Lieber Klaus-Peter,
Es ist Sonntag und ich schlafe aus. Um halb 8 stehe ich auf und frühstücke. Ich lerne ein wenig Spanisch, lese und erkunde das Internet. Ich habe heute so das leise Gefühl, dass meine Brille mit einer hohen Wahrscheinlichkeit irgendwann kaputt gehen wird. Um kurz nach 11 fahre ich Richtung Stadt. Die Sonne scheint. Ich bin mit Chris zum Mittagessen verabredet. Der Busfahrer fährt mal wieder wie Sau. Die Busfahrer sind wie Taxifahrer, nur haben sie meistens einen Bus. In Mariscal (Innenstadt mit ganzen vielen Bars) angekommen, fällt mir auf, dass alles wie ausgestorben ist. Ich treffe mich mit Chris und erzählt mir, dass Sonntags weder Bars noch Restaurants aufhaben.
Wir beschließen zu picknicken. Zufälligerweise habe ich eine Flasche Rotwein in meinem Baumwollbeutel mit dabei. Auf dem Weg zum 24 Horas Supermarkt, laufen wir auf der Avenida Amazonas, eine unendlich viel befahrene große hektische Straße. Nur heute nicht. Denn heute ist Sonntag und da ist sie (wie jeden Sonntag) abgesperrt für Fahrradfahrer und Jogger. Ich bin begeistert und finde die Idee grandios. Sonst sieht man hier fast gar keine Fahrräder, heute sehr viele. Wir kaufen ein. Brötchen, Kinderwurst, Käse, Kekse, Joghurt und Saft und setzen uns miten in den Carolina Park, der heute, weil Familientag, voll mit 1000 Menschen ist. Ganz bei uns in der Nähe machen einige Leute Breakdance und Akrobatik. Chris und ich werden uns schnell einig, dass wir es auch könnten, wenn wir nur wollten. Ich esse einen weiteren Keks. Nach gut 1,43h laufen wir weiter durch den Park. Und machen kurze Zeit später vor einer Bühne erneut Pause. Wir setzen uns hin, lauschen der Ragga-Livemusik und treffen Bekannte aus Chris` Hostel. Es ist ca. 4Uhr und ich fahre nach Hause, esse was (es gibt Pizza), ruhe ein wenig und fahre gegen 8 erneut gen Innenstadt, um mit Gertrud, Hildegard, Mona, Chris und noch einigen Leuten im Hostel Karten zu spielen. Ich fahre erneut Bus. Mit dabei: der Baumwolltbeutel, die Flasche Rotwein (wir hatten keinen Flaschenöffner) und Kekse. Im Hostel ist es lustig: wir spielen Karten, lernen einen Ami kennen und trinken nun endlich Rotwein. Auf dem Heimweg teile ich mir ein Taxi mit den drei Österreicherinnen. Es lässt sich wieder bestätigen, dass Taxifahrer wie Busfahrer sind, nur eben fahren sie Taxi und keinen Bus. Lebendig und mit heiler Brille komme ich gegen 12Uhr zuhause an. Es war ein schöner sonniger Tag.
warum erwähnt er nur so häufig die brille? welche kekse gab es denn? :-) wann erscheint dein erstes buch?
AntwortenLöschenautofreie Sonntage hatten wir in Deutschland auch während der Ölkrise, schön wars, keine Hektik,
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