Montag, 28. November 2011

..und zurück!

Lieber Klaus-Peter,


der zweite Tag Canao fängt spät an: Als ich aufstehe, ist es schon 11:30 und ich merke, dass der gestrige Abend mich doch ganz schön fertig gemacht hat. Wir hätten vor genau einer halben Stunde das Hostel verlassen müssen. Ist aber nicht so schlimm. Frühstück wird übersprungen und wir beginnen den Tag mit einem fettigen Mittagessen für 3,50 (sprich: drei fuzsch). Wir setzen uns an eine Strandbar und trinken einen Batido mit Kokosnuss (Eine Art MilchmixGetränk, nur viel besser). Hildegard und Paul-Hermann legen sich an den Strand. (Paul-Hermann geht es nicht so gut. Er muss häufiger auf Toilette.) Gertrud, Chris und ich laufen los, um auf einen Berg zu steigen, wo man eine schöne Aussicht hat. Wir nehmen einen Umweg, sehen einen Frosch, tot, und kommen zeitlich in Verzug, weil Gertrud in einer Stunde wieder fahren muss. Am Fuße des Hügels angekommen, drehen wir wieder um. Wir erreichen das Hostel, trinken Batidos (diesmal mit Himbeere), gehen schwimmen, essen zu Abend und warten in hängematteliegend, dass die Uhr zehn schlägt. Die Uhr schlägt zehn und wir laufen Richtung Bushaltestelle. Ich steige ein, schlafe ein, wache auf und steige um 3:37Uhr am Montagmorgen in Quito aus. Ich nehme ein Taxi und falle um kurz nach 4 tot müde ins Bett. Meine abschließende Gedanken sind: "Canoa, welch wunderschöner Fleck" und "Schlafen im Bus ist nicht erholsam!"

Samstag, 26. November 2011

Einmal Pazifik...

Lieber Klaus-Peter,

eine Woche ist vergangen und grade hat mir mein Telefon gesagt, dass es Freitag 17:00Uhr ist. Vorhin bin ich aufgewacht. Ich sitze im Bus um Richtung Innenstadt zu fahren. Ich habe meinen Rucksack dabei und Gepäck für mind. 2 Tage. Ich treffe mich mit Chris (dem Schotten), wir kaufen Bustickets um heute Abend um 11Uhr nach Canoa zu fahren. Insgesamt 9 Stück, andere Leute fahren auch noch mit. (Canoa liegt an Ecuadors Küste und soll wirklich schön sein). Wir verlaufen uns ein bisschen, ein Polizist erklärt uns den Weg und sagt, es sei gefährlich hier. Ich schaue mich um und denke, geht doch noch. Office gefunden, Tickets gekauft, zurück zu dem Chris sein Hostel und wir kochen; bzw. Chris kocht. Die Nudeln sind gut. Wir kaufen Bier, schauen etwas am Fernseher und warten, dass die Uhr 10 Uhr schlägt. Um kurz nach 10 verlassen das Hostel und treffen direkt vor der Tür 6 Mädchen. Alles Bekannte von Chris, die auch mit nach Canoa fahren. Wir nehmen ein Taxi, um zur Bushaltestelle zu fahren. Angekommen, warten wir auf Paul-Herman (Name nicht geändert), ein Deutscher, der auch mit will. Ich habe ihn vorher mal irgendwo getroffen. Der Bus ist bequem. Dennoch kann ich nicht so toll schlafen und bin daher fast die kompletten sechs Stunden wach und höre irgendeinen Blödsinn mit meinem Handy. Wir erreichen Canoa. Es ist 5Uhr in der früh, dunkel und warm. Das Hostel ist nich weit weg. Wir laufen, setzen uns in den Vorgarten, belagern Hängematte und warten, dass wir ein Zimmer bekommen. Wir gehen doch in ein anderes Hostel, weil voll. Dieses hier ist eh schöner und besser. Wir drei Jungs (chris, Paul-Hermann und ich) haben ein fünfer Zimmer zu viert und fast warmes Wasser in der Dusche. Es ist neun Uhr. Wir frühstücken und legen uns an den Strand. Wir liegen und auf einmal treffen wir Hildegard und Gertrud, die zur Zeit eine halbe Stunde von Canoa entfernt volontieren. Was ein Zufall, denke ich, und freue mich sie zu sehen. Wir liegen weiter. Es ist 1Uhr und wir essen zu Mittag. Nach dem Mittagessen laufen wir ein wenig rum. Hier ist alles schön und touristisch. Nur ein wenig außerhalb liegt Müll rum. Wir kaufen einen Volleyball und versuchen zu spielen. Ich beschließe mich in die Wellen zu stürzen (die sind richtig hoch hier), tue dies auch und lege mich wieder hin. Es ist 6:30: wir essen zu Abend, trinken Bier und bestaunen den unglaublich schönen Sonnenuntergang. Wir gehen ins „Shak Turf“ (Anmerkung der Redaktion: oder so ähnlich), eine amerikanische Bar, und trinken Cocktails zwei zum Preis von einem. Wir gehen zurück zum Hostel und trinken weiter. Es ist 10Uhr. Wir laufen los, um in  einer der Strand Bars mit überdimensionalen Boxen abzuzappeln. Der ganze Strand wird beschallt. Wir zappeln lange. Es ist 3:30 als ich das letzte Mal auf meine Uhr schaue.

Samstag, 19. November 2011

Tschüss Paradis!

Lieber Klaus-Peter,

fast überhöre ich meinen Wecker. Das wäre auch besser gewesen, denke ich. Langsam stehe ich auf und merke direkt, dass ich Kopfschmerzen habe. Glücklicherweise passt das Frühstück noch zeitlich in meinen Plan. Ich esse, packe meine Tasche, nehme ein Taxi zum Busterminal, nehme den Bus zum Dock, fahre Fähre, steige erneut in einen Bus und erreiche gegen zehn Uhr den Flughafen; genau 3h zu früh. Sogar hier ist alles voll mit Souvenirstände. Vielleicht finde ich ja hier was. Ich gucke, finde nichts und widme mich dem kleinen hölzernen Flughafen. Hier macht das Warten Spaß. Das „Gate“ ist offen gehalten und man hat einen herrlichen Blick in die Landschaft. Mein Flug geht los und nach 3,3h erreiche ich Quito Flughafen, fast pünktlich um 17Uhr. Mein Gastpapa freut sich micht wieder zusehen, genauso meine Gastmama. Wir essen selbstgemachte Borittos. Seit einer Woche wohnt Anna hier. Eine deutsch-kanadierin. Sie redet sehr viel; auch meinem Cesar fällt das auf. Mir ist es egal, ich bin müde. In meinem Zimmer schmeiße ich mich ziemlich fertig aufs Bett, freue mich auf das was kommt und lasse die Galapgos Insel Revue passieren. Es war wunderschön, ziemlich touristisch, aber in Ordnung und man muss keine überteuerte Bootstour buchen, damit man schöne Ecken der Inseln findet. Denen habe ich es gezeigt! denke ich und schlafe höchstzufrieden ein.

Freitag, 18. November 2011

Von Socken, Meerjungfrauen und Betrunkensein.

Lieber Klaus-Peter,


Es ist Freitag. Mein vorletzter Tag bricht an. Mein heutiges Tagesprogramm: Nichtstun, Strand und Souvenirs kaufen. Das Wetter ist hervorragend und so starte ich recht früh, um zum Tortuga Bay zu laufen. 40min später, die Uhr hat soeben 10:13Uhr geschlagen, erreiche ich den wunderschönen Strand. Ich mache 5 Stunden lang nichts, außer liegen und schwimmen. Ich sehe schwimmende Schildkröte, kleine Haie und eine halbe Meerjungfrau (was mit dem Oberkörper passiert ist, weiß ich nicht. Ich konnte ihn auch nicht finden). Es ist halb 5 und ich beginne den Rückweg. Ich finde einen Socken und  drei kleine Mädchen fragen mich, ob sie mit mir ein Foto machen dürfen. Ich bejahe. (Es liegt an meiner unglaublich coolen Sonnenbrille, da bin ich mir nun sicher). In der Stadt angekommen, suche ich nach was Essbarem. Fürs Abendessen bin  ich zufrüh, aber ich habe jetzt schon Hunger. Daher kaufe ich erneut bei den Straßenverkäufern ein. Humanita, salzig und drei Empanadas, von denen ich nur zwei schaffe und die mit Käse aufbewahre für schwere Zeiten. Alle Verkäuferinnen freuen sich mich wieder zu sehen. Das freut mich auch. Nun will ich Souvenire kaufen. Ich finde nichts Gescheites. Eine Viertelstunde später, beende ich das Einkaufen. (Immerhin habe ich zwei der drei heute geplanten Sachen gemacht) Um halb 8 gehe ich zu Kaileens Hotel, um mit ihr und Emma für den heutigen Abend vorzutrinken. Ihr Hotel ist schön. Sie trinken Tetra-Pack Wein und sind begeistert von dem günstigen Preis (7USD). Ich kann das nicht verstehe und trinke Bier. Der Abend wird gut. Ich werde betrunken und wir enden im Bongo, einer Art Bar und Disco. Gegen halb 3 liege ich auf meinem Bett, esse die letzte Empanda und freu mich darüber. Gerade fällt mir ein, dass ich um 7Uhr aufstehen muss. Mist.

Donnerstag, 17. November 2011

Essen.

Lieber Klaus-Peter,

es ist Donnerstagmorgen. Ich stehe um 6, packe meine Tasche, esse kein Frühstück und nehme das Boot um 7 um nach Santa Cruz zu fahren. Hier sitzen aber viele Leute. Das Boot ist wieder einmal überfüllt. Glücklicherweise sind diesmal keine Engländer dabei. Es ist halb zehn. Ich erreiche den Hafen von Puerto Ayora und beschließe erst einmal was zu essen, weil Hunger. Ich gehe ins gleiche Hotel in das ich schon einmal war. Ist doch gut hier. Ich bringe meine Tasche weg, liefere meine schmutzige Wäsche in der Reinigung ab und treffe mich um 11 zum Cafe mit Emma, einer Engländerin die ich nicht kenne, aber die Chris (der Schotte) kennt. Somit soll ich sie nun auch kennenlernen. Emma ist lustig und wir verstehen uns prächtig. Gegen halb 1 kommt Kaileen. Eine Amerikanerin, die ich nicht kenne. Aber auch sie ist lustig. Wir beenden gegen halb 2 unsere illustre Kaffeerunde und beschließen heute Abend einen Straßen-Essen-Marathon zu machen. Ich esse zu Mittag, lege mich an den Strand und mache nichts bis 18Uhr. Wir starten unseren Essens-Marathon pünktlich um halb 7 mit einer frittierten (hier wird einfach alles frittiert) Banane mit Käse und irgendwas aus Fleisch am Spieß. Es geht weiter. Wir essen Humitas, süß und salzig, und laufen durch die Gegend, um einen Markt zu finden. Hier ist es prächtig. Wir probieren ein typisches Abendessen von der Straße, essen göttliche Empanadas und kaufen keine Portion, probieren aber, gegrillten Kuhdarm (man kann es nicht kauen; hat was von Gummi). Wir machen ein Gruppenfoto mit einigen Leuten hier und verlassen den Markt um den Abend vollgefressen mit einer, bzw ich kaufe zwei, wobei eine auch gereicht hätte, Schokobananen (mit bunten Streuseln) ausklingen zu lassen.

Mittwoch, 16. November 2011

Herumliegen ist auch Sport.

Lieber Klaus-Peter,

der letzte Tag Cristóbal fängt um Punkt 7 Uhr an. Ich stehe auf, suche einen Frühstücksort, finde einen und bezahle einen Dollar mehr als gestern. Dafür ist es aber auch nicht so gut. Das Wetter ist hervorragend und Ich beschließe mich an den Strand zu legen um den ganzen Tag nichts zu tun. Nur ein zwischenzeitliches Mittagessen und ein zweistündiger Besuch des „Interpretacions Centers“ (hier wird erklärt was die Galagpos Insel überhaupt sind) am Nachmittag unterbrechen mein sandiges Treffen mit den Seehunden. Meine Hauptaufgabe für den gesamten Tag besteht wiederholt darin, mich mit Sonnencreme einzuschmieren. Sonst liege ich nur rum. Gegen fünf Uhr laufe ich Richtung Innenhafen, trinke einen Kaffee und esse ein wenig. Am Hostel angekommen, freue ich mich nun, dass der Fernseher nicht funktioniert. Ich schlafe zeitig ein, denn den ganzen Tag nichts zu tun kann auch sehr anstrengend sein.

Dienstag, 15. November 2011

Zucker hat nicht so funktioniert.

Lieber Klaus-Peter,

es ist fünf Uhr. Ich wache auf, weil die Sonne in mein Zimmer scheint. Ich schlafe weiter. Es ist halb 8, ich stehe auf. Bei der all morgendlichen Frühstückssuche werde ich schnell fündig. Um neun Uhr sitze ich draußen in einem Cafe und genieße ein königliches Essen. Während ich hier so sitze, beschließe ich auch den heutigen Tag rumzuwandern, und zwar nach El Progreso, einem Ort, 8km von der Hafenstadt entfernt. Ich laufe los, kaufe 2 Liter Wasser und ausreichend Brötchen für den gar nicht mal so unwahrscheinlichen Fall, dass ich wieder einmal nirgendwo was zu essen finde. Nach gut 1h40min erreiche ich El Perogreso. Der Ort liegt am Fuße einer kleinen bergigen Gegend. Hier ist alles nach dem Urvater Cobos benannt. (Cobos hat damals die erste Stadt auf Cristóbal gegründet, El Progreso, eine Zuckerraffinerie gebaut und wollte seine eigene Währung einführen. Doof, dass er kurz später von seinen eigenen Leute getötet wurde, weil das alles nicht so geklappt hat, wie gewünscht) Die hoch angepriesenen Ruinen (laut Führer) der Zuckerfabriken sind klein und schnell erkundet. Schnell erkundet ist sowieso ganz El Progreso. Ich laufe zu einem Restaurant, das in dem ältesten Baum der Galapgos Inseln liegt und ich möchte was essen. Geht nicht. Heute ist geschlossen. Ich setze mich in eine schattige Haltestelle, esse Brötchen und trinke Wasser, während ich überlege was ich tun kann. Schnell habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet weiter zuwandern in Richtung El Junco; auch wenn dieser Ort weitere 10km und 725m Höhenunterschied bedeutet. (El Junco ist ein Süßwasser See, der einzige der gesamten Inseln in einem Krater eines ehemaligen Vulkans.) 
Ich beginne das Wandern, laufe länger als erwartet, komme nach 2,5h Stunden an und genieße die unbeschreibliche Sicht. Es hat sich gelohnt. Hier oben ist es sehr windig. Ich will auf große Steine, windgeschützt Pause machen. Bei dem Versuch von einem auf den anderen Stein zu hüpfen, stürze ich. In der einen Hand die Kamera, in der anderen Hand nichts, aber hier ist es auch der Ellenbogen, auf den ich knalle. Der ist mindestens gebrochen, denke ich, wenn nicht sogar verstaucht. Ich kuriere eine Weile, steige den Berg wieder hinab und laufe Richtung El Progreso. Ich habe keine Lust mehr zu laufen und außerdem tuen mir meine Füße weh und Sonnenbrand habe ich auch schon wieder. Ich beschließe maximal 5USD für ein Taxi (wenn denn mal eins kommt) zu bezahlen oder zu trampen. Ich höre ein Auto, halte den Daumen raus, es ist ein Taxi, mist, mit einer Frau drin. Sie wollen Richtung Hafen, so wie ich und der Fahrer will 1Dollar: optimal! Am Hafen angekommen, gehe ich in ein Cafe, trinke Café, schaue das Länderspiel Ecuador:Peru (3:0, olé), laufe noch ein wenig rum, es riecht nach Fisch, ich esse zu Abend und gehe ins Hostel, wo ich mich mal wieder über das Fernsehprogramm aufrege und erneut frage, wie man so einen Blödsinn senden kann. 

Montag, 14. November 2011

Wandern ist mein Leben.

Lieber Klaus-Peter,

um halb 8 werde ich von Cristóbal geweckt: Sie will von mir erkundet werden. Nun gut. Ohne Frühstück aus dem Haus (Diesmal ist es nicht mit dabei), mache ich auf die Suche nach was Essbarem. Ich finde ein kleines lokales Restaurant und bekomme ein tolles Frühstück mit Kaffee und Fruchtsaft. Nach dem Essen, schaue ich mir „Puerto Baquerizo Moreno“ an. Die Stadt ist nicht so groß, wie die auf Santa Cruz und nicht so verschlafen wie auf Isabela. Irgendwie eine gute Mischung, denke ich. Das Wetter ist bombastisch. Ich mach mich auf, um den Nordosten von Cristobal zu entdecken. Rucksack dabei, Wasser eingekauft, Wanderschuhe an und Nacken eingecremt. Brötchen brauche ich nicht, denn ich will zum Mittagessen wieder in der Stadt sein. Am Anfang, in der Zivilisation,  komme ich an vielen dicken, lauten, stark riechenden Seehunden vorbei, die ich dennoch irgendwie marg. Einfach überall sind die. Nach knapp 2km hört der gut verarbeitete Wanderweg auf. Ich stehe miten auf einem Berg, kann über die ganze Stadt schauen und habe auch sonst wirklich gute Luft hier oben. Ich stapfe weiter: Der kleinsteinige Kiesweg beginnt. Er hört auch nach 100m wieder auf. Der Abenteuerweg beginnt. Glücklicherweise ist der Weg ausgeschildert, sodass man sich fast nicht verlaufen kann. (Also ausgeschildert heißt, dass Holzstäbe in der Gegend rumstehen und jeder für sich selbst entscheiden muss, ob man rechts oder links läuft.) Nach einer weiteren Stunde, fällt mir auf, dass ich keinen Wegweiser mehr sehe: Ich bin vom Wanderweg abgekommen. Egal, ich beschließe einfach über das Vulkangeröll direkt an der Küste zu laufen, bis ich irgendwann irgendwas spannendes finde. Was genau, weiß ich gerade auch noch nicht. Während ich so laufe, kommen mir ganz obskure Lieder in den Sinn. Das liegt bestimmt an der Sonne. Ich trinke und bemerke, dass ich nur 2l Wasser mitgenommen hatte. Als seelische Vorbereitung, rede ich mir immer wieder ein, dass ich bestimmt mindestens einmal von einem Stein runterfalle. Dann tuts bestimmt nicht so weh. Es ist 12Uhr. Ich mache Pause und esse „zu Mittag“. 2 kleine Päckchen Pizza-Kekse (Sie schmecken glücklicherweise wirklich nach Pizza und suggerieren dementsprechende Mittagessen). Es ist alles, außer ausreichend. Ich stehe, schaue auf die Karte, wo ich bin (keine Ahnung, wo ich bin) und überlege, ob ich noch eine Bucht weiterkraxeln soll. Nach einer Weile des Zögerns, rede ich mir ein, dass hinter dieser Steinküste, bestimmt ein wunderbarer Strand ist. Ich gehe, mist, hier ist auch wieder nix. Das passiert mir unglücklicherweise noch zwei oder drei Mal, bis ich endlich die langersehnten Shity Islands finde (Die Steine hier sind alle vollgekackt, weiß, und wenn sie einen Namen haben, heißen sie bestimmt „Shity Islands“). Ich entdecke einen von den „blue-footed Boobies“ (ein berühmter Vogel von hier mit blauen Füßen. Im deutschen heißt er „Tölpel“, im englischen „Booby“ wie die weibliche Brust; daher laufen hier einige Touristen mit T-Shirts durch die Gegend, die mitteilen: „ I love Boobies“). Ich mache ein Foto und drehe wieder um. 
Der Rückweg ist lang. Kurz vor Ende, finde ich den Wanderweg wieder. Ich bin froh und verlasse ihn direkt wieder, um ein STOP-Schild zu übergehen und eine Abkürzung zu nehmen, um nicht über diesen dämlich Berg zu gehen. Ich hangele mich regelrecht den Klippen entlang, rutsche ab und zu aus, falle fast hin. Nun ist mein rechter Schuh nass und ich bin hingefallen. Nichts passiert. Ich erfrische mich an einer Schwimmstelle, laufe zurück in die Stadt und esse Hamburger mit Pommes, um meinen großen Hunger zu stillen (es ist drei Uhr und traditionelle Mittagessen gibt es nicht mehr; die gibt es nur bis zwei Uhr, aber Hamburger ist auch gut). Nach dem Mittag, gehe ich einen Kaffee trinken, sonne mich am Strand mit vielen Seehunden und treffe dort zwei Kanadierinnen aus meinem Hostel von Isabela wieder. Wir trinken Bier und schauen den Sonnenuntergang. Die reden ganz schön wirres Zeugs, denke ich und verabrede mich nicht mit ihnen zum Abendessen. Im Hostel angekommen, mache ich meine Zimmertür auf und freue mich, als ich sehe, dass ich eine dickere Bettdecke habe, weil die nette Rezeptionsfrau gemerkt hat, dass ich mir letzte Nacht ein zweites Laken, der Wärme wegen, stibitzt hatte.

Sonntag, 13. November 2011

San Cristóbal. Oder auch: Seelöwen-Island

Lieber Klaus-Peter,

Ich wache auf. Es ist fünf Uhr, ich stehe auf und packe meine Tasche. Mein Boot nach Santa Cruz geht um 6, es regnet ein wenig, aber die Bootsfahrt ist entspannt. Ich schlafe die meiste Zeit. Es ist Viertel nach 8 und ich steige vom Boot. Ich warte am Hafen bis 14Uhr. Das Boot nach San Cristóbal kommt. Das Wetter ist prima, die Fahrt ist sehr rau und viel aktionsreicher als sonst. Wir bekommen ironischerweise keine Schwimmwesten (wie sonst immer). Wenn wir umfallen, fallen wir bestimmt so stark um, dass wir eh nicht mehr schwimmen können, denke ich. Die Fahrt ist nervenzerrend. Wir sind 24 Leute, wobei maximal 22 zugelassen sind und betrunkene Engländer machen es mir hier gerade nicht leichter. Nach guten zwei Stunden erreichen wir den Hafen von Cristóbal. Alles liegt hier voll mit Seehunden. Das erste Mal fällt mir auf, dass sie nicht nur lustig und dick sind, sondern auch stinken wie die Hölle. (Egal, meine Lieblingstiere dürfen stinken). Ich laufe los und suche eine Unterkunft. Erstes empfohlenes Hotel (nach meinem Führer) ist voll, bei dem zweiten gibt es keine Rezeption und  bei dem dritten (ich laufe ein wenig viel zu weit) müsste ich zu viel bezahlen. Mit dem letzten Hostel bin ich sehr zufrieden, es ist recht günstig und nachdem ich mein Zimmer dreimal getauscht habe, ist dieses auch wunderbar. Nach über 4 Stunden Bootsfahrt und einer Stunde Hotelsuche, liege ich nun auf meinem Bett und schaue einen grässlich synchronisierten spanischen Spiderman-Film.

Samstag, 12. November 2011

Isabela wächst durch Seehunde.

Lieber Klaus-Peter,

heute ist mein letzter Tag auf Isabela. Ich stehe auf, frühstücke und beschließe heute nichts Anstrengendes zu unternehmen. Gegen 10Uhr mache ich mich auf, um die Strände ein wenig genauer zu untersuchen. Es ist elf Uhr und ich denke, dass ich vielleicht noch günstig eine Vulkan Tour machen könnte. Ohne Gruppe und Guide versteh sich. Deswegen frage ich bei einer Touristen-Stelle nach, ob das geht. Nein! Bekomme ich zuhören, es kosten mindestens 45 Dollar. Ich laufe weiter und frage bei dem Tourismus Ministerium nach: Alleine geht’s nicht, aber für 35 Dollar. Egal! Die Vulkane hier sind eh doof und auf dem Festland viel cooler. Daher laufe ich weiter zum Hafen und entdecke gefühlte 1000 Seehunde rumliegen (gezählt waren es 739 Stück). Die meisten sind faul und dick. Ich beschließe nicht nur Schildröten, sondern auch Seehunde zu antworten, wenn mich jemand in Zukunft nach meinem Lieblingstier fragt. 

Ich lege mich an einen kleinen, abseitsliegenden Strand, unterschätze das Hochwasser und breche nach einer knappen halben Stunde wieder auf, um einen anderen Strand zu suchen, wo ich den restlichen Tag einfach nichts machen muss. Schnell fündig geworden, lausche ich dem Hörbuch „In 80Tagen um die Welt“ und finde, dass der Typ ziemlich knorke ist und auch ich sowas mal machen will. Ich wechsle zum Buch „Historias de Franz“. Total im Buch vertieft, spricht mich ein Mädchen und ein Mann an. Sie möchte ein Foto mit mir machen. (Das liegt bestimmt an meiner unglaublich coolen Sonnenbrille). Ich lese weiter und beende die Lektüre nach einer knappen Stunde. Mein erstes spanisches Buch und ich habe fast mehr als die Hälfte verstanden (Dass das Buch für 7jährige ist verschweige ich lieber und erzähle es auch sonst keinem). Ich gehe Richtung Hostel, kaufe mein Bootticket für morgen früh, kaufe Brötchen, gehe in einen Internet-Shop (hier das Internet funktioniert nur, gelinde ausgedrückt, suboptimal), kaufe Inca Cola und frage mich sogleich, was Inca Cola überhaupt ist. Nun liege ich in meiner Hängematte, höre spanische Tanzmusik von Julio und trinke Inca Cola. Ich glaube so muss Gummibären-Saft schmecken. Auf bald!

Freitag, 11. November 2011

Des Fahrradfahrens zweiter Teil.

Lieber Klaus-Peter,

heute stehe ich spät auf. Meine Uhr sagt 7:30Uhr. Ich gehe zum Frühstück und bekomme erneut ein großes Essen. Für wirklich alle Geschmäcker ist etwas dabei. Nach dem Mahl, beschließe ich erst einmal nichts zu machen. Um 10 breche ich auf, um mir Schnorchelausrüstung und ein Mountainbike auszuleihen. Diesmal soll es aber ein gutes werden. Nach einer gewissen Zeit des Rumirrens, kaufe ich Brötchen (nicht bei meiner Stammbäckerei, daher teuer und doof) und finde einen kleinen Laden der sowohl das eine als auch das andere anbietet. Mir wird schnell klar, dass ich ohne Kontaktlinsen und nur mit Brille nicht optimal schnorcheln gehen kann. Daher leihe ich nur ein Mountainbike aus. Diesmal ist es ein gutes. Ich fahre zu einer kleinen Bucht, wo ich hätte schnorcheln gehen können, aber da kann bestimmt auch so schwimmen. Hier treffe ich auf eine russische Familie, die gerade dabei ist in voller Montur zu schnorcheln. Das sind bestimmt reiche Öloligarchen. Der Junge kann nicht schwimmen, ist anstrengend und die Schwester auch. Doofe Brille denke ich und gehe einfach so schwimmen. Nach einer kurzen Zeit des Trocknen fällt mir eine unbemannte Tauchausrüstung auf. Den Russen gehört diese nicht, daher nehme ich nur die Brille und fange an die Fischwelt zu erkunden (auch als Kurzsichtiger ist dies möglich). Ich schwimme mit einem Seelöwen und freue mich.
Nach 1h fahre ich weiter und mache mich auf Richtung „Santo Tomas“. eine Stadt, die ein gutes Stück von meinem Fischerort entfernt ist (19km). Ich fahre und fahre. Es ist sehr anstrengend, weil alles total hügelig hier ist von den ganzen Vulkanen, die hier so rumstehen. Der Mountainbike-Ausleiher hatte mir gesagt, es wäre besser auf dem Hinweg ein Taxi zu nehmen und nur auf dem Rückweg mit dem Fahrrad zu fahren, weil zu hügelig. Ich habe nicht drauf gehört und mache bei einem schönen Aussichtspunkt kurz vor Santo Tomas total erschöpft eine Pause. Nach einer Brotzeit geht es weiter und ich schiebe. Während ich so herumlaufe, entdecke ich einen  Papaya-Baum. Ich ernte eine und packe sie in meinen Rucksack. Hier ist alles voll mit exotischen Fruchtbäumen. Ich kraxele weiter, verfahre mich und drehe um, um bergab die Geschwindigkeiten zu genießen. Ich erreiche mein Dorf gegen halb und bin total kaputt. Ich bringe mein Mountainbike weg (es war definitiv besser, als das andere), kaufe bei meiner Stammbäckerei ein (wunderbar, günstig und es riecht nach frischem Gebäck). Im Hostel erzählt mir Juliio, dass Santo Tomas keine Stadt ist, sondern der Name des Volkangebietes. Hätte ich das gewusst, wäre ich trotzdem hingefahren, resümiere ich. Nun liege ich draußen in der Hängematte, trinke ecuadorianisches Bier, höre Bob Marley und denke, dass das Mountainbike-Fahren eigentlich doch ganz cool ist.

Donnerstag, 10. November 2011

Esel, Flamingo, Banane

Lieber Klaus-Peter,

der erste volle Tag Isabela. Ich stehe spät gegen 7 Uhr auf, dusche warm und gehe um kurz vor 8 zum Frühstück. Ich bin der einzige. Neben dem üblichen Essen gibt es vorab einen Früchteteller und Erdnussbutter. Essen gut, die Sonne scheint, der Tag kann nur gut werden, denke ich und laufe los, um mir die Stellen anzugucken, die mein Reiseführer mir vorschlägt. Nach knapp zwei Stunden Rumlauferei, gehe ich an den Strand. Ich ziehe meine Badehose an, creme mich ein und lege mich auf mein Handbuch, als ich bemerke, dass gar keine Sonne mehr da ist. Egal, warm und bewölkt ist auch gut. Gegen viertel nach 12 laufe ich Richtung „Innenstadt“ und finde ein lokales Essstübchen, wo ich für 3Dollar Mittagessen kann. Da ich beim Essen nicht besonders anspruchsvoll bin, ist es wie immer gut.
 Nach dem Essen laufe ich weiter und erkunde so alles in diesem Ort, was man zu Fuß erkunden kann. Die örtliche Schildkrötenaufzugsstation finde ich besser als die erste auf der anderen Insel. Ich  laufe weiter. Am „Playa del Amor“ bekomme ich einen Ohrwurm von Bob Marleys „No woman no cry“ und fange an zu grübeln.  Anschließend wandere ich  zur 8,32km entfernten „mauer der Tränen“, eine von ehemaligen Gefangen auf ehemaligen US-Stützpunkt erbaute Mauer. Ab zu stolpere ich über herumliegende Schildkröten. Als ich zurückgehen will, beschließe ich ein Taxi zu nehmen, da ich schon ziemlich im Eimer bin. Leider fährt hier in der Gegend keins, soadass doch zurücklaufe. Gegen 6 erreiche ich meinen Hauptort, kaufe ein in meiner Stammbäckerei, gehe ins Hostel und dusche. Ich beschließe ein Bier trinken zu gehen. Dies tue ich in einer Strandbar direkt am Meer. Es läuft Bluesmusik und ich fühle mich wohl. Ein älterer surfender Kalifornier spricht mich an und erzählt aus seinem Leben, obwohl ich ihn gar nicht kenne. Ich soll aufpassen, dass ich mir keine Geschlechtskrankheiten auf den Inseln hier einfange, er habe letzte  Jahr hier schlechte Erfahrungen gemacht. Nunja,  Ich gehe zum Hostel, um schlafe zugehen, weil mir wieder einfällt, dass ich ziemlich kaputt bin. Nun liege ich hier in der Hängematte draußen im „Dschungel“ und denke über den Tag nach. Vor etwa 12min ist das Licht ausgegangen und ich sitze im Dunklen. Ein Mann in der anderen Hängematte spricht mich an (aus dem Hostel). Es ist dunkel und ich verstehe nicht alles. Egal, im Hintergrund höre ich das Meer rauschen.



Mittwoch, 9. November 2011

Inseltausch.

Lieber Klaus-Peter,

Es ist Mittwochmorgen. Heute ist der letzte Tag auf Santa Cruz. Mein Boot nach Isabela geht um 2Uhr. Ich stehe auf, packe meine Tasche und gehe zum Frühstück. Um 10 bin ich mit Elisabeth (Name geändert) zum Kaffee trinken verabredet. Ich habe sie gestern beim Wandern und schwimmen kennengelernt (genauso wie die kleinen Haie, die ich traf). Sie kommt aus Österreich und kennt zufälligerweise Hildegard und Gertrud. Was en Ding. Sie kauft Kaffee, ich kauf nix. Ich esse wieder einmal für 3,50USD königlich zu Mittag. Es ist halb 2 und ich laufe zum Treffpunkt. Bei der Anlegestelle treffe ich zwei Deutsche, die gerade von der Insel Isabela wiederkommen. Sie empfehlen mir ein Hostel. Soll wunderschön sein und 20USD inkl. reichhaltigem Frühstück kosten. Mal schauen, ob ich dahin gehe, denke ich. Das Boot ist eine Art Speedboot und es hätte Platz für 20. Wir sind 9. Ich gehe weit ins Boot hinein und wundere mich nicht, warum alle lieber hinten bei den Außenbordmotoren sitzen wollen. Wir fahren los. Mit Schwimmwesten, weil es heute sehr unruhig werden kann, so wird verlautet. Nach den ersten Wellen, wird auch mir nun endlich klar, warum keiner soweit vorneseitzen wollte. Ich wackle wie blöd auf und ab und nehmen bei jeder neuen Welle, die volle Höhe mit. (Da die Motoren hinten sitzen, geht das Boot vorne hoch beim Fahren. Wenn eine Welle kommt, ist es doof für alle, aber besonders für die, die weiter vorne sitzen). Egal, denke ich, sind ja eh nur zwei Stunden. Ich fange an die Leute zu bewundern, die schon im Sitzen am schlafen sind und versuche weiterhin meinen Magen mit gutem Zureden zu beruhigen.Nun schlafe ich auch. Um viertel vor 4 wache ich auf und wundere mich über mich selbst, dass ich geschlafen habe. 

Wir erreichen Isla Isabela, bezahlen 5USD Eintritt und laufen wie beim Flughafen über ein Desinfektions-Ding für die Schuhe. Ich laufe los Richtung Stadt und fange an das empfohlene Hostel zu suchen. Isabela ist sehr verschlafen, wie ein kleines Fischerdorf. Es gibt keine richtige Straßen nur Sandwege. Eine Kirche wird gerade erst gebaut. Genauso wie ein Supermarkt. Das Hostal, es heißt übersetzt „Der Dschungel“, liegt ein wenig außerhalb. Das finde ich gut. Und dass es direkt am Strand liegt und ich aus meinem Doppelzimmer direkt aufs Meer schauen kann, finde ich auch gut. Das Hostel kostet regulär 15Usd plus 5USD Frühstück. Ich erzähle den Besitzern dass mein Reiseführer mir sagt, es kostet nur 10Dollar pro Nacht. Er findet keine Erklärung dafür und wir einigen uns auf 14USD (inkl. Frühstück). Das es hierfür richtig günstig ist, bestätigt sich 9 min später, als ich zufällig mitbekomme, wie Besitzer A sich telefonisch bei Besitzer B rechtfertigen muss (Die Begründung habe ich nicht verstanden). Nun habe ich ein schlechtes Gewissen. Sollen doch die reichen Touristen mehr bezahlen. Jawohl! Nun habe ich kein schlechtes Gewissen mehr. Dann kann ich ja nun vielleicht so eine eintägige teure Touristen-Tour mal mitmachen, überlege ich und schlafe mit Meeresrauschen auf meinem bequemen Doppelbett zufrieden ein.
                                           

Montag, 7. November 2011

Mountainbiking wird nicht mein neues Hobby.

Lieber Klaus-Peter,

Hier posen sogar die Tiere fürs Foto: warum
er es unbedingt feshalten wollte, hat er mir
nicht sagen wollen
der zweite Tag beginnt um 7 Uhr. Ich frühstücke und überlege mir, dass ich heute gut mit dem Fahrrad Santa Cruz erkunden könnte. Gedacht, getan! Für 8 Dollar kann ich den ganzen Tag rumradeln. (Über den Preis freue ich mich sehr, da man eigentlich 15 Dollar bezahlen muss). Nach 5 Minute auf dem Mountainbike verfluche ich dieses und rege  mich über mich selber auf. Es ist viel zu klein und alt. Dafür hat es jedoch platte und breite Reifen. (Nein Klaus-Peter, das konnte ich vorher nicht im Laden erahnen). Egal ich fahre weiter und möchte an der Küste gen Norden fahren. Geht nicht, da keine Straßen da sind, fällt mir relativ schnell auf, als ich mich im nächsten Wohngebiet direkt verfahren habe. Ich drehe um, fahre zurück und wähle die Hauptstraße. Da mein Sattel nicht gepolstert ist, gefällt mir die hügelige Straße besonders. Nach gut 2km von Puerto Ayora (meiner Stadt) entfernt, muss ich die erste Pause mache. Obwohl ich so eine Sportskanone bin, macht mir das Mountainbiking ziemlich zu schaffen. Ich ziehe mein T-Shirt aus und fahre weiter. (Ist auch viel stilsicherer ohne T-Shirt zu fahren). Nach einer halben Stunde mache ich erneut Pause, freue mich darüber dass ich 2 Liter Wasser dabei habe und werde von einer Kinderfahrradtruppe überholt.
Die sind aber ganz schnell, denke ich und wische mir den Schweiß von der Stirn.Es geht weiter und ich erreiche ein Dorf. Ich biege rechts ab, um zum Garapaterro zu gelangen. Einen weit abgelegenen Strand, der sehr schön sein soll; auch zum Pause machen (und da soll es eine Lagune mit Flamingos geben, habe ich vorher mal gelesen). Ich habe schon lange aufgehört, die Hügel hochzufahren. Ich schiebe. Bergab ist alles gut. Als ich beim fünften oder sechsten Hochschieben bin, sehe ich ein Schild, das sagt, ich soll meine Geschwindigkeit reduzieren. Blöde Penner, grinse ich in meinen Schweißbart. Nach 15min frage ich eine ältere Frau, ob ich überhaupt auf dem passenden Weg in Richtung Strand bin. Sie sagt ja und noch irgendwas mit weit (Später beim Weiterkraxeln fällt mir auf, dass sie etwa „Der Weg ist aber noch sehr weit“ gesagt hat.) Ich erreiche ein Schild, das mir mitteilt, dass es noch 7,2km sind. Ach du meine Güte. Glücklicherweise geht der Großteil der restlichen Strecke bergab und ich rase förmlich dem Strand entgegen. Ich fange an die Landschaft zu genießen. Dies war mir vorher nicht möglich, da ich genug mit mir selbst zu tun hatte. Bananenstauden, Papaya „Palmen“ und komische Tiere kreuzen und begleiten meinen Weg.  Am Ziel treffe ich auf ein Pärchen (er: Schweiz; sie: Bayern), die auch mit dem Mountainbike hierhin gefahren sind. Ihr Fahrräder sehen irgendwie besser aus als meins. Dafür habt ihr aber bestimmt viel bezahlt?, frage ich. 8Dollar jeder. Ich sage nichts mehr. Der Strand ist wunderschön. Das Wasser warm und diesmal gehe ich mit Badehose schwimmen (Gestern hatte ich keine dabei). Das Wetter wird immer besser. Nur die Lagune mit den Flamingos wurde vor einem Jahre von einem Tornado  zerstört, sagt mir der Parkwärter. Egal! Trotzdem toll. Nach drei Stunden nehmen wir drei ein Taxi (Pickup, wie alle Taxis hier) zurück. Ich war schonlange nicht mehr so kaputt, mein Rücken tut weh, meine Handflächen sind wund und ich habe Sonnenbrand vom barbusigen Radeln (Radeln ist viel zu nett, für das was ich da gemacht habe. Passt irgendwie nicht.). Nun liege ich in der Hängematte und bin froh, dass ich wenigstens die 25km lange Hinfahrt zum Strand selber gefahren bin. 
Es ist abends. Ich treffe zwei Australier und zwei Deutsche aus Unterfranken. Alle sind aus meinem Hostel. Die beiden Australier sind interessant. Klaus (name geändert), mit ihm trinke ich Bier, ist viel in der Welt rumgekommen. Wenn ich mal nach Australien komme, soll ich ihn besuchen. Vielleicht tue ich das. Gute Nacht!

Sonntag, 6. November 2011

Warum denn von scheiß Ziegen, liebe Freunde?

 Lieber Klaus-Peter,


der erste Tag in Puerto Ayora, Santa Cruz beginnt. Um 7 Uhr geht mein Wecker. Ich stehe auf, dusche und gehe zum Frühstück. Für 3 Dollar ein guter Preis. Ich verlasse das Hostel und laufe los Richtung Südwest. Warum? Weiß ich auch nicht so genau. Ich laufe und mache viele Fotos. Krebse, kleine Leguane (die laufen hier wie blöd rum), Pelikane und ein dicker Seelöwe (versteckt auf einem Vorsprung hinter einer Mauer; aber da ich groß bin kann ich über die Mauer drüber gucken) versüßen mir morgens direkt den noch nicht so sonnigen Tag. Neben Tiere, werden alte Leute heute meine Hauptmotive, denke ich und mache ein weiteres Fotos von einem älteren amerikanischem Ehepaar mit Kameras und lustigen Hüten. Nach einigerer Zeit finde ich einen Eingang vom Charles Darwin Center. Eine Art Nationalpark. Dieser ist sehr berühmt. Glaube ich. Eine Aufzuchtstation für Schildkröten startet den Rundgang und überall wachsen Kakteen an Bäumen. Sehr interessant! Bei den Baby-Schildkröten mache ich eine längere Pause und sehe wie eine Schildkröte auf dem Rücken liegt. Ich fühle mich hilflos. Nach ca. 15 min kommen 2 Touristen und ein Führer vorbei. Auch diese sehen jene Schildkröte. Ich lausche, überlege, rechne und komme zu dem Ergebnis, dass das verunglückte Baby noch 10min zu leben hat, wenn nicht was passiert. Ich werde unruhig. Dies jedoch unbegründet, ein Wärter kommt und rettet die Kleine von den Strapazen. Ich laufe weiter. Aus den kleinen Schildkröten werden große Schildkröte. Sehr große Schildkröten. Untern anderem auch Der Einsame George und seine 2  Frauen.  Sie wurden damals von einer anderen Insel gerettet, als sie kurz vorm Aussterben waren. Ich gehe weiter und entdecke genauso gefährdete Leguane. Bei denen waren mitunter Ziegen die Ursache dafür. Scheiß Ziegen, Ihr seid Reptilien und seht sehr gefährlich aus: also warum von Ziegen? frage ich die faulherumliegenden Leguane (auch große Leguane liegen hier wie blöd rum) und mache eine Pause bei Darwins Finken.
 Auf dem Rückweg entdecke ich eine offene Zauntür, ein wenig abseits des regulären Weges. Ich denke nicht weiter nach und gehe, draufgängerisch wie ich bin, einfach hindurch. Ein atemraubender Ausblick, unzählige Leguane (2 von ihnen haben miteinander gekämpft: Warum? Das hab ich mich auch gefragt) und Einheimische, die mit einer Schnur (ohne Angel) Fische fangen. Ich verlasse das Gebiet, laufe in die  Zivilisation und entdecke ein Geschäft, das „Morning Glory“ heißt. Passt irgendwie, schmunzele und gehe weiter. (Anmerkung der Redaktion: „Morning Glory“ ist ein Albumtitel, der britischen Rockband „Oasis“) Ich laufe weiter, esse ein großes lokales Mittagessen für insgesamt 3,50USD (inkl. Suppe und Getränk), fahre am Nachmittag mit dem Wassertaxi zu einem deutschen Strand, der gar nicht deutsch ist, sondern nur so heißt, kehre gegen halb 6 heim und esse Kekse zu Abend. Nun liege draußen in der Hängematte und schreibe ein wenig. Welch wunderbarer Tag.

Samstag, 5. November 2011

Galapagos beginnt.

Lieber Klaus-Peter,

heute ist Freitag. Mein letzte Schultag. Gegen halb 11 bekomme ich Bescheid, dass ich das Abschluss Examen bestanden haben. Nach der Schule treffe ich mich mit Chris zum Mittagessen. Nachmittags packe ich meinen Rucksack, weil ich morgen auf die Galapagos Inseln fahre. Gegen halb 8 abends, treffe ich mich mit einigen Leute in der Stadt. Wir gehen in eine Metal-Bar und haben jede Menge Spaß. Viele Ecuadorianer, verwundert uns in der Bar anzutreffen, wollen mit uns sprechen und freuen sich. Wir betrinken uns mit dem billigsten Bier (3 für 3USD) und hören die ganze Zeit laute Musik. Gegen viertel nach 2 morgens fahre ich mit dem Taxi nach Haus. Ich bin betrunken.

Es ist Samstagmorgen 6 Uhr. Mein Wecker klingelt.  Mir geht’s nicht so gut und ich habe Kopfschmerzen. Komisch, immerhin habe ich doch fast 3,5h geschlafen. Egal, um halb 10 geht der Flieger. Am Flughafen ist alles ziemlich verwirrend. Nachdem ich mich 3mal aufs Neue am Check-In-Schalter angestellt habe, bin ich meinen Rucksack endlich losgeworden und warte nun am Gate, dass es endlich losgeht. Viele alte Menschen hier, denke ich. Nur alte reiche Menschen können sich die Galapgos Insel leisten. Und ich! Bestimmt bin ich nach  den 2 Wochen arm. Aber es wird sich bestimmt lohnen. Der Flieger startet, wir machen einen Zwischenstopp in Guayaquil, ich bleib im Flugzeug sitzen, neue Menschen kommen hinzu, wir fliegen weiter und gegen 2 Uhr erreichen wir Santa Cruz, eine der vier oder fünf bewohnten Inseln.  Am Flughafen bezahle ich 100USD Eintritt für den „Nationalpark Galapagos“,  steige in den falschen Bus (weil ich dem Lonley Planet glauben geschenkt hatte.)und fahre mit vielen alten Menschen irgendwo hin. Es ist heiß. Der Bus fährt zurück. Der nette Busfahrer lots mich zum richtigen Bus. Nach einer Bus-Schiff-Bus Kombi komme ich nach knapp 1,12h In Puerto Ayora, der größten „Stadt“ hier, an. Auf der Suche nach einem Hostel, ich hatte vorher nichts gebucht, bekomme ich bei der ersten Lokalisation eine Absage. Ich laufe weiter und finde das Hotel Espana. Hier ist es relativ (für Galapagos) günstig und ich bekomme ein Zimmer für 4 Nächte (genauer: ein Doppelzimmer, weil kein Solo frei ist). Wunderbar. Ich lagere meine Sachen hier und fange an die Insel anzugucken. Ich laufe Richtung Tortuga Bay und bin nach knapp 40min Marsch im kalten Pazifik am Schwimmen. Hier ist es nicht so schön, wie an der Nordsee, aber es ist in Ordnung. Auf dem Rückwege kaufe ich Brötchen ein. Im Supermarkt errechne ich mit Hilfe meiner Cookies-Benchmark, dass die Preise hier um ca 52,3% höher sind als In Quito. (Dies gilt jedenfalls für meine Kekse). An der Kasse steht ein Mann (nicht einheimisch) hinter mir und legt eine Flasche Rotwein und Kondome aufs Band. Genau so muss es sein, denke ich, will ihm viel Spaß wünschen, habs dann aber doch nicht gemacht. Im Hotel angekommen, lege ich mich aufs Bett und gucke irgendeinen spanischen Schrott am Fernsehen, als mir einfällt, dass ich sehr müde bin.


Dienstag, 1. November 2011

Dienstag ist ein guter Tag um zu gewinnen!

Lieber Klaus-Peter,

Es ist Dienstag. Heute ist der Hochzeitstag meiner Gasteltern. Sie sind schon mind. 30 Jahre verheiratet. Dafür gibt es morgen Mittag ein Festessen, wird mir soeben am Frühstückstisch gesagt. In der Schule habe ich eine neue Lehrerin. Sylvia; für die letzte Woche. Slyvia erzählt mir von einer am tagzuvor ausgeraubten Engländerin, die nun wieder in die Heimat geflogen ist. Sie war eine Schülerin der Sprachschule und wollte noch länger in Ecuador bleiben. Sylvia erzählt mir, dass seit der Einführung des Dollars Quito immer gefährlicher wurde. (Dollar gleich attraktive Währung für arme nicht-dollar Länder). Sie macht mir ein bisschen Angst, aber ich lasse mir nichts anmerken (denke ich). Sie betont während des Unterrichtes häufiger, dass sie eine Latina ist. Was das genau ist, weiß ich nicht. Aber sie ist sehr aufgeschlossen. Nach der Schule treffe ich mich mit Hildegard und Gertrud um auf den Pinchincha (Ein Vulkan, der direkt an Quito grenzt) zu fahren (mit dem TeleferiQo, Gondel). Auf dem Weg zum Treffpunkt, kaufe ich mein Brötchenmittagessen in einer Bäckerei ein, falle fast von einer Stufe, stoße mir den Kopf, weil Tür zu klein, zeige auf diverse Brotteilchen, kaufe diese samt Wasser, bezahle 1,40USD und freue mich. Getrud, Hildegard und ich fahren mit dem Taxi Richtung Gondelstartpunkt. Die Fahrt dauert gute 21min. Oben auf dem Vulkan angekommen, haben wir eine super Aussicht, weil das Wetter es zulässt. Wir machen viele Fotos, lassen uns von einem Deutschen fotografieren, dieser freut sich, da ich errate dass er aus NRW kommt (hat „wat“ gesagt). Wir fahren wieder runter.
Gegen halb 6 komme ich zuhause an, mache meine Hausaufgaben, esse mein zurückgelegtes Mittagessen und fahre gegen halb 8 in die Stadt. Es ist Dienstag und das bedeutet: Quiznight im FinMcCool. Wir verlieren haushoch (wie immer), ich wundere mich, was man alles wissen kann (wie immer) und ich verabschiede mich von Gertrud und hildegard, weil diese weiterreisen. Wir verabreden uns Weihnachten und Neujahr zusammen an der Küste Ecuadors zu feiern. Mir würde es gefallen. Nach dem dritten Anlauf ein Taxi zu bekommen (die ersten beiden waren einfach zu teuer) fahre ich gegen Mitternacht günstig nach Hause und falle tot ins Bett.

Die Wolken und die Striche waren in echt genauso vorhanden. (Ich weiß, komisch!)