhr zum Hostel. Es ist warm. Ich kaufe Brötchen und laufe ein wenig durch die Gegend (unter anderem mache ich ein Foto von einem Weihnachtsmann). 
Es ist 21 Uhr. Ich treffe mich mit einem der Brasilianer (Harald, trinkt kein Alkohol, kein Bier, raucht nicht und nimmt auch keine anderen Drogen; Ich bin gespannt) von gestern auf ein Bier. Ich bestelle einen Liter bolivianisches Bier (aus Cochabamba). Harald bestell einen Liter Maracuja Saft. Wir reden über viele Sachen. Ich muss mich konzentrieren, damit ich Harald verstehen kann. Es ist halb 11. Miguel kommt vorbei (Ich habe Miguel bezüglich einer Unterkunft übers Internet angeschrieben. Er kommt aus Cochabamba). Er ist ein lustigaussehender, witziger, etwas kleinerer Kerl. Wir verlassen die Bar, um in eine andere zu gehen. Hier bestellt Miguel einen 1,34l Krug mit einem interessant schmeckenden Getränk drinnen. (Keiner weiß so genau, was es ist). Es ist Mitternacht. Wir wechseln den Ort. Das machen wir noch 2 oder 3 Mal am Abend. (Ich habe nicht genau mitgezählt. Entschuldige, Klaupe!). Es ist halb 6 morgens. Ich laufe mit einem komischen Typen (aus Norwegen) durch die Straßen hier. Er erzählt mir irgendwelche Frauengeschichte. Immer wieder nicke ich zustimmend und bedauere ihn innerlich. Ich bin betrunken. Keiner weiß wo wir sind. Wir nehmen ein Taxi und fahren Richtung Innenstadt. Weder der  Norweger noch ich haben noch Geld, um das Taxi zu bezahlen. Wir wollen mit einem Schlagring vom Norweger bezahlen (Er hat mir soeben erzählt, warum er einen bei sich trägt. Aber nachdem ich die Frage nach dem Grund gestellt hatte, wollte ich es schon gar nicht mehr wissen und habe nicht mehr zu gehört.) Der Taxifahrer schaut ein wenig überrascht (als würde das nicht jeden Tag passieren), überlegt, grinst und ist einverstanden. Es ist 6 Uhr in der Früh. Ich liege im Bett und bin total kaputt. Was für eine Nacht!

Donnerstag, 26. Januar 2012

Meiner neuer Job: Möbelpacker!

Lieber Klaus-Peter,

heute ist mein erster Arbeitstag. Es ist 7.45Uhr. Ich stehe auf. Geschlafen habe ich mittelmäßig, dafür ist die Dusche hier, die beste die ich je gesehen habe. (Sie hat einen großen Duschkopf und einen festen Strahl, verfeinert mit ausreichend heißem Wasser). Ich laufe los und frühstücke noch erst einmal gemütlich (8.30Uhr Beginn sei nur ein Richtwert wurde mir gestern von meinem Kollegen mitgeteilt.) Es ist viertel vor neun. Ich gehe los ,setze mich in ein Taxi und bezahle 1USD. Nach 10min Fahrt bin ich da. Ich stehe vor dem alten Büro (seit einer knappen Woche ist das Team dabei umzuziehen in ein neues Büro). Es sieht chaotisch aus. Überall stehen Sachen rum. Ein nettdreinschauender Mann öffnet mir dir Tür. James (Name geändert) kommt aus Bolivien und arbeitet für eine Schwestergesellschaft, die „Sonnen-Öfen“ herstellt. Ihn begeleitet eine süßer stinkender Hund. (Die Organisation für die ich arbeite schreibt sich „Nachhaltige/Alternative Energien“ auf die Fahne. Es werden Öfen hergestellt und vertrieben, die ausschließlich mit Sonnenlicht funktionieren (für die armen Menschen auf dem Land) Was meine Rolle genau dabei sein wird, weiß ich noch nicht.) Ich schaue mir alles an. Viele Sachen sind zu gestaubt. Gerade sind Hans (England) und Franz (USA) gekommen. Auch sie sind zwei Freiwillige hier. Sie führen mich ein wenig rum. Es ist kurz nach 10. Dave kommt. Er ist quasi der Chef hier und kommt aus den USA. Wir fangen an umzuräumen und zwei alte Autos mit genauso alten Sachen vollzupacken (Abgesehen von den Schreibtischen, frage ich mich bei sehr vielen Sachen, warum die nicht einfach weggeworfen werden). Die erste Ladung ist bereit. Wir fahren zum neuen Büro, was ein ganzes Haus ist. Es ist schöner hier: Heller, größer, neuer und mehr Klos. Auch hier gibt es einen süßen, stinkenden Hund. Wir fahren zurück und packen weiter. Wir packen alles in den Van: Eine vergammelte alte riechende Matratze, zwei leere Kisten mit Glasflaschen, einen Mülleimer (mit meiner Meinung nach, Müll drin) und einen leeren Karton. Alles wird mit ins neue Haus genommen. 

Es ist 12 Uhr. Der Beginn der Mittagspause. Sie dauert 2 Stunden, wurde mir soeben gesagt. Wunderbar, denke ich und sitze im Taxi gen Innenstadt. Ich gehe in mein vergammeltes Hostel, packe meine Sachen zusammen, gehe in ein neues günstigeres und besseres Hostel und bereite mich in meinem neuen Zimmer erst einmal aus (Ich habe Internet und drei Betten. Es lebe der Überfluss.) Ich esse ein günstiges Mitagessen (mit Nachtisch). Es schmeckt herrlich. Es ist 14 Uhr. Ich fahre zurück zum Büro und wir packen zuende. Gegen halb 6 abends sitzen wir nun hier alle ziemlich erschöpft in der neuen alten Sofaecke im neuen Gebäude. Ich bin müde. Es ist 19Uhr, ich habe einen Wohnungsbesichtungstermin mit Juan Carlos in der Nähe eines Supermarktes. Mit einer kleine Verspätung von nur 45min kommt er. Die Wohnung ist schön (2 Personen) und groß. (leider kein Internet). Ich fahre zu meinem Hostel und ruhe genau 16min, als mein zweiter Termin wartet. Es ist 22Uhr. Ein Brasilianer zeigt mir seine Wohnung ein wenig außerhalb. Das Haus ist groß und ich hätte ein (unmöbilieres) Zimmer. (Finde ich nich schlimm, denn mir reicht eine Matratze). Das Problem wären meine zukünftige Mitbewohner. (3 Brasilianer, Medizinstudenten; nicht wertend). Auf die Frage, was sie in ihrer Freizeit machen, weiss der Brasilianer keine Antwort und antwortet mit „Lernen“. Auf die Frage, was sie am Wochenende machen, antwortet er mit „Im Haus sein, außer manchmal raus fürs Mittagessen“. Na toll, hier will ich nicht wohnen, denke ich. Der Brasilianer merkt meine Abneigung nicht so wirklich und notiert sich sofort meinen Facebook-Namen. Ich fahre zurück: Das erste Mal mit einem „Trufi“ alleine (lustige kleine Vans, die hier als „Busse“ agieren. Man kann zu und aussteigen immer und überall). Es ist 22.30Uhr. Ich sitze in meinem Hostel und lasse den Tag Revue passieren. Vielleicht sollte ich einfach für immer in diesem Hostel bleiben, denke ich und schlafe gemütlich auf einem meiner drei Betten ein.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Hallo du tolles regnerisches Cochabamba!

Lieber Klaus-Peter,

ich werde wach. Es ist 1Uhr in der Früh. Es ist Mittwoch der 25. Januar und ich sitze im Bus von La Paz  nach Cochabamba, meiner neuen Heimat für die nächste Zeit (liegt in der Mitte von Bolivien. Es soll da schön und warm sein). Es ist sau kalt hier. Ich friere. Meine Regenjacke ersetzt nur bedingt eine wollige Wolldecke. Ich packe meinen Plastik-Poncho aus und wickele meine Beine damit ein. Sieht kacke aus, aber es ist warm. Ich schlafe wieder ein. Es ist 6 Uhr in der Früh. Ich stehe am Busterminal in Cochabamba. Es weht ein laues Lüftchen. Glücklicherweise habe ich gestern Abend noch ein Hostel gebucht. Ich habe eine Adresse und laufe los. 10min später: Ich stehe vor verschlossener Tür. Ich laufe Richtung Innenstadt und will mir ein anderes Hostel suchen. Es regnet. Ich habe meine Regenjacke an. Ich irre durch die Gegend. Alle Hostels/Hotels, die ich finde sind entweder voll oder zu teuer. Es ist 7 Uhr. Ich laufe zurück zu meinem reservierten Hostel (es liegt ein wenig außerhalb) Soeben hat mir der Receptions-Mensch gesagt, dass keine Reservierung unter meinem Namen vorliegt. Perfekt, denke ich, dafür bin ich total übermüdet und mein Rücken fängt an zu schmerzen, denn mein Rucksack wird leider nicht leichter.  Ich laufe erneut Richtung Innenstadt und finde ein Hostel, das mein Reiseführer empfiehlt. Es ist billig. In beiderlei Hinsicht: Günstig und billig. Ich habe ein Zimmer für mich alleine und muss mir das „Bad“ mit allen teilen. Egal, denke ich und bereite mich im Zimmer aus. Es gibt sogar einen Schrank hier. Es ist 9Uhr. Ich erhole mich von den nächtlichen Reisestrapazen. Eine halbe Stunde später, habe ich genug vom Erholen. Ich ziehe meine Regenjacke an, mache mich auf die Suche nach Frühstück und Internet. Es regnet immer noch. Dennoch finde ich beides. Trotz Regens und Wolken beschließe ich mir Cochabamba mal genauer anzugucken. Es ist wunderbar hier. Es erinnert mich an Miami und an Quito (eine wunderbare Mischung, sage ich dir). Es ist 12.30. Ich esse zu Mittag in einem schnellen amerikanischen Feinschmecker-Restaurant (Genauso, wie an meinem zweiten Tag in Quito, denke ich und muss lachen). 
Ich laufe weiter. Entlang an einem Fluss (er ist ein wenig dreckig) und Alleen. Ich sehe eine riesige Ananas und schöne Gebäude. Es ist 18Uhr. Ich ruhe ein wenig in meiner Kammer (Der Ausdruck Kammer trifft es ganz gut). Zwei Stunden später: Nun sitze ich in meinem Stamm-Internet Cafe und trinke Bier. Gleich treffe ich mich mit einem Praktikanten, der schon seit 3 Wochen das macht, was ich ab morgen machen werde. Mal schauen, was er so sagt. Ich hoffe mal, nur Gutes. Aber die Tätigkeit muss schon wirklich blöd sein, damit sie meine Zeit hier in Cochabamba vermiesen könnte.

Montag, 23. Januar 2012

Die Todesstraße: Hilfe!

Lieber Klaus-Peter,

Es ist Montagmorgen 7Uhr. Hier ist heute Feiertag. Für mich auch, denn heute ist „Death Road“-Tag („Todesstraße“: 63km mit dem Mountainbike bergab fahren/von 4700m auf 1200m). Ich stehe auf, bin ein bisschen nervös (Ich habe mich gestern Nacht noch über jene Strecke informiert) und gehe duschen. Die Dusche ist kalt. Auf das Frühstück warte ich lange. Daher beeile ich mich. Es ist kurz nach 8 Uhr. Ich stehe bei uns im Hostel an der Reception und warte, dass ich abgeholt werde. Mir ist warm, weil ich warme Sachen anhabe. (eine Badehose habe ich auch dabei. Man soll am Ende der Fahrt, im Tal, eine Runde schwimmen können) Wir fahren los. Mit mir 2 Finnen, 3 Brasilianer und 3 Isländer. Wir fahren ca 56min in einem alten Van bergauf. Er muss sehr kämpfen. Wir kommen an. Es ist 9.15Uhr und wir stehen auf 4700m Höhe. Es ist dunkel und kalt hier, es schneit/regnet und überall liegt Schnee. Wir bekommen unsere Ausrüstung: Mountainbike, Schoner, Regenhose, Weste und Helm). Die Fahrräder sind professionell und extra für bergab Fahrten. Ich bekomme das größte Mountainbike (liegt wahrscheinlich an der Größe). Es ist 9.45Uhr. Unsere Führer erklären uns das Fahrrad und wie wir fahren sollen. Die erste Strecke sei asphaltiert, schnell und einfach. Die zweite wird Schotter und schwer. (Die eigentliche Death Road) Ich höre nicht mehr zu. Ich will unbedingt starten. 12min später: wir fahren los. Es ist sau kalt (trotz warmer Sachen), nass und dreckig. Nach 4min machen wir eine Pause. Die Gesichter aller sehen erfroren und dreckig aus. Ich finde es gut. Hätte gar nicht gedacht, dass man so schnell wird mit einem Mountainbike. Wir fahren weiter. Um 11Uhr erreichen wir den ersten Check-Punkt. Das Ende des Asphalts und der Anfang des Schotters. Das Wetter ist gut. Wir essen eine Kleinigkeit und müssen ein Eintrittsgeld für die Weiterfahrt bezahlen. Ich frage einen unseren Führer, wie schnell wir so ungefähr waren. Er antwortet mit: 65km/h. Ich kann es fast nicht glauben, bin dennoch begeistert. Wir fahren weiter. Diesmal in unserem alten Van. Die Fahrräder auf dem Dach. (Die nächsten 8km gehen bergauf. Das möchte der Tourist nicht.) Wir erreichen den Startpunkt. Es geht los. Bergab auf Schotter  ist ungefähr 4 mal schwerer als bergab auf Asphalt. Man wird nicht so schnell (man ist noch schnell), aber dafür sind überall Steine und Unebenheiten. Wir fahren weiter. Zwischendurch baue ich an 3 Stellen fast einen Unfall: Ich fahre fast in einen Graben, fast gegen einen Baum und fast  falle ich von einer Klippe. Der letzte Beinah-Crash lässt mich daran erinnern, dass es hier nicht irgendeine Straße ist, sondern die gefährlichste der Welt (auch wenn ich dachte, dass sei mehr so ein Touristen-Ding). Von nun an fahre ich vorsichtiger und bremse häufiger. 
Es ist 14.15. Nach einigen Pausen, unzähligen Fotos und Hitzeattacken später erreichen wir das Ende unseres Trips. Wir befinden uns auf 1200m Höhe. Ich bin am schwitzen und total im Eimer. Wir setzen uns in den Van, fahren zu einem nahgelegenen Hotel und essen zu Mittag. Der Swimming-Pool hier ist gut. (Vielleicht ein wenig viel Chlor oä, aber dafür riecht er nicht streng.) Wir ruhen ein wenig und fahren nun wieder zurück nach La Paz. Die beiden Finnen trinken Rum-Cola aus einer fertig abgefüllten Plastikflasche mit nackten Frauen drauf. Hier gibt’s Sachen, denke ich und versuche zu schlafen. Klappt aber nicht, denn die Musik und Ron, einer der beiden Finnen und ein wenig beschränkt sind zu laut. Es ist 19.30Uhr. Wir erreichen unser Hostel. Ich bekomme ein (Überlebens-) T-Shirt und eine Foto-CD. Ich gehe duschen und ins Bett. Was ein Tag, denke ich.  Es war anstrengender als angenommen. Nun bin ich froh, dass ich noch lebe. Aber das bestätigt mir ja mein neues T-Shirt.

Sonntag, 22. Januar 2012

Von dicken kämpfenden Frauen.

Lieber Klaus-Peter,

es ist Sonntag der 22.1.2012. Es ist 8.23Uhr als ich schreckhaft wach werde. Eine riesige Parade marschiert direkt an unserem Hostel vorbei. Die Musik ist laut. Ich lege mich wieder hin und höre Musik bis halb 10. Ich will duschen. Nun stehe ich hier im Duschraum. Die Duschen sind kalt. Ich will nicht mehr duschen. (so nötig habe ich die Dusche dann doch nicht). Ich frühstücke Brot und Tee. Ich lese solange bis Jayne und Lucy fertig sind. Es ist 12.30Uhr. Wir wollen ins Musikinstrumente-Museum (Man kann da alte bolivianische Instrumente selber spielen, habe ich gehört). Vorher essen wir Hähnchen und Nudeln (das beste Hähnchen, was ich bisher hier hatte). Wir gehen ins Museum. Es ist interessant. Man kann viele Instrumente aus Bolivien und Südamerika angucken und einige selber spielen. Nach ca. eineinhalb Stunden gehen wir wieder raus, machen einen kurzen Abstecher zum Hostel (wir müssen unser Zimmer wechseln) und sind nun in der Altstadt. Lucy und Jayne kaufen Tickets zu den „Salt Flats“. Der Drei-Tagestrip ist teuer. Mal schauen, wie ich das machen werde, denke ich (Ich buche nichts, weil ich Dienstagnacht nach Cochabamba fahre, um dort zu volontieren). Wir laufen zum Busterminal. Ich möchte ein Ticket für Dienstag kaufen. Mir wird gesagt, dass es erst am Dienstag möglich ist. Wir gehen zurück zum Hostel. Es ist kurz vor vier. Um vier fahren wir zum „Cholita Wrestling“. (Dafür ist La Paz berühmt: Alte traditionell aussehende dicke Frauen verprügeln sich und andere im Ring). Wir fahren los. Die Fahrt dauert nicht lange, aber der Weg ist schön. Wir machen eine kurze Pause, um ein Panorama Bild von La Paz zu machen.
Ca. 19min später. Wir kommen an. Es sind viele Menschen hier. Die Show beginnt. So ähnlich habe ich mir das vorgestellt. Verrückte, kämpfende Menschen im Ring und ein total durchgeknalltes Publikum. Meine persönliche Helden sind nicht die lustig gekleideten Wrestler und auch die nicht die traditionell gekleideten kämpfenden dicken Bolivianerinnen. Vielmehr begeistert mich ein Tourist, der auf der anderen Seite des Rings sitzt. (US-Amerikaner oä).  Er schmeißt ohne Ende Popcorn auf die kämpfenden Menschen, die ihm nicht gefallen. Wenn seine Popcorn Türe leer ist, kauft er sich eine neue und wirft wieder. (Das Popcorn- und andere Gegenstände-Werfen machen hier viele Zuschauen. Aber keiner macht es so leidenschaftlich, wie mein unbekannter Freund). Wir fahren wieder zurück. Ich sitze im Bus. Was ein verrücktes Erlebnis, dennoch haben die zwei Stunden gereicht, denke ich. Wir essen Straßenhamburger und laufen zurück zum Hostel. Es ist 21Uhr. Nun bin ich froh, dass ich hier bei uns im Hostel in barnähe ruhen kann. Morgen auf dem Programm steht die „Death Road“, die gefährlichste Straße der Welt. Ich bin gespannt.

Freitag, 20. Januar 2012

Die Nacht macht den Tag.

Lieber Klaus-Peter,

ich werde wach. Es ist spät: 10Uhr. Ich hole mir einen Tee. Das  Frühstück hier ist nicht gut. Wir gammeln ein wenig rum. Es ist 12.15Uhr. Wir melden uns in diesem Hostel ab und sind nun auf dem Weg zu einem anderen Hostel. Es ist der Nähe, günstiger und vielleicht nicht so laut. 3min später: Es ist riecht überall nach Farbe, es gibt weniger Duschen und Toiletten als beim voherigen, aber es ist gemütlich und günstig. Wir buchen 2 Nächte. Es ist 13.30Uhr. Wir laufen in die Stadt und finden eine günstige Mittagsessenstelle. Gerade kam die Suppe. Sie erinnert mich an deutsche Hühnersuppe, nur mit allem möglichen Inhalt. Eigentlich zählt sie schon als komplette Mahlzeit. Die Hauptspeise ist Nudeln mit Fleisch (scharf und fettig). Wir beenden das Essen und bezahlen (1,60USD). Wir schauen uns La Paz an, gehen in das touristische Viertel und vergleichen Tour-Preise. (Man kann hier sehr viele Touren machen. In unsere engere Auswahl kommen die „Salt Flats“ und die „Death Road“. Letztere soll die gefährlichste Straße der Welt sein. Man führe sie mit dem Mountainbike hinunter). Wir kaufen und beschließen erst mal nichts. Mal schauen, worauf ich Lust habe. (Der Ausdruck „Mal schauen“ könnte auch aus dem südamerikanischen Raum kommen). Es ist halb 6. Wir stehen an einem Straßenhamburger-Stand. Ich esse einen Hamburger für ganz wenig Geld. (Meinem Bauch soll es wohl schon wieder besser gehen. Der soll sich nicht so anstellen, der alte Lump). Wir gehen zurück zum Hostel und ruhen ein wenig. Es ist 21Uhr. Wir gehen in die „Bar“. (sie ist in der 2. Etage). Ich esse einen teuren Hamburger, der ähnlich schmeckt wie der, den ich vor 3,5h gegessen habe. Wir spielen Spiele, trinken billigen Alkohol und lernen ein Pärchen aus München kennen. (Sie sind nett und schon ein wenig länger hier). Wir haben viel Spaß und die Musik ist gut. Es ist 23 Uhr. Auf einmal kommt die Besitzerin dieses Hostels zu uns (sie ist eine bolivianische Engländerin). Mit ihr, ihre beiden Freundinnen (Sie sind alle alt und nicht mehr gutaussehend. Sie denken aber sie seien gar nicht alt und sehr gutaussehend). Sie sagt „Hallo“ und erzählt uns direkt, dass ihr damals in England das Kind weggenommen wurde. Hm, denke ich zynisch und beende meine Gedanken nicht. Es ist 0Uhr. Wir gehen in eine „Disco“. Sie ist genau 15 Treppenstufen unter unserem Hostel. Wir gehen hinein. Es spielt eine bolivianische Liveband. Keine 1,3min später, labert uns ein betrunkener Bolivianer voll und schenkt uns Bier ein. Ich verstehe ihn nicht. Wir tanzen. Nach und nach kommen immer mehr Bolivianer und wollen mit uns trinken (das Trinken ist hier sowas wie ein Hobby.) Ich merke schnell, dass wenn man anstoßt das Glas in einem Zug leeren muss. Die Leute werden immer lustiger. Drei verschiedene Bolivianer wollen mir gelichzeitig drei verschiedene Tänze zeigen. Ich muss lachen. Es ist halb 4 in der Früh. Wir laufen die 15 Treppenstufen hinauf, setzen uns ein wenig im Aufenthaltsraum des Hostels hin und reden mit 2 Argentiniern, die im Fernsehraum schlafen, weil kein Platz mehr im Hostel ist. Nun ist es 4Uhr. Ich liege im Bett und höre Musik. Was ein Abend, Bolivianer sind echt schon lustige Menschen, denke ich und schlafe schmunzelnd ein.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Der erste Tag in La Paz.

Lieber Klaus-Peter,

ich werde wach. Es ist 8:30Uhr. Ich habe scheiße geschlafen. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob es zu warm oder zu kalt ist. Ich gehe duschen. Es gibt nicht wirklich warmes Wasser. Dennoch genieße ich das kalte Nass. Jayne und Lucy liegen noch im Bett. Ich beschließe alleine Frühstücken zu gehen. (Eigentlich ist das hier gar kein Frühstück; sondern lediglich Brot und Tee). Ich lege mich in eine der beiden Hängematten, lese ein wenig und telefoniere mit Hilfe des Internets. Es ist 12 Uhr. Die beiden anderen haben es tatsächlich geschafft aufzustehen (sie können sehr langsam sein). Wir laufen los, um La Paz ein wenig zu erkunden. Ich kaufe eine Uhr für umgerechnet weniger als 4USD. Die Sonne scheint und es ist warm. Bei Treppenstufen, die die Anzahl von 3 überschreiten, komme ich ins Schwitzen und muss viel und laut atmen (liegt wohl an der Höhe). Wir laufen Richtung Park, sehen dass es eigentlich gar kein Park ist und gehen zurück zur „Altstadt“. (Ich bezeichne diese Gebiet, liegt in der Nähe unseres Hostels, nun einfach mal als Altstadt. Es gibt viele alte Menschen mit Verkaufsständen und die Gebäude sind auch nicht viel jünger (oder fertig gebaut).) Es ist 14Uhr. Jayne geht es nicht so gut. Sie hat ähnlich Probleme, wie ich gestern. (Kann an der Höhe liegen) Wir essen in einem teuren Restaurant/Cafe und ruhen ein wenig. Wir schauen uns weiter um. Überall kleine Stände und Menschen. Wir gehen zurück zum Hostel und trinken Tee mit Coca-Blätter (gegen Höhen-Beschwerden). Es ist 18.30Uhr. Wir laufen zurück Richtung Altstadt und essen in einem besseren lokalem Lokal zu Abend. Nachdem wir erneut durch die Straßen der Stadt geschlendert sind, sitzen wir nun im Aufenthaltsraum unseres Hostels. Es ist halb 10 abends. Ein Engländer, Bobbie (Name geändert, aber seine Eltern hätten ihn eigentlich Bobbie taufen sollen), erzählt mir gerade, dass er den ganzen Tag geschlafen hat, weil er die ganze Nacht gefeiert hat. Nun sei er aber wieder fit. Auf die Frage, wie lange er schon hier ist, weiß er keine richtige Antwort. Er ist unruhig und sehr hibbelig. Armer Junge, zu viel Alkohol und Cocaine an einem Stück können einen Menschen echt kaputt machen, denke ich. Egal, nun spielen wir Karten und trinken Caipirinhas für weniger als 1,50Usd. Die Musik ist sehr gut. Nicht zu vergleichen mit gestrigem Techno-Geschrammel. Es ist 00.15Uhr. Ich liege im Bett und überlege nun länger in La Paz zu bleiben. Wir werden sehen.

Willkommen du höchste Stadt!

Lieber Klaus-Peter,

Es ist der 18. Januar.2012. Es ist 8:24Uhr. Ich stehe auf. Der letzte (Vormit-)Tag in Copacabana. Heute um 13.30Uhr fahren wir nach La Paz (Hauptstadt Boliviens). Ich esse zwei Frühstücke, weil die beiden Mädchen noch liegen bleiben wollen. Es ist 11Uhr. Wir packen unsere Sachen und lagern sie in einem Lagerraum. Wir frühstücken. Auch ich esse erneut. Wir laufen ein letztes Mal durch die Stadt. Es ist 13.30Uhr, wir sitzen im Bus. Er ist nicht besonders bequem, aber die Fahrt dauert auch nur 3,5 Stunden. Ich kann nicht wirklich schlafen, weil es sehr ruckelt. Nach einer kurzen Weile des Dösens, weckt mich Busfahrer-Gehilfe: Wir müssen den Titikakasee überqueren. Alle scheinen ein wenig überrascht. Wir steigen aus, nehmen unsere Sache, bezahlen wenig Geld fürs Überqueren und warten auf der anderen Seite des Sees auf unseren Bus, der auf einer Plattform dahin paddelt. Wir steigen wieder ein. Es ist kurz vor vier Uhr nachmittags. Wir erreichen La Paz. Das Atmen fällt mir schwerer als sonst (liegt wohl an der Höhe hier). Wir finden recht schnell das Hostel was wir für gut empfunden haben. Der Eingang ist anders. Es sieht nicht nach Hostel aus. Wir warten ein wenig und bekommen schließlich ein 3er Zimmer (Der Rezeptions-Mensch scheint ein wenig überfordert, egal dafür ist er lustig). Das Hostel ist schön. Es hat einen Garten , eine Ausblick und einen riesigen Aufenthaltsraum mit Billiard und Bar. Es gibt keine privaten Bäder, sondern einen Duschraum und einen Toilettenraum. (Die Sanitäreneinrichtungen erinnern mich an Jugendherbergen. Es gibt 5 Duschen und 5 Toiletten für insgesamt 387 Gäste (Zahl wurde von mir geschätzt)). Es ist 19Uhr. Mir geht es nicht so gut. Ich habe Bauchschmerzen (liegt wahrscheinlich an der Höhe oder aber an den ganzen Keksen die ich den letzten 5 Tage gegessen habe. Ich habe sehr viele gegessen.) Wir gehen ein wenig raus. Die Mädchen essen Pizza. Ich atme esse nichts. Zurück im Hostel gehe ich an die Bar und bestelle einen Tee. Es dauert sehr lange. Ich trinke meinen Tee, gehe in unser Zimmer und suche den Toilettenraum auf. Ein Schild sagt, man dürfe maximal 7min duschen. Ich schmunzele. Ich betrete den Raum und höre Kotzgeräusche. Ich muss lachen. Der arme Typ, denke ich. Jene Geräusche verbessern mein Wohlbefinden jedoch nicht besonders. Es ist 22.30Uhr. Ich liege nun im Bett. Es schallt laute Techno-Musik aus dem Bar-Raum. Vielleicht hätten wir uns doch ein anderes Hostel aussuchen sollen.
                                   

Dienstag, 17. Januar 2012

Sonne, die - Geburtsort: Titikakasee

Lieber Klaus-Peter,


Ich stehe auf. Es ist 6.30Uhr. Heute steht die Sonnen-Insel auf dem Plan („Isla del Sol“ – Geburtsstätte der Incas - 15. Jhd - Außerdem Geburtsstätte der Sonne (laut Incas). Heute leben da ca. 800 Menschen). Ich gehe duschen, versuche mich in ein fremdes Internet einzuhacken (unser Hotel hat keins, das Nachbarhotel schon. „Hacken“ klingt irgendwie cool; genaugenommen habe ich aber den Schlüssel, da ich gestern ins Nachbarhotel gegangen bin und dort geguckt habe). Es funktioniert nicht. Es ist 7.19Uhr. Das Frühstück hat zwei Seite: Eine brotige und eine fruchtige. (Das Brot ist alt und schmeckt daher nicht, dafür gibt es frischen Fruchtsaft und eine kleine Früchtschale.) Wir laufen zum Pier. Unser Boot ist klein. Genauso wie unsere Stühle auf denen wir sitzen. Sie sind in sechser Reihen angeordnet. Die Fahrt dauert 2,5 Stunden. Ich will schlafen, kann aber nicht. Wir kommen gegen halb 11 an. Wir befinden uns im Norden der Sonnen-Insel. Es gibt keine Karten, dafür Führer, die man bezahlen darf. Wir finden ein argentinisches Pärchen, die mit wollen. Ich verhandele mit dem Führer über den Preis. Ich bekomme meinen und wir laufen los. Die Insel ist großartig. Es gibt schöne Wege, alte Gemäuer viele verschiedene Tiere und wunderbare Landschaften. Wir laufen rum. Es ist hügelig hier und nun 12 Uhr. Wir halten an einem großen Stein. Unser Führer erzählt gerade, dass der Stein einen Puma symbolisiert (Pumas wurden verehrt, weil sie so tolle Tiere sind). Er erklärt uns des Pumas Gesicht. Ich kann nichts sehen. Wir laufen zum Stein, stellen uns davor, fassen ihn mit beiden Händen an und schweigen. Es geht weiter. Wir erreichen eine Süßwasser-Quelle. Unserer Führer zeigt uns ein altes Ritual. (Es ähnelt dem Gesichtwaschen). Hier endet unserer Tour. Es ist halb 1, wir bezahlen und laufen zurück zum Pier. 
                                     
Ich habe Hunger und kaufe zwei überteuerte Empanadas (umgerechnet für 0,7Cents-für beide). Wir legen ab und fahren Richtung Süden der Insel. Eine Stunde später: Hier gibt es nicht so viel zu sehen. Ich bin müde, dennoch laufe ich eine lange, steile Treppe hoch (Lucy und Jayne bleiben auf dem Rasen liegen. Die Sonne scheint, wie den ganzen Tag schon.). Nun weiß ich nicht mehr, wo der offizielle Wanderweg ist. Ich befinde mich nun oben auf dem Berg auf einem Privatgrundstück. Gerade kommt ein Mann an und fragt mich, was ich hier mache. Ich weiß keine Antwort und gehe einfach wieder. Es ist 15.30Uhr. Ich stehe am Pier. Eigentlich soll unser Boot hier nun ablegen, geht aber nicht weil die Wellen zu hoch sind. Wir müssen zu einem anderen laufen. Wir brauchen lange. Die Sonne scheint und es ist bergig. Nun sitze ich im Boot und freue mich, dass ich zweit Stühle besetzen darf. Bequem ist es dennoch nicht. Wir erreichen Copacabana. Es ist 18Uhr, wir essen günstig zu Abend (gut) und laufen zum Hostel. Was der Abend noch bringt, weiß ich gerade nicht. Aber egal was noch passiert, der Tag war schön.

Montag, 16. Januar 2012

Hallo Bolivien.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist 6 Uhr morgens. Mein Handy geht und ich werde wach. Ich gehe duschen, lese und warte auf die beiden anderen beiden Mädchen. Es ist 7 Uhr. Wir stehen am Busterminal. Es gibt Probleme mit unserem Ticket nach Copacabana, Bolivien (eigentlich ist das gar kein Ticket, wurde uns soeben gesagt). Sie fragen nach dem Mann, der es uns verkauft hat. Ich antworte, dass der Typ hier irgendwo rumrennen müsste, weil das sein Beruf ist (Touristen abfangen und Leute voll labern). Glücklicherweise kommt er gerade an, hat unsere Tickets in der Hand und führt uns zur richtigen Haltestelle. Der Bus ist gut. Er hat 2 Etagen. Wir sitzen oben. (unten sitzen die besseren Menschen, die sich einen größeren Sitz leisten können). Wir fahren los. Die Fahrt soll ungefähr 3,5h dauern. Ich kann nicht wirklich schlafen, weil ich zu aufgeregt bin. Bolivien soll schön sein. Es ist 10.15Uhr. Wir halten an der peruanisch-bolivischen Grenze. Ich absolviere den Behörden-Migrations-Krimskrams, bekomme willkürlich irgendwelche Stempel irgendwo hingeknallt und gehe wieder zurück in den Bus. 10 Minuten später erreichen wir Copacabana. (Die erste wirkliche Stadt in Bolivien und direkt am Titikakaseee). Wir finden ein Hotel für umgerechnet sehr wenig Geld; Frühstück inklusive (Bolivien ist günstig. Das ärmste Land Südamerikas und gleichzeitig das reichste an Rohstoffen, welch traurige Ironie.) Wir lagern unsere Sachen und essen zu Mittag. Es ist 14 Uhr. Wir laufen rum und kaufen Boottickets für morgen (Morgen wollen wir die „Isla del Sol“ besuchen, eine berühmte Insel hier) Wir gehen zurück zum Hotel und ruhen ein bisschen. Nach einer Stunde habe ich keine Lust mehr. Lucy und Jayne schlafen noch. Ich gehe raus, um Copacabana anzugucken. Die Sonne scheint, es ist warm und ich trage meine Sonnenbrille. (Im Schatten ist es sau kalt, genauso wie nachts: da soll es hier auch kalt sein). Copaaabana ist schön. Nach einer Weile des Anschauens, mache ich eine Pause in einem Cafe direkt am Hafen.  Ich trinke einen sehr schlechten Kaffee mit Milch und lese ein wenig. Es ist 18Uhr. Ich möchte auf einen der beiden Berge steigen, von denen Copacabana umgeben ist (es liegt in einem Tal). Ich gehe zurück zum Hotel, überrede die beiden Mädchen mitzukommen, warte 15min und wir gehen los. Der Weg ist anstrengend, dafür schön und nicht so lang. Schön, obwohl hier viel Müll rumliegt. Es gibt fast keine Mülleimer. Oben angekommen entdecke ich einen Mülleimer. Wir genießen eine wunderbare Aussicht auf Copacabana und den Titikakasee und warten bis die Sonne endlich untergangen ist. Es ist 19.30Uhr. Nun ist es kalt. Ich sehe wie eine Frau einen Müllsack vom Hügel wirft. Ich frage Warum, bekomme keine Antwort und wundere mich von nun an nicht mehr, warum hier so viel Müll rumliegt. Wir gehen zurück, essen zu Abend und erreichen das Hotel gegen 20.30Uhr. Ich freue mich auf eine gute Zeit in Bolivien.

Sonntag, 15. Januar 2012

Das Schwein vom Titikakasee.

Lieber Klaus-Peter,

es ist 4:30 in der Früh. Wir erreichen Puno. Die Busfahrt war lang. Ich habe die richtige Liegeposition nicht finden können. Folglich habe ich sehr unregelmäßig geschlafen. Ich steige aus. Ich bin müde. Es ist kalt. Wir betreten das Busterminal. Ein Mann labert uns voll. Er bietet uns ein Hostel und den Besuch der „Floating Islands“ an. (Die „Schwimmenden Inseln“ sind berühmt für den Titikakasee. Ein indigenisches Volk namens Uros wohnt auf selbsthergestellten Inseln) Er telefoniert, wir bejahen und sitzen nun im Taxi Richtung Hostel. Eine Frau macht die Tür auf. Dies Nacht brauchen wir nicht bezahlen, können aber trotzdem auf unser Zimmer. Wir schlafen ein bisschen. Es ist 9 Uhr. Ein Taxi holt uns ab, um uns zu den „Floating Islands“ zu bringen. Nach ca. 3min sind wir am Hafen. Unser Boot ist klein und schön. Unseren englischsprachigen Guide verstehe ich besser wenn er Spanisch redet. Wir fahren los. Wir bekommen erklärt, was die Uros auf den Inseln so machen. Fast alles ist aus Schilf gemacht. Neben den Inseln auch die Boote und Häuser. Es gibt einen Kindergarten und 2 Grundschulen. Alles miten auf dem Titikakasee. Ich bin begeistert und frage mich sogleich, wie die Leute Geld verdienen (eine Antwort bekomme ich später). Wir legen an einer Insel an. Auf jeder Insel wohnt eine Familie. Wir setzen uns und unser Guide erzählt uns wie die Inseln gebaut werden (kurz: mit Schilf). Dann startet der touristische Teil der Fahrt. Wir sollen Sachen kaufen (Tücher oä) oder eine Fahrt mit dem „Mercedes Benz“ machen (ein Boot aus Schilf). Ich mache die Fahrt nicht mit, warte stattdessen auf der Insel. Wir fahren mit unserem Boot weiter, machen halt auf verschiedenen Inseln, wo es Restaurants, Bars und Verkaufsstände gibt. Mit der Antwort auf die Frage des Geldverdienens im Gepäck fahren wir wieder zurück zum Festland.
Es ist halb 1. Wir suchen einen günstigen Essenplatz, werden fündig und gehen wieder zurück zum Hostel, um zu ruhen. Ich ruhe nicht lange, weil ich ein wenig Puno angucken will. Die beiden anderen bleiben im Hostel, ich laufe los. Nach 3min des Gehens spricht mich ein Rikscha-Fahrer an, ob ich nicht irgendwohin fahren möchte. Ich verneine. Er fragt, woher ich komme, ich antworte: Deutschland. Er freut sich wie blöd und umarmt mich. Er ist sturzbetrunken; wäre bestimmt eine lustige Fahrt geworden, denke ich. Ich laufe weiter. Am Hafen sind viele kleine Boote. Ich sehe viele nicht fertig gebaute Häuser, schmutzige Straßen und ein festgebundenes auf dem bürgersteigliegendes Schwein. Es ist halb 6. Ich kehre zum Hostel zurück, wir trinken Café und laufen in die Stadt, weil da etwas aufgeführt wird. Wir essen Straßenessen, trinken ein Straßenbier und gucken ein bisschen das Schauspiel an, was die Peruaner hier auf dem „Plaza Grande“ so machen. Es ist halb 10. Ich liege im Bett und bin müde. Ich resümiere: Puno ist keine besondere schöne Stadt. Sie ist in Ordnung und versucht sich am Tourismus. Sie hat den Titikakasee und eine schlafendes Schwein, mehr aber auch nicht. Ich freue mich auf morgen früh, da geht es weiter nach Bolivien.

Samstag, 14. Januar 2012

Tschüss Cusco!

Lieber Klaus-Peter,

Es ist der 14. Januar 2012. Ich werde wach. Der letzte Tag in Cusco beginnt um 8.15. (Heute Abend fahren Jayne, Lucy und ich nach Puno, um dann weiter nach Bolivien zu reisen. Puno liegt im Süden von Peru am Titikakasee. Tickets für die Busfahrt habe wir gestern gekauft. Chris kann leider nicht mit. Er hat kein Geld mehr und muss zurück nach Ecuador, von wo aus sein Flieger nach Schottland geht). Ich gehe duschen, nicht bei uns im sechser Zimmer, sondern in einem separaten Badezimmer; da ist es schöner. Ich fühle mich immer noch KO.  Ich verbringe den Vormittag in unserem guten Hostel. Es ist 1.30 Uhr. Chris und ich gehen zum nahegelegenen Markt und werden für etwas mehr als 1USD satt. Es ist lecker hier. Die Küchenfrau ist alt, dick und lustig. (verwunderlicher Weise kann sie Englisch). Es ist vier Uhr. Wir verabschieden uns von Chris. Sein Bus geht in einer halben Stunde. Ich bin traurig und die beiden anderen Mädchen auch. Ich telefoniere ein bisschen. Es ist halb 5. Ich beschließe einen kleinen Spaziergang durch Cusco zu machen (Wir haben bisher nur die touristischen Gegenden gesehen). Da die anderen zu faul sind, gehe ich alleine. Die Sonne scheint, aber ich bin nachdenklich. Daher laufe ich ohne Ziel durch Cusco. Ein kleiner gelber Käfer unterbricht  meine Gedanken für einen Moment. 
Es ist viertel vor sechs: Ich habe mich verlaufen. Meinem schlechten Orientierungssinn folgend, finde ich schließlich eine mir bekannt Straße am Ende der Stadt. Ich setze mich in ein Cafe. Ich trinke Kaffee und esse ein Süßgebäck. Ich lese Sachen über Bolivia und freue mich, dass ich jenes Land auch bald angucken darf. Ich gehe zurück zum Hostel. Es ist 7 Uhr. Ich treffe die beiden andern Mädchen und wir essen Nudeln zu Abend. Es ist viertel nach 8. Wir und andere Hostelmenschen schauen nun „Midnight in Paris“ (habe ich in Quito gekauft). Guter Film, leider können Lucy, Jayne und ich ihn nicht zu Ende schauen. Das Taxi wartet. Wir verabschieden uns von allen (auch von Cusco, einer wunderbaren Stadt) und fahren zum Busterminal. Pünktlich um 10:30 sitze ich im Bus Richtung Puno. Es ist eng hier. Ich weiß nicht, wohin mit meinen Beinen. Vielleicht finde ich es aber in den kommenden sechs Stunden noch heraus.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Das Ziel: Machu Picchu.

Lieber Klaus-Peter,

Es klopft an der Tür. Es ist 4Uhr. Wir lassen uns wecken, weil ja bekanntlich keiner eine Uhr oder ähnliches hat. In einer halben Stunde ist treffen. Heute ist der letzte Tag. Wir gehen endlich zu Machu Picchu. Natürlich sind wir zu spät. Genauso wie drei Brasilianer. Die andern sind schon gegangen. Egal, wir laufen los. Es ist dunkel und kalt. Glücklicherweise habe ich warme Sachen an und meine Regenjacke dabei (sie ist fast immer dabei). Der Weg zur Inka-Stätte ist schwieriger als ich gedacht habe. Es sind unzählige Treppen hier. Der Aufstieg ist hart, ich schwitze ohne Ende, es wird warm. Warum habe ich nur so dämlich warme Sachen an. Es ist 5:50Uhr, ich erreiche den Gipfel und treffe auf die anderen, die auf uns warten (Treffen ist 6:15, einige sind mit dem Bus hoch, weil anders zu anstregend). Wir betreten den Nationalpark. Ich „schmungele“ meinen Rucksack auf meinen Rücken hinein. Er beinhaltet Essen und Trinken; das darf man eigentlich nicht hier (tut aber jeder). Die ersten zwei Stunden führt uns Henry durch das Gebiet. Es ist nebelig, wolkig und kalt. Man kann nicht so richtig und viel sehen. Gerade erzählt Henry, dass hier vor knapp 550 Jahren mal 1200Menschen gelebt haben soll. Wo die wohl alle unter gekommen sind, frage ich mich. Es ist kurz vor neun. Henry verabschiedet sich. Wir geben ihm eTrinkgeld und verabreden uns alle  an einem geheimen Ort, um zu essen und zu trinken (viele aus unserer Gruppe auch um zu kiffen. Auch das Kiffen ist hier im Nationalpark Machu Picchu verboten.) 
Wir laufen rum. Einige besteigen den WaynaPicchu-Berg. Ich tue das nicht, weil ich eh schon ziemlich kaputt bin. (außerdem habe ich kein Ticket dafür). Es ist halb 11. Das Wetter wird besser. Wir laufen zu dem Punkt an dem das klassische Machu Picchu Bild entsteht. Wir warten eine Weile. Viele Leute warten mit uns. Die Sonne kommt. Ich mache ein Foto.  Ich mache sicherheitshalber noch ein Foto, denke ich. (Diesen Gedanken habe ich noch des öfteren, sodass 100 Fotos vom gleichen Punkt entstehen). Wir ruhen ein wenig und essen heimlich Kekse. Die Aussicht ist unbeschreiblich. Die Sonne scheint und ich merke, wie ich einen Sonnenbrand kriege. Wir schauen uns alles an; auch die Inka Brücke (ist aber nichts besonderes). Wir machen immer mehr Fotos. Es ist Viertel vor 1. Wir treffen uns am Ausgang mit den anderen, um gemeinsam hinunter zu kraxeln (und 8USD für die Busfahrt hinunter zu sparen). 
1h später sitzen wir nun total kaputt im Restaurant und essen Hamburger mit frittierten Kartoffel (es sind nicht wirklich Pommes Frites). Wir holen unserer Sachen aus dem Hostel und laufen zum Zug. Wir warten. Es ist 4 Uhr. Der Zug kommt und wir gehen hinein. (Es ist der beste Zug, in dem ich jemals saß.). Wir fahren los. (Es ist der langsamste Zug in dem  ich jemals saß) Die Fahrt ist schön; mit Panorama. Wir erreichen einen Ort, werden mit Namensschild abgeholt (Die Namen sind falsch geschrieben, ist aber vielleicht beabsichtigt; der Privatsphäre wegen). Wir fahren Van, erreichen Cusco und geben unsere geliehene Schlafsäcke zurück. Es ist halb 12. Ich sitze im Hostel und denke über die letzten 5 Tage nach. 64km „gewandert“ (zwischendurch  des öfteren gestorben), 12 verschiedene Mikroklimazonen bezwungen (was immer das heißen mag), hygienische Hindernisse überwunden und dennoch am Leben. Was ein Erlebnis, ich würde es jederzeit wieder tun.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Salkantay, der letzte Tag Wandern.

Lieber Klaus-Peter,

es ist spät als wir aufwachen: siebe Uhr klopft es an der Zelttür. Diesmal gibt es keinen Tee. Schade, denke ich. Alle Sachen sind nass. Ich packe die Meinen sporadisch zusammen. Es ist 7.30Uhr. Wir frühstücken. Henry erzählt uns soeben, dass wir auch ein Taxi Nach „Hidro Elcetrica“ nehme können. (Der Weg führt über „Hidro Electrica“, Name geändert, nach „Aqua Calientes“ (Machu Picchu Stadt), um anschließend Machu Picchu zu erreichen). Wir würden uns 3Stunden Wandern ersparen und müssten nur noch 3 weitere laufen, um das Tagesziel zu erreichen. Ich überlege und rede mit meinen Beinen; auch mein Rücken mischt sich mit ein. (immerhin müssen wir heute unser komplettes Gepäck alleine tragen, d.h. für mich mehr als 15kg, für 2 Personen) Schnell kommen wir überein: wir fahren mit dem Taxi. Alle Sachen reingeworfen, sitze ich nun hier im Van zusammen mit 9 weiteren Menschen aus meiner Gruppe (nur 3 wollen laufen). Das Wetter ist gut und die Sonne scheint. Wir erreichen „Hidro Electrica“, bezahlen das Taxi und laufen mit unserm gesamten Gepäck, schwer, weiter. Das Gewicht meines Rucksackes habe ich natürlich unterschätzt. Nach wenigen Minuten bin ich komplett durchgeschwitzt. Wir laufen entlang Schienen, wo man eigentlich nicht laufen darf (ein Schild sagt das, unser Führer sagt was anderes). Es ist 12 Uhr. Wir machen Mittag und essen Essen aus Plastiktüten, selber getragen. Wir erreichen „Aqua Calientes“ gegen 13.15Uhr.  Unser Hostel (mit Betten und warmen Wasser) ist super. Wir machen eine kurze Pause, reden und laufen ein wenig durch die Stadt (Es ist nicht besonders schön hier, sehr touristisch, dient mehr als Startpunkt für Machu Picchu). Es ist 6 Uhr. Wir treffen uns mit allen unten vor der Tür unseres Hostels. Wir essen gemeinsam und bekommen den Tagesablauf für morgen erklärt: 4.30Uhr treffen und dann gemeinsam zu Machu Picchu wandern (ca. 1,5h). Nun bin ich froh, dass ich in einem Bett liegen darf und heute keine Rucksäcke mehr tragen und nicht mehr wandern muss. Diese Meinung teilen meine Beine und mein Rücken mit mir, wie sie mir soeben mitgeteilt haben.

Dienstag, 10. Januar 2012

Salkantay, der dritte Tag.

Lieber Klaus-Peter,

der dritte Tag beginnt ein wenig später. Der Koch-Assistent klopft um 6 Uhr an unser Zelt. Der Tee ist gut. Wir stehen auf und packen unsere Sachen. Ich wasche mich (Es gibt kaltes Wasser; aus einem Schlauch). Wir frühstücken. Es ist kurz vor 6.33Uhr. Henry erklärt uns  den Tagesablauf. Ich muss auf Toilette, will aber nicht, weil ekelig. Ich gehe trotzdem. Wir brechen auf. Heute werden wir nur vormittags laufen. Nachmittags werden wir einen Van zu unserer dritten Campingstelle nehmen. Der Weg ist nicht so anstrengend, wie gestern. Es ist hügelig. (13km Entfernung im Hügeligen reicht finde aus, ich auch aus). Sonnenschein und Regen wechseln sich regelmäßig ab (als wäre es abgesprochen und keiner von beiden den andern übervorteilen will).Wir machen Pause. Es ist 10.30, als wir einen fußballähnlichen Gegenstand in der Nähe einer Hütte im bergigen Nirgendwo finden. (wir finden ihn nicht nur, sondern spielen auch ein bisschen). Wir laufen weiter. Ich fange das Sinnieren an (liegt vielleicht am Sonnenschein): Wandern ist wie das richtig Leben: Es gibt Pausen, Etappenzielen und ein Endziel. Was das Endziel im richtigen Leben ist, weiß ich gerade nicht, habe aber auch nicht genügend Lust und Luft weiter darüber nachzudenken. Der Weg ist schön und abenteuerlich. Es recht jetzt gerade. Es ist kurz vor halb 12. Wir können auf diesem, dem unseren, Weg nicht weiterwandern. Steine versperren den Weg. Wir müssen eine Holzseilwinde über den Fluss nehmen, um auf der anderen Seit weiterzulaufen. (ca. 100m Entfernung, zwei Leute können gleichzeitig mitfahren) Ich sitze im „Vehikel“. Es wackelt sehr, ist nicht sehr sicher. Dennoch ist es großartig übers Tal hinweg zu „fahren“. Es dauert lange, bis alle drüben sind. Es geht weiter. 
Es ist 1.30Uhr. Wir erreichen unseren Essensplatz. Das Essen ist gut (unser Koch ist der Beste). Wir hören ua. DJ Bobo. Ich frage mich, was das soll und muss lachen. In der Zwischenzeit bemerke ich, dass fast unsere ganze Gruppe Drogen nimmt (Drogen nehmen hört sich irgendwie gefährlicher an, als Marihuana Rauchen). Nun sitzen wir alle im Van nach Santa Teresa, unserer Schlafstätte. Angekommen, bauen wir unsere Zelte auf und fahren direkt zu den „Hot Springs“ (eine Art Thermalbäder, aufgeheizt durch Vulkane). Es ist schön hier, schön warm und das erste Mal heißes Wasser seit knapp 4 Tagen. Es ist 6.32. Wir fahren zurück zum Camp. Wir essen, machen ein Lagerfeuer, trinken ein bisschen Alkoholisches („Pisco Sour“, peruanisches Nationalgetränk) und hören (und machen auch) keine typische Lagerfeuer Musik. (Unter anderem hören wir „Modern Talking“). Es ist Viertel nach zehn. Wir gehen in eine „Disco“. Es ist heiß, stickig und voll hier. Es läuft anstrengende Salsa-Musik. Ich habe nicht so viel Lust hier zu sein, aber ein 60jähriger Brasilianer (aus unserer Gruppe) verbessert meine Stimmung mit seinen Tanzeinlagen. Dennoch bin ich froh, als wir gegen Mitternacht unseren Campingplatz erreichen. Begleitet vom Lichte unzähliger Glühwürmchen finde ich den Weg zu unserem Zelt und freue mich schon auf den morgigen Tag.

Montag, 9. Januar 2012

Salkantay, der zweite Tag.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist fünf Uhr. Das weiß ich obwohl ich weder Uhr noch Wecker habe. Ein Mann klopft an unser Zelt. Er ist der Küchen-Assistent und verteilt heißen Coca-Tee (Coca-Tee hat eine anregende Wirkung und hilft gegen Höhenkrankheiten). Die Nacht war sau kalt. Ich habe nicht gut geschlafen. Wir stehen auf und packen unsere Sachen. Das Frühstück ist gut. Noch besser ist die wunderbare Aussicht hier im Tal, welche ich gestern nicht so wahrgenommen habe. Wir bekommen ein Snack-Paket. Gleichzeitig erzählt uns Henry (einer der beiden Führer), dass uns heute der anstrengendste Tag erwartet. Na toll, denke ich, dafür regnet es die ganze Zeit. Es ist 6.30Uhr.Wir laufen los. Genaue 5min laufen wir nicht bergauf. Danach startet der Anstieg. Den Regen habe ich schon ganz vergessen, meine Sachen sind eh nass, Die Steigung ist leider immernoch present. Immer wieder muss ich kurze Pause einlegen, um zu atmen. Nach genau 3 Stunden erreichen, wir den Gipfel des Berges, der höchste Punkt der ganzen Tour (4600m) Henry und Andre (der andere Führer) zeigen uns, was man so ritualmäßig auf einem Gipfel so macht. Jeder von uns sollte einen Stein mit nach oben tragen (jenen Stein habe ich genau dreimal auf dem Weg ausgetauscht. Der erste war groß, der letzte ist klein.) Wir bauen Steintürme und vergrabe Coca-Blätter unter ihnen, während wir die vier nächstliegenden Berge anbeten (in jeder Himmelsrichtung einen). Wir laufen weiter. Von nun an, nur noch bergab. Es ist halb 2. Es regnet immer noch. Wir essen zu Mittag in der besten Hütte in der ich jemals zu Mittag gegessen habe. Es gibt keinen Schlüssel, deswegen müssen wir durchs Fenster rein. Der Koch wartet schon. Es ist eng, kalt und nass hier; dennoch gemütlich. Ich fühle mich glücklich. Inmitten im regnerischen Nirgendwo. Jenes Gefühl wird verstärkt als ich marihuanaähnlichen Geruch in der Luft entdecke. Ist bestimmt einer unserer Führer, oder beide, denke ich und muss lachen. Es ist 15.23Uhr. Wir laufen los. Die ganze Zeit bergab. Die Landschaft ist unbeschreiblich und auch das Wetter wird ein wenig besser. Ich kann meinen Regenponyo ausziehen. Ich schaue auf meine Uhr: Es ist halb 6, als wir unsere Campingstelle erreichen. Wir essen zu Abend. Henry erzählt uns in einer Stunde, was er in 2 Semestern peruanischer Geschichte gelernt hat. Verwunderlicherweise bin ich nach 22km und 10 Stunden rumkraxeln total im Eimer. Meine Sachen sind schmutzig und nass. Mein Schlafsack, ausgeliehen, riecht streng. (Er versucht mich warmzuhalten). Dennoch möchte ich hier bleiben. Die Einschlafgeräusche der Wasserfälle erinnern an gestern Abend.

Sonntag, 8. Januar 2012

Salkantay Trek beginnt.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist 3 Uhr morgens. Gerade hat uns der Receptions-Mensch geweckt. Lucy ist schon aufgestanden. Ich liege noch ein bisschen. Fürs Frühstück zu früh, essen wir gestern selbst gekaufte Brötchen. Es regnet. Es ist 4.30Uhr. Wir stehen am verinbartem Treffpunkt, an dem wir abgholt werden sollen. Es regnet immer noch. Das werden richtig harte fünf Tage, denke ich. Wir treffen einen Holländer und einen Amerikaner. Der „Bus“ kommt. Er ist klein und eng. Dennoch schlafe ich ein. Es ist nicht sehr bequem. Gegen 7 Uhr kommen wir in Montapellana (oä) an. Von hier aus startet also unserer Wandertour nach Machu Picchu. Frühstücken tue ich hier nicht, weil es Geld kostet und in unserem Paket nicht inkludiert ist. Nach dem Frühstück bilden wir einen Kreis. Jeder soll sich vorstellen, sagt einer der zwei Führer. Für die nächsten 5 Tage sollen wir wie eine Familie sein. Ich finde die Ansprache gut. Viele Nationen sind vertreten. Es ist 8.30Uhr. Wir laufen los. Es regnet immer noch. Alle haben Gepäck dabei und lustige Plastik-Regen Ponyos. (meiner ist blau). Das Wandern ist anstrengend (Ich habe mir zwar keine Gedanken darüber gemacht, aber das hätte ich so jetzt nicht erwartet). Wir kommen nur langsam voran. Soeben ist unser Wasser zu Ende gegangen. Ich laufe zur  nächsten Trinkquelle und fülle meine Plastikflasche wieder auf. Lucy fügt eine Tablette hinzu um das Wasser zu purifizieren (sonst kann man das hier nicht trinken). Nach einer halben Stunde, probiere ich es. Es schmeckt scheußlich nach Swimming-Pool. Naja, immerhin besser als kein Wasser, denke ich. Es ist halb 2. Da wir dem Zeitplan hinterherhängen, nimmt uns ein Truck mit zur nächsten Mittagessensstelle. Es ist schön hier. Das Essen ist gut und alle sind mehr oder weniger gut drauf. Eine Brasilianerin kann nicht mehr. Sie fährt nun Bus. Es ist halb 3. Wir laufen weiter. Der Regen hat aufgehört und man kann die wunderschöne Kulisse hier viel besser genießen. (auch wenn der Nebel manchmal nervt, ist er dennoch irgendwie mystisch). Es ist fünf Uhr. Wir erreichen unsere Campingstelle . Sie ist gut. Die Zelte stehen schon. Wir trinken Tee und essen Kekse. Wir sitzen am Tisch mit Kerzenschein. Nun liege ich im Zelt. Es ist kalt. Ich habe dicke Socken an, eine Mütze auf und einen Schal habe ich auch. Hoffentlich kann ich schlafen. Morgen früh um 5 muss ich wieder aufstehen. Die Geräusche der Wasserfälle im Hintergrund machen es mir bestimmt leicht.
                              

Samstag, 7. Januar 2012

5 Tage und 4 Nächte.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist der 7.Januar 2012. Heute Morgen um 5Uhr in der Früh sind die drei Schotten aufgebrochen, um den Inca-Trail zu meistern. Lucy und ich bleiben eine weitere Nacht in unserem wunderbaren Hostel. Wir haben gestern den Salkantay-Trek gebucht. Er beginnt morgen in der Früh. Wir stehen spät auf. Es ist ungefähr 10.15Uhr als ich unter der kalten Duschen stehe. Wir frühstücken.  Um 11.30Uhr machen wir uns auf Richtung Innenstadt. Wir müssen noch viele Sachen einkaufen, damit wir die kommenden 5 Tage unter freiem Himmel überleben. Da von Minusgraden in luftiger Höhe bis Warmluftgebiete im Regenwaldformat  alles dabei sein wird, stehen nicht nur Handschuhe, Schal und Mütze auf unserer Liste, sondern auch Sonnencreme und Schokoriegel. Es ist halb 1 inmitten einer Einkaufsstraße. Eine Frau spricht mich an, ob ich einen Schal kaufen möchte, ich lehne dankend ab. Direkt danach spricht mich ein Mann an, ob ich eine Sonnenbrille kaufen möchte, ich lehne dankend ab. Keine 2 Sekunden später spricht mich ein peruanischer Dealer an, ob ich Marihuana kaufen möchte, ich muss lachen. Wir essen Mittag. Obwohl es meinem Bauch nicht so gut geht (Ich glaube, das peruanische Gemüse unterscheidet sich signifikant vom ecuadorianischen. Inwiefern, weiß ich leider nicht), esse ich ein fettiges Mal. Gerade ist die Vorspeise gekommen: Eine leckere Suppe, als jemand vom Nachbartisch auf sich aufmerksam macht. Er wedelt mit seiner Hand und deutet auf ein kleines weiße Päckchen. Ich lehne danken ab. Erneut muss ich lachen. Es ist 4 Uhr. Wir haben alle Sachen bekommen und noch mehr. Wir ruhen ein wenig, bis wir gegen halb 7 Brötchen und Avocados einkaufen. Im Hostel angekommen, packen wir unsere Sachen und zelebrieren Ciabatta-Brötchen mit Avocado-Aufstrich-Paste. Es ist halb 10. Wir schauen einen Film. Ich kriege nicht viel mit, weil ich immer wieder einschlafe. Nun liege ich im Bett. In 3 Stunden müssen wir wieder aufstehen. Ein Bus holt uns um 4.30Uhr ab. Ich muss nun schlafen.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Einmal Musik, bitte!

Lieber Klaus-Peter,

Der erste Tag in Cusco, Peru beginnt um 9. Ich stehe auf und gehe duschen. Das Bett ist wunderprächtig. Nach einer knappen Stunde sind alle fertig und wir gehen gemeinsam frühstücken. Heute ist Jaynes Geburtstag. Wir haben kein Geschenk. Wir laufen Richtung Innenstadt, um gegen kurz vor 12 Collin zu treffen. (Collin ist ein Kumpel von Chris aus Schottland. Er kommt für 10 Tage nach Peru, um den „Inka Trail“ und „Machu Picchu“ zu machen; ich glaube er ist reich). Collin kommt aus dem gleichen schottischen Ort wie Chris, nur sein Akzent ist um einiges schrecklicher. Dennoch: er ist super lustig. Wir laufen herum, um ein Geschenk für Jayne zu suchen. Wir finden eine Tasche. Sie ist schön und ist ganz günstig. Wir essen zu Mittag. Eines der besten der letzten Zeit, nicht des Gerichtes wegen, sondern vielmehr dank der lustigen, alten Essens-Frau. Jene kann verwunderlicher Weise Englisch. Sie erzählt uns, was sie von einigen Nationalitäten hält. Bei den Franzosen neigt sie den Kopf gen Himmel, drückt ihren rechten Zeigefinger unter die Nase und schüttelt ihren Kopf. Ich muss lachen. Es ist halb 3. Wir gehen ins Hostel. Die Sonne scheint ohne Ende. Nach einer einstündigen Pause gehen wir erneut in die Stadt. Lucy und ich möchten schauen, wie wir am Bestern Machu Picchu besuchen können (Die anderen drei haben den „Inka Trail“, 4 Tage wandern, gebucht. Er ist unendlich berühmt, aber gleichermaßen teuer). Lucy hat eine Empfehlung für eine alternative Wanderstrecke. Wir werden fündig und lassen uns beraten. (Hier wird überall Werbung mit kostenloser Machu Picchu Beratung gemacht; eigentlich kostet nämlich alles Geld). Wir beschließen noch ein wenig darübernachzudenken, ob wir den „Salkantay“-Trek machen wollen. (5 Tage und 4 Nächte, günstiger und weniger touristisch). Es ist 6 Uhr. Wir trinken genau ein Bier in einem überteuerten (Hier ist eigentlich alles überteuert) „Restaurant“. Wir laufen zurück zum Hostel, ruhen ein wenig. Es ist 8 Uhr. Wir stehen hier gerade beim Plaza Grande und treffen Collin. Wir gehen schick Essen, weil Jaynes Geburtstag. Das Essen ist teuer, dafür gar nicht mal so gut. Aber: Der Kellner bemüht sich emsig. Es ist halb 10. Wir verlassen das Restaurant und gehen in „The Muse“, weil uns Live-Musik lockt. Ein Peruianer sitzt mit seiner Gitarre und Schellenkranz auf der Bühne. Der Typ ist der Hammer. Zufälligerweise treffe ich die 4 Columbianer von der Hinfahrt (nach Lima) wieder. Sie beklagen, dass der Bus von Lima nach Cusco total doof und teuer war. Alles richtig gemacht, mit dem Fliegen, schmunzele ich. Wir gehen weiter, lauschen im „Kilometer 0“ einer kompletten Band. Lustige Menschen hier, denke ich. Es ist 1 Uhr in der Früh. Wir gehen heim. Der Rückweg ist ruhig und entspannend. Welch wunderbar musikalischer Abend. Ich mag Cusco.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Cusco, meine Perle!

Lieber Klaus-Peter,

Lima: es ist 4.30Uhr in der Früh. Ich stehe auf. Genauso die anderen. Unser Flieger nach Cusco geht um 7.10Uhr. (Cusco ist berühmt. Es liegt in der Nähe vom Machu Picchu und soll wunderschön sein). Ich packe meine Sachen. Leider gibt es zu dieser Uhrzeit kein Frühstück. Dennoch frage ich die Receptionistin. Ich bekomme eine Banane. Besser als nichts, denke ich. Unser Taxifahrer wartet. Wir steigen ein und fahren zum Flughafen. Der Flughafen ist gut. Alles läuft einwandfrei. Jenes Laufen ist mir nicht so geläufig hier; dennoch sehr angenehm. Ich sitze im Flugzeug. Wir starten mit nur einer kleinen Verspätung. Ich schlafe sofort ein. Sehe noch wie der Getränkewagen angerollt kommt. Als ich wieder aufwache, nach einer knappen Stunde, sind wir im Landeanflug. Es ist kurz vor neun. Wir teilen uns ein Taxi. Ich steige als letzter aus. Der Taxifahrer kennt das „Dream Hostel“ nicht, in dem ich meine Freunde aus Quito treffen will. Er fragt herum. Das kann ich auch, denke ich und beschließe hier rumzulaufen. Immerhin stimmt die Straße. Ich finde die Unterkunft nicht. Frage rum, keiner kann mir helfen. Ich gehe in ein Internetcafé, um sicherzustellen, dass es die richtige Straße ist. Es ist die richtige. Keiner kenne dieses dämliche Hostel. Auch Polizisten können mir nicht helfen. In der Zwischenzeit ist über 1,5Stunden vergangen. Kurz vor aufgeben, treffe ich einen „lokalen Security-Menschen“. Er ist extra für diesen Bezirk hier zuständig. Er führt mich zum Hostel. Ich bin glücklich. Genauso glücklich wie Lucy, Chris und Jayne (Chris´ Cosuine). Ich bin froh sie zu sehen. Das Hostel ist unglaublich. Es gibt „Soviel-wie-man-will-Frühstück“. Ich beziehe mein Bett im 4er Zimmer und wir starten eine Tour durch Cusco. Es ist wunderschön hier. Das Wetter spielt mit und spiegelt die Stadt und Atmosphäre hier perfekt wieder. Es ist 14 Uhr. Wir essengünstiges Mittagessen, kaufen lustige Pullover und sehen viel. Es gibt Hunde, alte Kirchen, Plätze, Berge und lustige Frauen mit Alpacas. Wir gehen zurück zum Hostel, kochen und schauen eine lustigen Film mit einem Whirlpool. Ich glaube hier wird es richtig gut.

Dienstag, 3. Januar 2012

21 Stunden später: Hallo Lima!

Lieber Klaus-Peter,

Ich wache auf. Es ist kurz nach Mitternacht. Wir müssen alle den Bus verlassen, keiner weiß so genau warum. Unsere Taschen werden durchsucht. Polizisten durchleuchten den Bus. Alles Routine, erzählt mir die nette Busfrau (eine Arte Stewardess hier). Wir gehen wieder in den Bus. Ich schlafe schnell wieder ein. Um 5 Uhr werde ich wieder wach. Ich schaue nach draußen. Es wird hell. Die Aussicht ist schön. Wir erreichen kleine „Orte“. Es sind keine Häuser, auch keine Blockhütten; vielmehr Strohwände mit dachähnlichem Etwas. Es ist schmutzig hier. Zwischendurch habe ich das Gefühl, dass die Busfrau extra darauf achtet, dass alle Vorhänge zugezogen sind. Ich fange an zu grübeln. Denke darüber nach, überwelch unwichtige Sachen ich mir Sorgen machen. Im nächsten Augenblick habe ich jene Gedanken wieder vergessen und frage mich wielange wir noch brauchen. Ich schlafe wieder ein. Um halb 8 gibt es „Frühstück“. Kekse, ein Stück Kuchen, Saft und eine Becher Kaffee. Eine halbe Stunde später startet der nächste Filme Marathon. Alle haben was mit Betrunkensein und Las Vegas zu tun. Ich langweile mich. Da ich keine Kopfhörer mehr habe (sie sind verloren gegangen), lese ich ein bisschen. Um halb 14Uhr erreichen wir die Buskompanie in Lima. (Hier in Peru, anders als in Ecuador, gibt es irgendwie keine Busterminals, wo alle verschiedene Busorganisationen anwesend sind; alle Kompanien sind in der Stadt verteilt) Wir überlegen, wies weiter gehen könnte. Alle sind sich einig so schnell wie möglich nach Cusco zu kommen. Der Bus würde weitere 23 Stunden dauern. Abfahrtszeiten wären ungewiss. So beschließen wir ein Taxi zunehmen und Fluggesellschaften abzuklappern. Glücklicherweise liegen alle auf der gleichen Straße. Wir entscheiden uns für die unbekannteste, aber günstigste. Unser Flug geht morgen früh um 6:50Uhr. Wunderbar. Wir gehen in ein Hostel, was uns der Taxifahrer empfohlen hat. Es ist in Ordnung hier. Um halb 6 gehe ich mit Pablo Hamburger und Pommes essen. (Nicht bei einer amerikanischen Fastfoodkette, sondern bei einer peruianischen). Wir gehen Richtung Strand und Einkaufsmeile. Ziemlich bunt, beleuchtet und touristisch hier, denke ich. Wir gehen zurück und kochen ein wenig. Die beiden Australier fangen an. Ich werde gleich in die Küche gehen, vielleicht, vielleicht aber auch nicht, denn ich bin sehr müde. 

                

Montag, 2. Januar 2012

Über 1000km.

Lieber Klaus-Peter,

Mein Wecker geht um halb 8. Ich stehe mit Klutilde auf (sie muss um 9Uhr am Terminal sein, um ihren Bus nach Quito zu bekommen). Wir frühstücken, bedanken uns beim Hostel und nehmen ein Taxi. Ich laufe erneut hier an den riesigen Busterminal herum. Insgesamt gibt es 104 verschieden Companies, die überall und nirgends hinfahren. Glücklicherweise hat heute eine auf, die nach Peru fährt, obwohl Feiertag ist (Heute ist hier Feiertag, weil der 1.1.2012 auf einen Sonntag gefallen ist. Es wurde kurzerhand beschlossen den 2.1. auch zu feiern.) Ich kaufe ein Ticket nach Mancora. Die Fahrt würde 12h und ich wäre schon ein gutes Stück in Peru drinnen. Leider geht der Bus erst in 11h. Ich spreche 4 Columbianer an, die auch ein wenig verwirrt vor dem Bus-Stand stehen. Sie erzählen mir sie nehmen den Bus um 9:50Uhr nach Huaquilla (Ecuadorianische Grenzsstadt und Migrationsbüro), dann mit dem Taxi nach Tumbes (Peruianische Grenzsstadt und Migrationsbüro). Von Tumbes nach Lima (Perus Hauptstadt) und von Lima nach Cuzco (die Stadt nahe Machu Pichu, wo ich meine Freunde aus Ecuador treffen will). So der Plan steht nun. Ich tausche mein gekauftes Ticket nach Mancora um und sitze nun im Bus nach Huaquilla. Neben mir die vierer columbianische Reisegruppe, ein australisches Pärchen und ein einzelner columbianischer Reisender (Pablo). Als eine der Columbianerinnen anfängt im Bus, kurz vor dem Ziel, ihr restliches Cockain Päckchen zu schniefen, wird mir klar, dass sowas hier ganz normal ist. Wie bei uns in Europa Café trinken oder so, denke ich und muss lachen. In Huaquilla 5 Stunden später angekommen, bekomme ich ein Ausreisestempel im Migration-Büro. Unser Taxifahrer ist nett. Wir fahren zur Grenze. Von da aus zum peruianischen Migration-Büro. Ich bekomme den Einreisestempel und wir müssen nun nach Tumbes um von da weiter nach Lima zu kommen. Unser Taxifahrer ist scheiße. Vorab vereinbaren wir einen Preis (wir sind 4 Leute) i.H.v. umgerechnet knappen 8 USD für die knapp halbstündige Fahrt. Während der Fahrt, versucht der Taxifahrer uns zu verarschen und meint der Preis sei pro Person gewesen. Wir halten an einer Tankstelle, er muss tanken, wir steigen aus nehmen uns Rucksäcke und halten ein Polizeiwagen an. Nach gefühlt unendlich dauernden Diskussion gibt uns die Polizei recht und der Taxifahrer fährt uns für den normalen Preis weiter nach Tumbes. Was ein Penner, denke ich. Hier finden wir relativ schnell eine Busverbindung nach Lima, die noch heute Abend in 2 Stunden geht. Unser Bus ist super. Komfortabel wie in der Business-Class (Nein, ich bin noch nie Business-Class geflogen, aber so stell ich mir das vor) Essen, Trinken und riesige Liegestühle. Nach dem Essen um kurz vor acht werde ich müde. Ich schlafe ein und bereite mich so bestens auf die mehr als 20 stündige Fahrt entlang der peruanischen Küste vor.



Sonntag, 1. Januar 2012

Ein neues Jahr.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist Neujahr. Ich stehe auf und gehe auf den Balkon. Montanita ist schon wieder wach. Ich höre Partymusik. Es dauert eine Weile bis alle aufgestanden sind. Wir packen unsere Sachen und verstauen sie in einem anderen Raum. Unser Bus nach Guayaquil geht in 3h (um 15Uhr). Wir setzen uns an einen Batido-Stand. Ich nehme einen „Milchshake Coco“. Er ist sehr gut. Unsere Unterhaltung wird zwischenzeitlich von tiefen Bässen unterbrochen. Direkt nehmen uns schallt aus einem „Club“ laute und kranke Techon-Musik. Eigentlich ganz geil, denke ich und gehe zu einer Tür mit Schlitzen, wo ich durchgucken kann. Es ist 13Uhr und die Leute dadrinnen „tanzen“ vor rieseigen Boxentürmen. Da muss mindestens eine Tonne Cockain verbraucht worden sein, schlussfolgere ich. Wir gehen an den Strand. Ein letztes Mal hier im neuen Jahr. Ich schlafe ein wenig, gehe schwimmen und rege mich ein wenig auf, dass ich schwimmen war, weil nun meine Badehose nass ist und wir gehen müssen. Wir nehmen unsere Sachen und gehen zum Bus. Wir treffen hier auf zwei weitere Deutsche (welch Überraschung). Sie wollen nach Riobamba, weil sie dort arbeiten; Freiwilligendienst (Riobamba ist eine Stadt in der Nähe von Quito. Soll relativ schön sein, ich war aber noch nie da). Kurz vor Guayaquil geht uns Bus kaputt. Irgendwas war passiert. Also stehen wir hier nun mit vollen Gepäck 7km vorm Busterminal. Glücklicherweise hält ein anderer Bus. Er nimmt uns mit. 15min später diskutieren wir mit dem Busfahrer. Er will den vollen Preis. Wir bezahlen jeder 25Cent und gehen einfach. Mein Plan heute Abend noch nach Peru zu fahren scheitert. Ich laufe 1,5h durch die Gegend, weil jeder Ecuadorianer was anderes sagt. Egal, ich beschließe eine Nacht in Guayaquil zu bleiben. Paul-Hermann fährt spontan mit den beiden Deutschen nach Riobamba. Ich fahre mit Klutilde, Hildegard und Gertrud zu unserem Hostel. Angekommen, springe ich zuerst in den Pool. Leider sind alle Betten belegt, sodass ich mit Matraze auf dem Boden schlafen muss. Egal, es ist prächtig.