Lieber Klaus-Peter,

Es ist Montagmorgen (8.April) 6.15Uhr in Punta Arenas. Heute wollen wir (Hannelore und ich) nach Porvenir, der "Hauptstadt" des chilenischen Feuerlandes (es liegt weiter im Süden. Es soll ruhig sein und man soll da nicht viel machen koennen, erzählt man sich). Wir stehen auf. Wir machen uns Frühstück (es gibt noch keins, weil zu früh). Es ist 8Uhr. Wir nehmen ein "Collectivo" Richtung Fährhafen (ein "Collectivo" ist eine Mischung aus Taxi und Bus) und kommen keine 10 später dort an. Das Wetter ist gut. Wir kaufen Tickets und betreten die (Auto-)Fähre. Hier im Inneren erinnert alles stark an ein Flugzeug. Wir finden zwei freie Plätze und setzen uns. Es ist 9Uhr. Wir fahren los. Die Fahrt ist entspannend und ruhig. Es ist 11Uhr. Wir erreichen "Porvenir". Der Hafen ist ca. 5km von der eigentlichen "Stadt" entfernt. Wir beschliessen, nicht wie alle anderen Menschen Busse oder Taxis zu nehmen, zu laufen. Wir laufen entlang des Meeres (oder Sees, die Uebergaenge hier sind fliessend), vesuchen Delphine zu entdecken (sehen aber keine) und kommen gegen 13Uhr in Porvenir an. Hier ist nix los. Dennoch finden wir (obwohl Ostermontag) ein offenes Restaurant, wo wir sehr lecker (und teuer, aber egal, weil Ostermontag) essen. Es ist 15Uhr. Wir verlassen das Restaurant, haben schnell die ganze Stadt erkundet und finden schliesslich das einzige Museuem im ganzen chilenischem Feuerland, das glücklicherweise vor 15 Minuten aufgemacht hat. Mit der Erkenntnis im Gepäck, dass das argentinischer Feuerland viel touristischer, bewohnter, wohlhabender und reicher ist, kehren wir gegen 16.30uhr dem Museum den Rücken, kaufen Kekse und Wasser in einem offenen Supermarkt und machen uns auf Richtung Hafen (Die Fähre fährt um 18.30Uhr). Wir wollen nicht zurücklaufen, aber auch kein Geld fuer ein Taxi bezahlen.

Mir kommt die Idee per Anhalter zu fahren (wenn dann mal ein Auto vorbeifährt). Ich schaue mich um, sehe ein blaues Auto kommen, denke es sei voll, halte keinen Daumen raus und laufe weiter. Jenes blaue Auto haelt nun 10m vor uns an. Hannelore und ich laufen ein wenign schneller und fragen, ob wir mit zum Hafen fahren können. Die nette und freundliche Fahrerin bejaht und heisst uns willkommen (genauso wie ihr Tochter und ihr Sohn, der zum Studieren nach Punta Arenas muss). Es ist 17Uhr. Wir erreichen den Hafen. Immernoch beeindruckt von der Einfachheit des Per-Anhaltens, warten wir nun in einer riesig langen Schlange darauf Fahrkarten kaufen zu dürfen. (Es scheint als wollten alle Menschen von hier schnellsmöglich weg) Es ist 18.45Uhr. WIr sind auf der Fähre. Unsere Plätze sind scheisse. (direkt an der Klo-und Rauchertür) Immerwieder lässt die kalte Luft von draussen uns daran erinnern, dass in Feuerland nur der Name Feuer hat. Es ist kurz vor zehn. Wir erreichen Punta Arenas, setzen uns in ein Collectivo, wo wir beide nicht wissen wo es hinfährt (egal, hier ist es warm) und kommen gegen 22.30Uhr bei uns im Hostel an. Nun trinken wir noch ein Bier und lassen den Tag Revue passieren: Obwohl der Name "Porvenir" wörtlich übersetzt "Zukunft" heisst, hat er doch mit der eigtnelichen Bedeutung des Wortes nichts gemein. Hannelores Reiseführer bringt es auf den Punkt: " Es gibt da nichts zu sehen, aber genau das ist es ja."

wir bewundern eure Fähigkeit wie ihr in einem fremden Land Flieger, Bus, Bahn,Taxi,Wassertaxi, per Anhalter und Collectivo zureckt kommt und dan immer noch alles findet und nicht groß verfahrt?!!?
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