Mittwoch, 4. Juli 2012

Unabhängig in Amerika.


Lieber Klaus-Peter,

es ist Mitterwoch der 4. Juli kurz nach Mitternacht. Soeben bin ich in San Fransisco (Kalifornien, USA) gelandet. Ich bin gerade dabei den Migrationsprozess über mich ergehen zu lassen. Tedd (ein Freund aus dem Internet bei dem ich übernachten kann) will mich vom Flughafen abholen. Ich hole meinen Rucksack und gehe zum Ausgang. Es ist 00:30Uhr. Tedd ist nicht hier. Ich laufe ein wenig rum, finde ihn aber nicht. Dafür finde ich Internet und lese nun eine Nachricht von Tedd: Er hat sich ausgeperrt und kann nicht zum Flughafen kommen, um mich abzuholen. Ich rufe ihn an. Ich soll einen Bus nehmen und er holt mich dann in der Innenstadt San Francisco gegen 2:30Uhr. Naja nicht die Beste Zeit, aber er wird es schon wissen, denke ich. Ich warte ein bisschen und nehme jenen Bus um gen Zentrum zu fahren. Es ist 2Uhr. Ich steige aus und warte nun. Ich fühle mich seltsam. In Südamerika hätte ich nirgendwo auf offener Straße so warten können, denke ich. Eine halbe Stunde später: Glücklicherweise kommt Tedd und holt mich. Er ist 49 Jahre, humpelt und beherbergt für sein Leben gerne Reisende. Wir nehmen ein Taxi (Tedd läuft nicht gerne) und fahren zu seiner „Wohnung“. Seine Wohnung ist mitten in der Innenstadt San Franciscos im Herzen von „Chinatown“. Er öffnet die Tür. Seine Wohnung ist klein, sehr klein. Vielmehr ist es ein Zimmer und es gibt nur Platz für ein großes Bett. Hier kannst du schlafen, sagt er und keine Sorge, ich habe eine Freundin und bin nicht schwul, fährt er fort. Desweiteren erzählt er mir von fast 100 Gästen, die vor mir hier geschlafen haben. Na gut. Ich bin beruhigt und schlafe ein. Es ist 9 Uhr. Tedd und ich stehen auf und gehen frühstücken (recht günstig). Tedd redet viel. und mitunter sehr zusammenhangslos. Ich brauche eine Zeit, bis ich seine Art verstehe.

Es ist 11Uhr. Die Sonne scheint. Nun laufen wir ein bisschen rum. Heute ist Unabhängingkeitstag und die Straßen sind leer. Ich genieße die Ruhe. Es hängen viele Fahnen rum. San Francisco ist sehr schön, erzähle ich Tedd. Er freut sich. Wir gehen in das Straßenbahn-Museum (die Straßenbahnen hier sind sehr berühmt). Tedd ist begeistert. Ich bin es auch ein bisschen. Es ist 14Uhr. Wir essen zu Mittag und trinken Kaffee. Nun bin ich auf dem Weg, um Günther (ein Freund aus Deutschland) abzuholen. (Günther kommt mich besuchen und wir wollen zusammen nach New York fahren). Ich warte lange auf den Bus, fahre noch länger zum Flughafen und komme mit einer Verspätung von 45min am Flughafen an. Günther wartet schon. Aber erst 15min, beruhigt er mich. Ich freue mich ihn zu sehen. Wir nehmen den Direktbus in die Stadt und kommen gegen 18Uhr in Tedds Wohnung an. Auch er ist erst einmal überrascht von Tedds Zimmer. Du wirst auf einem Feldbett hier vorne schlafen, erklärt Tedd Günther und zeigt auf einen letzten kleinen Platz zwischen Bett und Computer. 

Es ist 18.40Uhr. Günther und ich sind auf dem Weg, um Sarah (eine Freundin aus Deutschland, sie studiert in Berkeley, 10km von San Francisco) am Hafen zu treffen. Günther und ich kommen an. Es sind unzählige Menschen hier. Viele tragen amerikanische Fahnen (Gegen halb 10 wird es ein Feuerwerk geben) Gegen 19.40Uhr treffen wir Sarah. Nun laufen wir gemeinsam durch die Gegend und gucken herum. Es ist 21.20Uhr. Wir finden einen Platz und gucken uns nun das Feuerwerk zum Unabhängigkeitstag an. Untermalt wird das ganze Spektakel mit US-amerikanischer patriotischer Musik. Die spinnen die Amis, denke ich. Aber Feuerwerken können sie. Es ist 22.30Uhr. Günther und ich laufen zurück. Ich lege mich ins Bett und Günther baut sein Bett auf. Er schläft sofort ein. Ich brauche noch ein bisschen, denn die ganzen neuen Eindrücke halten mich wach.

1 Kommentar:

  1. wie du alles regelst auf deiner Reise, fantastisch, später zuhause wird dir was fehlen.

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